Bild ab, Ton ab!

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(François Besch)

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Zum letzten Mal stellte Jean Back am Dienstag das Programm des „Centre national de l’audiovisuel“ (CNA) vor. Demnächst tritt der Leiter des Zentrums, Mann der ersten Stunde, den mehr als verdienten Ruhestand an.

Kulturministerin Maggy Nagel nutzte die Gelegenheit der gestrigen Pressekonferenz zur Programmvorstellung des CNA, um den scheidenden Direktor für seinen gut 26 Jahre währenden Einsatz für den Erhalt des audiovisuellen Patrimoniums des Großherzogtums und die diesbezügliche Weichenstellung für die Zukunft zu loben. Heute zählt das Unternehmen nicht weniger als 42 Beschäftigte, dies bei einem Budget, das im kommenden Jahr bei 3 Millionen Euro liegen wird.

„The Bitter Years“: Seit 2012 beherbergt der „ale Waassertuerm“ die Steichen-Sammlung. Ab Frühjahr 2016 wird die derzeitige Ausstellung umgebaut, so dass ab Sommer des kommenden Jahres eine Reihe anderer Bilder aus der Sammlung zu sehen sein werden. (Bild: François Besch)

Wer folgt auf Jean Back?

Jean Back. Kein anderer Name ist so mit dem CNA verbunden wie dieser. Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass er Anfang 2016 in den Ruhestand treten wird. Seitdem sucht man einen Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin.

Wie Ministerin Maggy Nagel gestern im Rahmen der Programmvorstellung des CNA wissen ließ, soll der Name der Person, die Backs Erbe antreten wird, im November bekannt werden. Insgesamt zwölf Kandidaten würden sich derzeit im Rennen befinden. Im Februar 2016 soll dann der Wechsel an der Spitze des CNA erfolgen.

Besucherzahlen: kontinuierlich steigend

Jean Back selbst konnte anschließend mit einer ganzen Reihe weiterer Zahlen aufwarten. Im Jahr 2014 wurden in den verschiedenen Einrichtungen des CNA 54.300 Besucher gezählt, eine Zahl, die in diesem Jahr sogar noch übertroffen werden soll. Allein die Steichen-Sammlungen im alten Wasserturm in Düdelingen und im Clerfer Schloss wurden 2014 von 22.000 Menschen besucht. Gut 20.700 Besucher wurden im Ciné Starlight verbucht, und die Mediathek konnte sich über 16.777 Besucher freuen. Was die weiteren Ausstellungen im CNA und sonstige Events angeht, so kamen hier 4.250 Besucher zusammen.

Im Hinblick auf das Programm der neuen Saison hat das CNA eine ganze Menge vor. Im Rahmen der Vorstellung des Films „Eng nei Zäit“ soll so beispielsweise am kommenden 23. und 24. Oktober ein internationales und interdisziplinäres Kolloquium in Zusammenarbeit mit der Uni Luxemburg stattfinden. In Sachen Film stehen auch weitere Projekte an, so etwa die Koproduktion mit Samsa Film des Dokumentarfilms „Histoire(s) de Femme(s)“, der sich der Geschichte der Frauenbewegungen in Luxemburg annimmt. „Ashcan“ ist der Titel einer weiteren CNA-Koproduktion, bei der es um das geheime Gefängnis der Alliierten in Mondorf geht, in dem ab August 1945 Nazis einsaßen.

„Le Grand Incendie“

An fotografischen Projekten sei die aktuelle Ausstellung „Le Grand Incendie“ von Samuel Bollendorff hervorgehoben, die noch bis zum 13. Dezember im Display 01 zu sehen ist. Eine berührende Ausstellung, die das schwierige Thema der Selbstverbrennung behandelt.

Zum Programm des CNA gehört ebenfalls die vom 5. März bis zum 16. Mai im „ale Waassertuerm“ stattfindende Ausstellung von Paul Gaffney. Der irische Fotokünstler wird diesen Ort, der normalerweise die Ausstellung „The Bitter Years“ beherbergt, in dieser Periode bespielen. Ab Sommer 2016 sollen dann neue Aspekte der Steichen-Sammlung im Turm zu entdecken sein.

Romain Urhausen-Retrospektive

Im Display 01 und Display 02 findet von Juni bis Oktober nächsten Jahres eine weitere bedeutende Ausstellung statt: eine Retrospektive des international bekannten luxemburgischen Fotografen Romain Urhausen (Jahrgang 1930). Zu diesem Anlass wird ebenfalls ein Kunstbuch über das Oeuvre Urhausens erscheinen.

Was die weitere Programmgestaltung des CNA in der kommenden Saison betrifft, findet man die nötigen Informationen auf der Webseite des Zentrums (Link).