Radar-Kuh

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Luxemburg zeigt den Emiraten, wie man ohne Öl zu Geld kommt

Wenn Luxemburg an der Weltausstellung 2020 in Dubai teilnehmen sollte, dann wird sich unweigerlich die Frage stellen, wie unser Stand aussehen soll. Hier einige Vorschläge. Abgesehen davon, dass ein Kastanienbaum und ein Sack Erbsen wohl am besten die grundlegenden Tugenden und Vorlieben unseres Wesens darstellen würden, könne man sich auch eine Architektur in Form einer runden Struktur vorstellen. Es wäre dies eine materielle Darstellung unseres derzeitigen Wachstumsmotors, nämlich unserer neuen Radaranlagen, die mittlerweile mehr Geld fördern als es die Bohrtürme in der Wüste der Vereinigten Emirate tun. Es würde der Welt nicht nur vor Augen führen, dass wir die besten, sondern auch die schnellsten Autofahrer der Welt sind, die man nur mit modernster Technologie einbremsen kann.

Zu diesem Radarturm würde eine Turbo-Kuh mit Überrollbügel und GT-Streifen gut passen, als Hinweis auf den Luxemburger Autofahrer, der von den Behörden gemolken wird wie andere Kühe in der EU. Da es eine Kuh ist, müsste sie natürlich einen Schleier tragen, um die Sensibilität der Gastgeber nicht zu strapazieren, die ohnehin mit grosser Sorge die Fortschritte der Automobilindustrie im Bereich alternativer Antriebs- und Energiequellen verfolgen. In diesem Bereich sind wir Luxemburger sauber, wir arbeiten weder an alternativen Energiequellen noch an Initiativen, die Autofahrer für umweltfreundliche Autos zu begeistern. Immerhin soll es Leute in den oberen Regierungskreisen geben, die jetzt begriffen haben, dass Wasserstoff nicht nur etwas mit Blondinen, sondern auch mit Brennstoffzellen zu tun hat.

Jetzt fehlen nur noch einige Wasserstoff-Tankstellen und die Verkäufer bei Toyota werden sich vor Aufträgen nicht mehr retten können. Briefkasten-Firmen werden ab jetzt keine Briefkästen, sondern Tanks bauen, zu deren Sicherheitsnormen und den damit verbundenen Reglementierungen auf EU-Ebene endlose Sitzungen anstehen, mit meterhohen Spesenabrechnungen und sprachlichen Leckerbissen, wenn der griechische Übersetzer die polnische Version auf Basis der mazedonischen Fassung ins Ungarische übersetzt.

Einen Vorteil hat das Brennstoffzellen-Auto mit seinem Wasserstoff-Tank allerdings im Nahen und Mittleren Osten, wo potenzielle Bombenleger keine Tonnen Explosive mehr im Auto, sondern nur noch einen standesgemässen Zünder anbringen müssen. Sie werden es sich allerdings zweimal überlegen, denn so ein Brennstoffzellen-Auto ist teuer. Mit dem Preis von zwei Dutzend dieser Gefährte kann man sich glatt eine ganze Armee kaufen, oder eine WM.

Alternativ könnte man in Dubai auch einen Pavillon in Form einer Trambahn aufstellen, um der Welt zu zeigen, dass wir mehr Fabelwesen in unserer langen nationalen Geschichte haben als nur eine Melusina oder einen Bombenleger. Die Tram müsste natürlich klimatisiert sein für die Hitze Dubais!