ZITAT DER WOCHE
Avec All We Need, je voulais capter la joie — un morceau qui fait bouger et oublier le reste, juste en suivant le rythme

MUSIK Neue Single von Raftside „All We Need“
Der Escher multidisziplinäre Künstler Filip Markiewicz erhöht mit einer weiteren Singleauskopplung die Spannung auf sein neues Album „The Modern Hope“, das noch bis zum Jahresende erscheinen soll: Unter dem Namen Raftside veröffentlichte er am Freitag den Song „All We Need“. Das Musikmagazin Intro beschreibt Raftsides Style als Mischung zwischen The Strokes und Kraftwerk – eine treffende Beschreibung. „Ce titre rend hommage au breakbeat des années 90“, heißt es derweil in der Pressemitteilung zur neuen Single. „Conçu d’abord comme un instrumental, il s’est transformé en une explosion joyeuse et entraînante, centrée sur le rythme, pensée pour faire danser.“ Die Rechnung geht auf: Wer die Kopfhörer aufsetzt, die Lautstärke hochdreht und die Augen schließt, fühlt sich bei den Beats sofort in die Mitte der tanzenden Menge eines alternativen Clubs versetzt. Stellen die beigefügten Lyrics einen Mehrwert dar? Jein. Sie wirken eher wie ein Mantra, das Raftside mit verzerrter Stimme wiederholt – das tut dem Song keinen Abbruch, erweitert das Hörerlebnis aber nur bedingt. Wie der Song live ankommt, zeigt sich am 12. September: Dort stellt Raftside das Lied im Rahmen des Grzegrorzki Records Festival vor. Im Oktober ist ein Auftritt in Luxemburg geplant. Bis dahin können Neugierige auf den gängigen Streamingplattformen in die ersten Singles von „The Modern Hope“ reinhören, die alle ein ähnliches Genre bedienen. Weitere Infos auf raftside.com und im Interview mit dem Tageblatt vom 10. April 2024. (Isabel Spigarelli)
EVENT RDV am Gaart vun Canopée

Am 6. September von 11.00 bis 21.00 Uhr wird der Garten von Canopée in Pafendall zum offenen Treffpunkt für Kunst, Musik, Theater, Sprache und Kulinarik. Das Festival „RDV am Gaart vun Canopée“ bietet freien Eintritt und ein Programm, das neugierig macht. Der Tag beginnt um 11.00 Uhr mit gleich zwei Einladungen: Im Atelier Ouvert zeigen Pedro Amaral und François Baldassare, woran sie gerade arbeiten – Besucherinnen und Besucher können den Künstlern direkt über die Schulter schauen und ihre Fragen stellen. Gleichzeitig präsentiert das pädagogische Projekt „Le Trio Magique des 3 Sœurs“ sein Gartenjournal – ein lebendiger Beweis für Verbundenheit und Wachstum. Ab 12.00 Uhr stehen Kreativität und Geschmack im Mittelpunkt: eine kollektive Freske mit Pedro Amaral, ein Fermentations-Workshop mit Microtarians, das Hydrolat-Atelier mit duftender Pflanzenkunde oder poetische Momente bei Poèmance. Ab 13.30 Uhr lädt Crayons and Luxembourgish dazu ein, Sprache über Zeichnungen und Natur zu entdecken. Am Nachmittag, ab 14.30 Uhr, spielen The Stereos live – während in einem weiteren Workshop Fotografie und Stickerei zusammenfinden. Um 17.00 Uhr startet François Baldassares mittelalterliche Bühnenerzählung rund um Perceval, frei, wild und verspielt. Den Abschluss gestaltet ab 18.00 Uhr DJ Ghost, der den Garten mit Downtempo, Organic House und globalen Klängen füllt. Dazwischen gibt es Essen, Drinks und die Gelegenheit, Kunst und Begegnung direkt im Grünen zu erleben – ein Tag, der Vielfalt in Bewegung zeigt. Ort: Jardin de Canopée, 4 rue Vauban, L-2663 Luxembourg; Programm & Einschreibung: canopee-asbl.com. (Carole Theisen)
KERAMIK Bourse Fondation Schleich-Lentz vergeben
20.000
Euro erhalten die Gewinnenden der Bourse Fondation Schleich-Lentz

