Närrisches Treiben im Kinzigtal

Närrisches Treiben  im Kinzigtal

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Mit dem Abstauben des Narrenkostüms nach Dreikönig beginnt in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht die Zeit der Narrentreffen: Spättlehansel, Hexen, Kleiekotzer, Nussschalenhansel und andere Maskenträger laufen sich warm für die hohe Zeit der „Fasnet“.

Sie beginnt am „Schmutzigen Dunschtig“ (7. Februar) und endet am Aschermittwoch (13. Februar). Mit mehr als 130 Straßenumzügen, nächtlichem Treiben, Feuerbräuchen und schräger Musik gehört das Kinzigtal zu den Fastnachtshochburgen im Schwarzwald.

Närrische Jubiläen

Gleich zwei Kinzigtäler Zünfte feiern am 26./27. Januar Jubiläum: Die Gengenbacher Narrenzunft ist schon über 500 Jahre alt. Die Figur des liebenswerten „Spättlehansel“ gehört jedoch erst seit 75 Jahren zum Bild der Fasnet in dem mittelalterlichen Städtchen. Am Sonntagabend gibt es deshalb einen Fackelumzug mit anschließender Feier im Hexenkeller. Der „Müllermichele“ und der „Kleieklotzer“ aus Mühlenbach sind noch jünger. Der kleine Ort in einem Seitental der Kinzig feiert sein 33. Zunftjubiläum mit einem großen Festumzug am Sonntag. Ab 14 Uhr werden gut 50 Zünfte aus Baden-Württemberg mit rund 2000 Musikern und Hästrägern durch das Dorf ziehen.

www.narrenzunft-gengenbach.de

www.narrenzunft-muehlenbach.de

Bett durch die Stadt

Keine Leuchtreklame, keine Straßenbeleuchtung, nur das Kerzenlicht aus großen Laternen wirft einen Schimmer auf die weißen Gestalten. Aus allen Gassen strömen sie am „Schellemendig“ zum Wolfacher Stadttor. Der Fasnachtsmontag beginnt in dem Schwarzwälder Städtchen Schlag 5.30 Uhr mit ohrenbetäubendem Krach. Im weißen Nachthemd und weißer Zipfelmütze schieben mehrere Hundert Narren das weiße Bett des „Wohlaufsänger“ durch die Stadt. Jedes Mal, wenn der Narrenvater dem schrägen Lärm Einhalt gebietet, stoppt der Umzug. Der „Wohlaufsänger“ richtet sich in seinem Bett auf und wünscht singend „allen Narro e guete Tag“.

www.narro-wolfach.de

Schluss mit lustig

Auch im Schwarzwälder Kinzigtal enden die wilden Tage der Fastnacht am Dienstag. In den Abendstunden gehen Hexenfiguren, Strohmänner und Narrenbäume in lodernden Feuern auf. Narros werden wieder eingesperrt oder „beerdigt“. Ganz schauerlich ist es in Hausach: Um 22 Uhr wird der Rathausschlüssel zurückgegeben, ein Strohmann wird gefesselt durch die Stadt geführt, die Narren tragen schwarze Kapuzen, Kälbermaulkorb und Trauerflor.

Am Ende wird der Strohmann dem Feuer übergeben. Schluss mit lustig. In Gengenbach werden am Dienstagabend die Besen verbrannt. Bis Mitternacht darf dort noch im Hexenkeller gefeiert werden, dann wird der Schalk in den Niggelturm der alten Stadtbefestigung verbannt – bis zur nächsten Fasent.

www.kinzigtal.com