Alles halb so schlimm?

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(Tageblatt-Archiv)

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Die Regierung will jetzt offensichtlich jenen Schuldirektoren entgegenkommen, die nur Kinder aus guten Familien in ihren Etablissements haben möchten.

In einer speziellen Datenbank, welche die Regierung gestern beschlossen hat, sollen neben Daten über die schulische Laufbahn auch Informationen über das soziokulturelle Milieu und die Familie der Schüler gespeichert werden. Nicht bekannt ist, ob die Eltern offizielle Fragebögen ausfüllen sollen oder ob inoffizielle Mitarbeiter die Schüler diskret ausfragen werden, wie das Verhältnis der Eltern zueinander ist. Und ob die allein erziehende Mutti Männerbesuch erhält. Oder etwa Damenbesuch? Besonderes Interesse sollen Soziologen ja an den sonntäglichen Aktivitäten von Familien haben.

Eine Anregung von unserer Seite: Man könnte auch darüber informieren, ob sich eine Familie gegen die Informationsaufnahme gewehrt hat. So hätte man gleich einen Hinweis darauf, ob der Schüler oder die Schülerin rebellisch veranlagt ist. Da jedoch die Anonymität der Daten garantiert wird, braucht sich niemand um den Schutz der Privatsphäre Sorgen zu machen. Und da viele dieser Informationen sowieso vielleicht schon auf Facebook nachzulesen sind, ist ja eigentlich alles halb so schlimm.