Sturm, Regen, Schlamm und jede Menge nasse Fans: „Under Water“ statt „Open Air“ (siehe Video)

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Es ist wie verhext! Immer wenn in Luxemburg ein Open-Air- Event stattfindet, kann man fest davon ausgehen, dass es in Strömen regnen wird. Das Gute daran: Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Schmuddelwetter und man weiß ungefähr, wie sich die Erkältung am darauffolgenden Tag vermeiden lässt. Emile Hengen (Text), Alain Rischard (Fotos)


Da sich Regenmützen bei hartnäckigen Regengüssen langfristig als ineffizient erweisen, sollte der Regenponcho unbedingt seinen Stammplatz in der Reisetasche zum Open-Air-Festival haben, falls Regenschirme aus irgendwelchen Sicherheitsgründen auf dem Festivalgelände nicht erlaubt sein sollten. Falls der Regenschirm konfisziert wird (was in Esch allerdings nicht der Fall war) und man keinen Poncho bei Hand hat, kann in den meisten Fällen eine zweite Eintrittskarte Abhilfe leisten – vorausgesetzt man verfügt über das nötige Kleingeld und wohnt nah genug am Ort des Geschehens, um zwischen all den Regenschauern kurzfristig nach Hause zu fahren, um sich umzuziehen.
Standort Esch: Die Festivalbesucher pilgerten gestern Nachmittag noch recht optimistisch Richtung „Gaalgebierg“; die ersten Schauer lagen bereits mehrere Stunden zurück und die grauen Wolken ließen gelegentlich einige wohltuende Sonnenstrahlen entweichen.

Pogo zum Aufwärmen

Für die beiden Lokalmatadore des Festivals, „LiReal“ und „Eternal Tango“, war dies natürlich eine ideale Ausgangslage, dem fröhlichen und erwartungsvollen Publikum ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Doch rechtzeitig zum Auftritt der jungen, aufstrebenden Band „Killerpilze“ schlug das Wetter um, Gewitterwolken zogen auf, der Wald rundherum verdunkelte sich und es begann aus allen Himmelsrichtungen zu regnen. Die „Killerpilze“ standen vor der kolossalen Aufgabe, gegen den Regen anzukämpfen und die Besucher bei Laune zu halten.
Doch wenn es dann irgendwann wieder aufgehört hat zu regnen (vielleicht weil man fest genug daran geglaubt hat), dann erscheint sie auch wieder: die Sonne – für Sekundenbruchteile – und man erinnert sich wieder daran, weshalb man all die Strapazen auf sich genommen hat. Zusammensein mit all den Menschen, die man nie zuvor getroffen hat, die einem plötzlich dann doch so nahestehen, weil sie bei den gleichen Liedern mitsingen, weil sie an den richtigen Stellen in die Höhe springen, die Arme ausbreiten und weil sie mindestens genauso so durchnässt sind wie man selbst. Der Abend blieb vorwiegend trocken, gerade rechtzeitig für die bahnbrechenden Auftritte der beiden internationalen Top-Acts „Sunrise Avenue“ und „One Republic“. Und alles, was am Ende des Tages übrig bleibt, sind leere Becher, und die Vorfreude auf ein nächstes nasses Paar Schuhe im kommenden Jahr wächst mit jedem Tag.