Freitag31. Oktober 2025

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LuxemburgZwölf Radioprogramme kommen in den ersten nationalen Multiplex in DAB+

Luxemburg / Zwölf Radioprogramme kommen in den ersten nationalen Multiplex in DAB+
Der Sender Düdelingen wird in der Verbreitung des neuen nationalen Multiplex in DAB+ eine Hauptrolle spielen Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

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Der „Service des médias, de la connectivité et de la politique numérique“ (SMC) hat jetzt, nach einem längeren Ausschreibungs- und Auswahlverfahren, diejenigen zwölf Radio-Anbieter bekannt gegeben, die im ersten luxemburgischen Multiplex im terrestrisch-digitalen Standard DAB+ vertreten sein sollen.

Bei den „auserwählten“ Programmen handelt sich um RTL Radio Lëtzebuerg, Radio 100,7, Opus 100,7, Eldoradio, L’essentiel Radio, Radio ARA, Radio Latina, RTL Deutschlands Hit-Radio sowie um LOR’FM, Nostalgie Luxembourg, Crooner Radio und Today Radio.

Wirklich neu im terrestrischen Rundfunk-Angebot sind dabei neben den altbekannten nationalen „Platzhirschen“ und regionalen (kommerziellen und nicht kommerziellen) Radios, die es bereits lange im traditionellen UKW-Band gibt, die Programme Opus 100,7, Crooner Radio und Today Radio. Letzteres stammt von der RTL-Gruppe und wird englischsprachig sein. LOR’FM gibt es bereits auf UKW, wurde aber noch nie von Luxemburg aus ausgestrahlt.  

Die Betreiberlizenz hat erwartungsgemäß Broadcasting Center Europe (BCE) erhalten, das eine langjährige Expertise in der Ausstrahlung u.a. der Radioprogramme von RTL, Radio 100,7, Eldoradio u.v.a. besitzt. Entsprechend dem Lastenheft muss die Ausstrahlung dieser Programme im Standard DAB+ spätestens sechs Monate nach Erteilung der Lizenzen begonnen werden. Die zwei bekannten Senderstandorte Düdelingen und Hosingen werden zusammen mit dem neuen Standort Napoléonsgaart das Grundgerüst der künftigen DAB-Versorgung des Landes bilden, in einer späteren Phase können zur Signalverbesserung noch Füllsender hinzukommen.

Nachzügler statt Vorreiter

Für den neuen nationalen DAB-Multiplex ist der Kanal 7D vorgesehen (Frequenz: 194,064 MHz), auf dem bereits Ende 2020 Tests stattfanden. Hierzu darf angemerkt werden, dass Luxemburg, das in früheren Jahren oft eine Vorreiterrolle in Sachen Rundfunk- und TV-Medien innehatte, im Bereich des terrestrischen Digitalradios seinen Nachbarländern weit hinterherhinkt und im Radiostandard DAB+ eine Nachzüglerrolle einnimmt. 

Umso mehr hebt Elisabeth Margue, delegierte Ministerin der Regierung für den Bereich Medien, den baldigen Start von DAB+ im Großherzogtum als „wichtige Etappe für die luxemburgische Radiolandschaft“ hervor, die „den Medienpluralismus stärken“ werde.

Der Digitalstandard DAB+ hat gegenüber dem analogen UKW den Vorteil, dass mehr Programme weniger Platz im Frequenzband benötigen und innerhalb eines Sendegebiets für ein Programm keine Frequenzwechsel nötig sind; zudem gewinnen die „kleineren“ Anbieter in einem Digital-Block an Reichweite. Die Reichweite von Antenne zu Antenne ist aber geringer als diejenige auf UKW bei gleicher Sendeleistung. Nach Wunsch der EU soll DAB+ schrittweise UKW ersetzen; Kritiker halten DAB+ wiederum nur für eine (zu) teure Übergangstechnologie, da sich die Radionutzung allgemein in starkem Wandel befindet.