Arbeit und Konjunktur

Arbeit und Konjunktur
(Tageblatt-Archiv/Didier Sylvestre)

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Es gibt einen einfachen Zusammenhang im Industrieleben: Gibt es Aufträge, dann gibt es Arbeit. Gibt es Arbeit, dann gibt es Beschäftigung für Menschen.

Eine Fabrik ohne Arbeit mit den Beschäftigten weiterhin funktionieren zu lassen, scheint schlichtweg unmöglich. Auch wenn in der vergangenen Krise viele Menschen in Zwischengesellschaften oder mit Kurzarbeit „geparkt“ wurden, so sind dies doch nur Hilfskonstruktionen, die auch nur über einen bestimmten Zeitraum hinweg funktionieren. Anders als in der Zeit des reinen Kapitalismus verstehen sich heutzutage Gewerkschaften und Arbeitgeber im Prinzip aus einer gemeinsamen sozialen Verantwortung darauf, im entscheidenden Fall Lösungen zu finden.

Die Stahlindustrie gehört seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zu den Industrien, die in Europa keine Arbeitsplätze mehr aufbauen, sondern nach und nach abbauen. Das ist die soziale Realität. Hier sinkt der Stahlverbrauch, hier geht es im weltweiten Vergleich mit der Bauindustrie bergab und hier verliert im Vergleich auch unmerklich die Automobilindustrie, weil die Märkte nicht mehr in Europa liegen. Die Stahlindustrie ist überall betroffen. Man muss sich also daran gewöhnen, dass die Stahlindustrie nicht in allen Bereichen in Europa noch eine Zukunftsindustrie ist.