Die wohl teuerste Praline der Welt

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Der Mann muss Geld haben. Für seine Angebetete hat ein Russe die wohl teuerste Praline der Welt kreieren lassen. Nur fünf Exemplare davon wurden in Bayern angefertigt.

Diese Praline hat es in sich. Sie ist nicht nur umhüllt von Zartbitterschokolade aus einer der edelsten Kakaobohnen der Welt. Sie ist auch hochkarätig verpackt – und das im wahrsten Sinne des Wortes: in 18 Karat Gold mit einem siebenkarätigen Brillanten als krönendem Abschluss. Die wahrscheinlich teuerste Praline der Welt wurde dieser Tage im oberbayerischen Waakirchen hergestellt und von einem Juwelier aus dem nahen Holzkirchen in ein Schmuckstück verpackt. Käufer ist ein reicher Russe, der damit seiner Angebeteten ein besonderes Geschenk machen will. Allein der Edelstein hat laut Zeitungsberichten einen Wert von mehr als 300.000 Euro.

Bis zu sechs Euro kosten 100 Gramm gute Pralinen. Diese Praline, die in wenigen Tagen – gut versichert – auf die Reise nach Russland geht, hat den Gegenwert einer Eigentumswohnung am Tegernsee. Dort macht ihr Auftraggeber regelmäßig Urlaub. Und daher kennt er die nur wenige Kilometer entfernte Pralinen-Manufaktur. „Überrascht hat mich diese Anfrage schon“, sagt Inhaber Andreas Eybel. „Das passiert bei uns nicht alle Tage.“ Mehr sagt er über seinen noblen Kunden nicht.

„Grand Cru“

Eybel tüftelte tagelang an der Rezeptur für die Praline. Er hatte nur eine Vorgabe: Zartbitterschokolade „Grand Cru“ mit 65 Prozent Kakaoanteil musste es sein. Sie werde ausschließlich aus den Kakaobohnen des Inselstaates Vanuatu in der Südsee hergestellt, wie Eybel sagt. Die Adressatin dieses Geschenkes der besonderen Art liebe diese Schokolade über alles.

In der Pralinenfüllung ist Sahne mit 33,5 Prozent Fettgehalt, pürierte Ananas aus Costa Rica, Safran aus Spanien und weiße Kuvertüre aus Kakao der Dominikanischen Republik. Eingedickter Champagner „Dom Pérignon Vintage 1986“ soll dem Ganzen die Krone aufsetzen. Eybel: „Wir haben insgesamt fünf Pralinen aus dieser Serie hergestellt, damit beim Transport gewährleistet wird, dass mindestens eine davon heil ankommt.“

Siebenkarätiger Brillant

Für eine edle Verpackung ist der Juwelier Egmont Ernst zuständig. „Die Praline sitzt auf einer Kreation aus 18-karätigem Gold“, beschreibt Ernst das Design. Der Fuß des Schmuckstücks ist abschraubbar und dient zur Aufbewahrung der Praline. Darüber schwebt ein siebenkarätiger Brillant, eingefasst in Gold. „Er kann nach dem Verzehr der Praline als Ring getragen werden“, erklärt Ernst. Es könnte sich daher gut um den Verlobungsring oder das Hochzeitsgeschenk des reichen Russen handeln.

Und die Edel-Praline? «Die wird es in dieser Form nie mehr wieder geben“, ist sich Eybel sicher. „Bei dem Champagnergehalt müsste ich allein dafür um die 30 Euro pro 100 Gramm ansetzen“, sagt der Konditor. Zusammen mit den anderen Zutaten wären seiner Schätzung nach mehrere hundert Euro für das 100-Gramm-Tütchen zu bezahlen.