Thora, Bar Mizwa, mazel tov, Sabbat: Dies sind nur einige hebräische Wörter, die manche Nicht-Juden schon einmal gehört haben, aber nicht unbedingt wissen, was sie bedeuten. Am Sonntag hat jeder anlässlich der „Journée européenne de la culture juive“ die Gelegenheit, mehr über die jüdische Kultur und Sprache zu erfahren.
Das Programm in Luxemburg
Am Sonntag um 10.00, 11.00 und 14.00 Uhr: Besichtigung der Synagoge, 45, avenue Monterey, Luxemburg-Stadt
11.00 und 14.30 Uhr: Besichtigung des Friedhofs Clausen-Malakoff
16.30 Uhr: Konferenz von Julien Klener – „Sémitisme et antisémitisme, la dérive d’un concept linguistique“
Der Europäische Tag der jüdischen Kultur besteht seit 1999 und wird in fast 30 europäischen Länder begangen. Ziel ist es, einer breiten Öffentlichkeit die jüdische Kultur und das jüdische Brauchtum näherzubringen. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer der einzelnen Veranstaltungen Informationen zu den lokalen jüdischen Gemeinschaften.
Bei einem Besuch der Synagoge, des rituellen Bads und des alten Friedhofs von Clausen-Malakoff erhalten die Teilnehmer Erklärungen zu den Riten, den täglichen Gebeten, den verschiedenen religiösen Festen sowie den Totenbräuchen.
Sprachen im Mittelpunkt
Spricht man von Brauchtum, so ist dieses nicht auf den religiösen Aspekt beschränkt. Ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens ist das Essen. So werden den Besuchern typische jüdische Gerichte angeboten, wie z.B. die Hamantaschen, ein süßes Gebäck. Ein Buchbinder wird Interessierten seine Kunst zeigen, darüber hinaus werden religiöse Objekte ausgestellt.
Jedes Jahr steht der Tag, der stets Anfang September stattfindet, unter einem bestimmten Motto. Dieses Mal sind es die jüdischen Sprachen wie Aramäisch, Jiddisch, Ladino, biblisches und modernes Hebräisch. (Hebräischkurse gibt es übrigens in einigen Sprachschulen hier in Luxemburg, Jiddisch kann man an der Universität von Trier erlernen.)
Speziell zum Thema „jüdische Sprachen“ wird Baron Julien Klener eine Konferenz mit dem Titel „Sémitisme et antisémitisme, la dérive d’un concept linguistique“ geben. Klener ist ein international anerkannter Sprachwissenschaftler und Spezialist für germanische und semitische Sprachen und war von 2000 bis 2015 Präsident des „Consistoire central israélite de Belgique“.
De Maart

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