Als er aus dem Amt schied, war indes die Staatsquote so hoch wie nie, weil der eingefleischte Kommunistenfresser das Rüstungsbudget hatte explodieren lassen.
" class="infobox_img" />Francis Wagner
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Die Ablehnung des Staates feiert mit der Tea-Party-Bewegung ein fröhliches Revival.
Diese Leute würden am liebsten überhaupt keine Steuern bezahlen und funktionieren nach dem traurigen Egoisten-Motto „wenn jeder für sich sorgt, dann ist für jeden gesorgt“.
Die bedauerlichen Konsequenzen dieser Mentalität zeigte das wirtschaftsliberale Magazin The Economist in seiner Ausgabe vom 30. April auf: Die Transportinfrastruktur der Vereinigten Staaten befindet sich infolge jahrzehntelangen Investitionsmangels in kläglichem Zustand. Auf den US-Straßen sterben 30 Prozent mehr Menschen als im Schnitt der anderen OECD-Staaten.
Für den Fernreiseverkehr sind die US-Bürger auf das Flugzeug angewiesen, doch auch auf diesem Gebiet liegt, was manchen Europäer wohl überraschen dürfte, so manches im Argen.
Fliegen erfordert in den USA die Geduld eines Heiligen. Stärker noch als in Europa.
Und Fernreisen mit der Bahn? In den USA meist ein schlechter Witz. Die Züge der staatlichen Gesellschaft Amtrak zuckeln über holprige Gleise langsamen (privaten) Güterzügen hinterher.
Kollaps trotz acht Spuren
Das Material ist oft alt, meist wenig komfortabel und durchwegs furchtbar hässlich. Die Verspätungen sind chronisch. Und Hochgeschwindigkeitsstrecken (LGVs) gibt es … keine.
Zwar hatte die Regierung Obama die Schaffung eines TGV-Netzes projektiert und den Bundesstaaten zu dessen Verwirklichung großzügige Bundeshilfen in Aussicht gestellt, doch bei den letztjährigen Midterm-Wahlen kamen vielerorts rechte Politiker an die Macht, die großen staatlichen Infrastrukturprojekten grundsätzlich misstrauisch gegenüberstehen, so dass z.B. in Ohio, Wisconsin und Florida der TGV wohl bis auf weiteres gestorben sein dürfte.
Dabei läge es im ureigensten Interesse der Amerikaner, wieder verstärkt in den Personentransport über die Schiene zu investieren, denn nirgendwo in der industrialisierten Welt fließt der Verkehr schlechter als in den großen US-Ballungsräumen.
Wer wissen will, wohin die auch in Europa zwischen 1960 und 1980 gern praktizierte Politik des „Tout-automobile“ führen kann, der braucht sich nur in autogerechten Städten wie Los Angeles umzusehen, wo trotz doppelstöckigen Autobahnen mit acht oder mehr Spuren die Blechlawine tagaus, tagein im Stau kollabiert.
Die USA investieren mit 2,4 Prozent des BIP nur halb so viel in ihre Transportinfrastruktur wie die EU-Europäer. Ihre Bürger, aber auch die Wirtschaft bezahlen einen recht hohen Preis dafür.
Doch das hat man nun mal davon, wenn man Politikern vertraut, welche das Erheben von Steuern für staatliche Investitionen als „Sozialismus“ brandmarken.
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
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