Samstag15. November 2025

Demaart De Maart

Amerikanischer „Romeo“

Amerikanischer „Romeo“

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die westliche Dominanz steuert auf ein Ende zu. Man glaubte nach dem verdienten Niedergang der Sowjetunion daran, dass freie Märkte unter dem hegemonialen Anspruch der USA zum Weltfrieden führen würden.

20 Jahre später ist die Systemfrage akuter denn je. Niedrige Wachstumsraten und hohe Arbeitslosenzahlen prägen das Gesicht der sozialen Ungerechtigkeit des Westens. Die Schere zwischen Arm und Reich wurde nicht geschlossen, sie hat sich weiter geöffnet.

Laut dem Historiker Dominique Vidal sind es die aufstrebenden BRIC-Staaten, die in 20 Jahren reicher sein werden als die G7. Es stellt sich also nicht mehr die Frage, wie die gerechte Umverteilung auszusehen hat, sondern wer sie bestimmt.

Ob die BRIC-Staaten sie selbst bestimmen werden, ist ungewiss. Sicher ist, dass das amerikanische Wirtschaftsmodell an Ausstrahlungskraft verloren hat und die USA nicht mehr alleine über die globalen Geschicke bestimmen. Barack Obama versucht im Rahmen des Arabischen Frühlings daher als amerikanischer „Romeo“ um die Gunst der arabischen „Julia“ zu buhlen. Nur ein Amerika, das sich für Frieden im Nahen Osten einsetzt, bleibt zumindest ein politisch relevanter Player. Die Besinnung auf Soft Power sollte dabei an vorderster Stelle stehen. Und nicht der ständige Blick auf die nächsten Wahlen, der Obama etwa zu seiner rückgratlosen Nahostpolitik verführte.