Der gut aussehende kanadische Schauspieler konnte wie viele seiner Kollegen zuerst im Fernsehen Fuß fassen, unter anderem im Micky Mouse Club und von dort aus auf die große Leinwand hinüberwechseln. Im letzten Jahr vollzog Gosling dann einen weiteren Karriereschritt. Für „Lost River“ übernahm er zum ersten Mal den Job hinter der Kamera.
Man weiß von ihm, dass er ein großer Fan von David Lynch ist. Im Alter von 14 Jahren hat er „Blue Velvet“ gesehen, einen Film, der ihn beeindruckt und auch nachhaltig beeinflusst hat. Gosling hegt auch große Bewunderung für den „Drive“-Regisseur Nicolas Winding Refn und genau diese Einflüsse finden sich in Goslings Erstling wieder.
„Lost River“ erzählt von einer allein erziehenden Mutter zweier Söhne, die in einer maroden Stadt zu überleben versucht.
Gedreht wurde in Detroit, einer Stadt, die in den letzten Jahren fast nur noch Negativschlagzeilen machte. Bekannt wurde Detroit als Sitz von General Motors sowie des Plattenlabels Motown. Vom Glanz vergangener Jahre ist allerdings nicht mehr viel zu sehen, die Stadt hat bankrott angemeldet, rund 80.000 Hauser stehen leer und harren dem Verfall.
Am Mittwochabend war die offizielle Vorstellung vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. Unter den Zuschauern viele junge Fans, die bereits Stunden vor dem Kino Schlange gestanden hatten, in der Hoffnung, einen Blick auf ihr Idol zu erhaschen. Thierry Frémaux begrüßte auf der Bühne das Filmteam und natürlich Ryan Gosling selbst, der sich wie allgemein üblich hier in Cannes brav beim Festival für die Einladung und bei seiner Crew für die gute Zusammenarbeit bedankte. Nach wenigen Minuten gingen die Lichter aus und der Film erwischte viele auf dem falschen Fuß. Auch wenn nur wenige Zuschauer den Saal vor Ende des Films verließen, so war doch vielen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Minimalistisch
Eine äußerst minimalistische Geschichte mit zahlreichen unwahrscheinlichen Elementen, die Gosling nicht zu einem authentischen und kompakten Neuen zusammenfügen konnte. Überladen, schwerfällig und leer trotz einer opulenten Bildersprache, so kann man dieses überambitionierte Werk am besten beschreiben.
Auch von der amerikanischen Kritik gab es nur Schelte. Kein guter Start für die zweite Karriere des Schauspielers, der Ende des Jahres im neuen Film von Terrence Malick zu sehen sein wird.
De Maart

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