Modeschöpfer Karl Lagerfeld wird 70

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Ein Teddybär, für den er selbst Modell stand. Keine Frage, dass die 2.500 Exemplare der 1.000 Euro teuren Kuscheltiere ihre Abnehmer finden werden - wird doch so gut wie alles zu Gold, was das Multitalent anfasst.

Ein Teddybär, für den er selbst Modell stand. Keine Frage, dass die 2.500 Exemplare der 1.000 Euro teuren Kuscheltiere ihre Abnehmer finden werden – wird doch so gut wie alles zu Gold, was das Multitalent anfasst. Der gebürtige Hamburger, der in Frankreich eine neue Heimat fand, hat als Modeschöpfer, aber auch als Fotograf den Status einer lebenden Legende erreicht. Er hat Taschen, Strümpfe und Hüte kreiert, ein Buch illustriert und Porzellangeschirr entworfen.

 Am 10. September feiert er seinen 70. Geburtstag. Mozartzopf, Sonnenbrille und Fächer in der Hand waren lange Zeit die Markenzeichen des Designers – den Fächer hat er inzwischen abgelegt. Mit Sonnenbrille, weißem Hemd und schwarzer Krawatte sind auch die Teddybären ausgestattet, die Lagerfeld für die Firma Steiff entworfen hat. „Ich interessiere mich nur für mich selbst und mein Spiegelbild“, erklärte er Steiff zufolge zur Begründung. Lagerfeld, seit 1983 Star des Modehauses Chanel, gilt als begnadeter Selbstdarsteller. Er wurde nach eigenen Angaben am 10. September 1938 in Hamburg geboren; sein Vater war Gründer und Generaldirektor der Glücksklee-Milch-GmbH. Bereits im Alter von 15 Jahren kam er nach Paris und schloss hier 1955 die Schule ab. Noch während der Schulzeit – 1954 – gewann er mit dem Entwurf eines Wintermantels den ersten Preis eines Wettbewerbs des internationalen Wollsekretariats. 1955 engagierte ihn Pierre Balmain als Assistent; von 1959 bis 1963 war er bei Jean Patou tätig.

Schließlich machte sich Lagerfeld selbstständig und arbeitete als freiberuflicher Designer für eine Reihe von Modehäusern in Frankreich, Italien, Japan und Deutschland. „Ich hatte nach der Lehrzeit bei Jean Patou keinen Glauben mehr an die alte Haute Couture. Damals fing die Mode an, sich etwas anders zu entwickeln: Es war der Beginn der Styles“, sagte er später. 1983 engagierte das Modehaus Chanel den Deutschen. Für das renommierte Unternehmen entwirft er seitdem Haute-Couture- und Pret-a-porter-Modelle sowie Accessoires: immerhin sechs Kollektionen pro Jahr. Zwar musste Lagerfeld dafür auch schon mal Kritik hinnehmen – eingefleischten Chanel-Fans waren seine Entwürfe mal zu leger, mal zu sexy – doch Modeexperten sind sich darüber einig, daß der Designer der Tradition des Hauses treu blieb und gleichzeitig Neues schuf. Daneben findet der Vielarbeiter noch Zeit, Parfüms, Accessoires und Kleidung unter eigenem Label auf den Markt zu bringen sowie Film- und Theaterkostüme zu entwerfen. Seit 1987 widmet er sich außerdem der Fotografie.