Der „Fonds culturel national“ und die Fondation Schleich-Lentz vergeben zum dritten Mal ein Stipendium zur Förderung der Keramikkunst: 2025 geht die Bourse Fondation Schleich-Lentz an Hisae Ikenaga sowie an das Duo Martine Feipel und Jean Bechameil. In der Regel vergibt die Jury nur eine „Bourse“, dieses Jahr fiel die Wahl ausnahmsweise auf zwei Projekte. Beide erhalten 20.000 Euro. Ikenagas Vorhaben ist die Reproduktion einer Rolle, die zur Modellierung von Baubalken für eine Schau im Zentrum für Gegenwartskunst Kiosk in Gand (BE) im Jahr 2026 dient. Feipel und Bechameil entwerfen und gestalten hingegen eine Werksammlung, die 2026 bis 2027 in der „cuisine l’abbaye royale de Fontevraud“ in Anjou (FR) gezeigt wird. Am Donnerstag, dem 11. September, um 19.00 Uhr, nimmt das Duo in der Galerie GO ART in Esch außerdem den Sculpture Price Schlassgoart 2025 entgegen. Dort läuft im Anschluss und noch bis zum 11. Oktober eine Ausstellung der beiden (dienstags bis samstags von 14.00-18.00 Uhr). (Isabel Spigarelli)
SAISON 25/26 Philharmonie und Casino2000 präsentieren Programm

Luxemburgs Kulturhäuser sind startklar, die neue Saison kann kommen – am 6. September fällt in der Philharmonie in Luxemburg-Stadt der Startschuss mit einem Konzert der Berliner Philharmoniker. Das Orchester spielt die Symphonie N.9 von Gustav Mahler. Es folgen Konzerte des Teatro alla Scala (9.9.), von Nick Cave (10./11.9.) und der Münchner Philharmoniker mit der Violinistin Lisa Batiashvili (17.9.). Weitere Höhepunkte stellen neben den Auftritten zahlreicher internationaler Stars auch drei Filmkonzerte zu Alfred Hitchcock oder das Musikprojekt „In Dreams: David Lynch Revisited“ dar. Wer sich eher in der Gegend von Mondorf herumtreibt, sollte sich das neue Programm des Casino 2000 anschauen: In den kommenden Wochen treten dort bis zum Jahresende unter anderem Chimène Badi (20.9.) mit „Gospel & Soul – La voix et l’âme“, der französische Popsänger Stéphane (18.10.), die Bluessängerin Ana Popovic (6.11.) sowie die Musiker Micheal Jones (22.11.) und Laurent Voulzy (13.12.) auf. Darüber hinaus teilen Marina D’Amico (25.9.) von „X Factor“/„The Voice“ und die Journalistin Kareen Guiock (27.11.) ihre persönlichen Geschichten im Rahmen der Gesprächsreihe „Stars & Stories“. Und auch Edith Piaf hat einen Gastauftritt in Mondorf: Die Tribute-Show „PIAF! Le Spectacle“ (28.10.) tourt zum 110. Geburtstag der französischen Musikikone. Was es an beiden Veranstaltungsorten noch zu entdecken gibt: philharmonie.lu und casino2000.lu. (Isabel Spigarelli)
KULTUR Altrimenti setzt Zeichen für Palästina
Zu Beginn jeder Show gehen für eine Minute die Lichter im Kulturzentrum Altrimenti in Luxemburg-Stadt aus. Weshalb? Das Team will damit der palästinensischen Opfer des Gaza-Krieges gedenken und ein Zeichen gegen die israelischen Militäraktionen setzen, wie aus einem offenen Brief zum Wochenbeginn hervorgeht. Die Entscheidung ist auf die Initiative „Venice for Palestine“ zurückzuführen, auf die das Team von Altrimenti ausdrücklich in dem Schreiben verweist. Im Rahmen der 82. Filmfestspiele in Venedig forderten Kulturschaffende unter anderem die Verantwortlichen der Biennale di Venezia als auch die Festivalleitung der Filmfestspiele, sich klar zu Palästina zu bekennen. Die Festivalleitung reagierte nach Medienberichten mit dem Hinweis, dass das Doku-Drama „The Voice of Hind Rajab“ von Kaouther Ben Hania um den Goldenen Löwen, also den Hauptpreis des Festivals, konkurriere: Die Regisseurin befasst sich darin mit der Tötung der fünfjährigen Rajab durch eine israelische Militäraktion. Vergangenes Jahr sei mit „Of Dogs and Men“ von Dani Rosenberg hingegen eine israelische Produktion in Venedig gelaufen, welche von den Folgen der Hamas-Attacken von 2023 erzähle – dies aus der Sicht einer israelischen Jugendlichen und eines gleichaltrigen Palästinensers. Die Festivalleitung begreife sich deshalb als offen für den Dialog. Das Team von Altrimenti appelliert derweil an den Kultursektor: „Nous invitons tous les acteurs du monde culturel et associatif, tous les artistes à utiliser tous les moyens et toute leur visibilité pour affirmer avec force que nous ne serons pas des complices passifs, que nous ne détournerons pas le regard, que nous ne céderons ni à l’impuissance ni aux logiques du pouvoir.“ (Isabel Spigarelli)
De Maart
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