Filmstart von „Der Dunkle Turm“ in den USA

Filmstart von „Der Dunkle Turm“ in den USA
Revolvermann Roland (Idris Elba, l) und sein Widersacher Walter O'Dim, der Mann in Schwarz (Matthew McConaughey)

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Die Reihe von Erfolgsautor Stephen King galt lange als unverfilmbar

„Shining“, „Friedhof der Kuscheltiere“, „Es“ – klassische Horrorschocker, die viele Filmliebhaber mit dem Erfolgsautor Stephen King verbinden. Weniger bekannt ist, dass der „Meister des Schreckens“ auch völlig andere Töne anschlagen kann. Dann lieferte er Vorlagen für Filme, die auch zartbesaitete Zuschauer ins Kino lockten und begeisterten: Sowohl „The Green Mile“ als auch „Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers“ und „Die Verurteilten“ (laut der Online-Filmdatenbank IMDb aktuell der beste Film aller Zeiten) wurden riesige Erfolge.

Stephen King bei einer Buchpräsentation im Jahr 2013

Unter den vielen Verfilmungen, die auf Kings Werken basieren – 63 insgesamt – waren natürlich auch einige Flops. Dennoch sind die Erwartungen bei der neuesten King-Adaption hoch. „Der Dunkle Turm“ („The Dark Tower“) galt lange als unverfilmbar. Die Reihe fasst acht Bände, seitdem King mit „Wind“ („The Wind Through the Keyhole“) eine Geschichte nachlegte, die chronologisch zwischen den anderen Bänden spielt. Die eigentliche Geschichte wurde mit dem siebten Band (schlicht mit „Der Turm“ betitelt), der 2004 erschien, beendet. „Endlich“, werden sicher viele Fans gedacht haben: Auf das Finale seines Epos mussten sie nämlich 26 Jahre warten. Das erste Kapitel der Reihe erschien bereits 1978 in einem amerikanischen Magazin.

Worum geht es eigentlich?

Die Reihe lässt sich schwer in ein Genre einordnen. „Postapokalyptischer Sci-Fi-Western mit Fantasy-Elementen“ träfe es wohl am besten. Revolvermann Roland, der letzte Ritter einer untergegangenen Welt, geht darin auf die Suche nach dem titelgebenden dunklen Turm, einer Art Achse der Realität. Die Balken, welche den Turm halten, drohen nämlich, zu brechen – und wenn der Turm fällt, werden nicht nur Rolands, sondern alle Welten vernichtet. Unterstützung erhält er durch einige Reisegefährten aus unserer Welt. Ein finsterer Magier, meist nur „der Mann in Schwarz“ genannt, stellt sich ihm aber immer wieder in den Weg.

Klingt kompliziert? Ist es allerdings nicht. Verständnisprobleme bereiten Kings Bücher eigentlich nie – sie sind nur meist sehr, sehr lang. Allein deswegen war eine werkgetreue Umsetzung kaum möglich. Der Filmtrailer verrät, dass die Handlung irgendwo in der Mitte der Reihe anzusiedeln ist, allerdings mit einigen tiefgreifenden Änderungen. So fielen fast alle wichtigen Charaktere weg. Die eigentliche Handlung der Buchreihe dürfte (von der Grundprämisse abgesehen) damit kaum wiederzuerkennen sein. Regisseur Nikolaj Arcel verteidigte aber diese Entscheidungen mit einem Zitat von Stephen King selbst: „Das ist nicht ganz das, was in meinen Büchern drinsteht, aber der Geist und der Ton wurden sehr gut eingefangen“, soll der Autor zu Arcel gesagt haben.

Fans der Reihe sollten also ein wenig Flexibilität mitbringen, wenn sie demnächst ins Kino strömen. In der USA startete „Der Dunkle Turm“ am Donnerstag, in Luxemburg müssen wir leider noch bis zum 16. August warten.

Aline Pabst