„Fouer“: Mit der Tram hin – und dann geht’s auf der „Tiki Party“ rund

„Fouer“: Mit der Tram hin – und dann geht’s auf der „Tiki Party“ rund

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Ab kommendem Donnerstag (23.8.) werden fünf neue Attraktionen auf der „Schueberfouer“ zu sehen sein. Eine davon ist das Fahrgeschäft mit dem exotischen Namen „Tiki Party“. Wir haben uns mit den Betreibern unterhalten.

Nur noch knapp fünf Tage bis zur Eröffnung der größten Freiluftparty Luxemburgs. Die „Schueberfouer“ steht in den Startlöchern und auf dem „Glacis“ ist am Freitagmorgen trotz kurzer Regenschauer bereits eine Menge los. Konzentrierte Gesichter und Hektik – hoffentlich das Gegenteil von dem, was ab kommendem Donnerstag hier zu sehen sein wird.

Francis Bodet und sein Schwiegersohn Kylie Simon sind mittendrin. Während ein Mitarbeiter gerade an dem neuen Fahrgeschäft herumschraubt, kommen die beiden angelaufen. „Wir stehen unter Zeitdruck“, sagen sie und nehmen sich dennoch Zeit für ein kurzes Gespräch.

Schausteller sind beide schon ihr ganzes Leben lang. „Die Bodet-Familie führt den Beruf seit acht Generationen aus“, erzählt Francis dem Tageblatt . Er selbst besaß in seiner Laufbahn schon fünf Fahrgeschäfte. Seine Tochter, also Kylies Frau, ist derzeit mit einem anderen Fahrgeschäft in Brüssel, seine Frau mit einem weiteren in Charleroi. Die Familie sei oft getrennt, bedauert er. „Aber manchmal sind wir auch alle zusammen unterwegs.“

Ein Leben lang Schausteller

Immer unterwegs und ständig auf der Suche nach Stellplätzen. Aufbauen, Kirmestrubel, abbauen, weiterfahren und dann alles wieder von vorne. Ein harter Beruf, der nicht jedem liegt. Francis und Kylie wurde dieser Lebensstil allerdings in die Wiege gelegt – und sie mögen es. „Auch wenn es manchmal sehr hart ist“, gibt Francis zu. Kylie wünscht sich manchmal, dass er wie ein gewöhnlicher Junge zur Schule gegangen wäre und ein festes Zuhause hätte. „Das hier ist nun mal unser Leben“, sagt er, „wir sind daran gewöhnt.“

Das neue Fahrgeschäft hat Kylie einem Finnen abgekauft und komplett renoviert. Gebaut wurde das Spiel ursprünglich vor etwa zehn Jahren in der Fahrgeschäft-Fabrik „Fabbri-Rides“ in Italien. „Der Name, der Anstrich und die Lichter sind brandneu“, erklärt der stolze Besitzer.

Die Idee, das Dekor sowie den Namen im hawaiianischen Stil zu gestalten, kam von ihm. Transportiert wurde das Spiel von Finnland aus mit dem Schiff. „Das Fahrgeschäft ist eine Neuheit in Luxemburg und auch in Belgien!“, betont Kylie.

„Tiki Party“ ist jedenfalls nichts für schwache Mägen. Nicht nur die Sitze des Fahrgeschäftes drehen sich, auch die gesamte Plattform tut dies – und hängt wiederum an einem Arm, der sich ebenfalls dreht.

Francis und Kylie haben ihr Fahrgeschäft natürlich schon ausprobiert: „Es ist echt spektakulär und dreht sich richtig schnell“, versichert Francis.


Weitere Neuheiten

Neben „Tiki Party“ können die Besucher der diesjährigen „Schueberfouer“ noch auf vier weitere Neuheiten gespannt sein: den „Tower Jump“, einen Turm für Kinder und Erwachsene, das „Infinity“, dessen Arm sich in 60 Metern Höhe dreht, die „Aquaboats“ und die drehenden Tassen der „Tea Party“. Ein Comeback erleben dieses Jahr auch die Geisterbahn „Thriller“ und das bekannte Fahrgeschäft „Break Dance“.


Erstmals mit der Straßenbahn zur „Fouer“

Die größte Neuerung bei der diesjährigen „Schueberfouer“ ist sicherlich die Tram. In das neue Verkehrsmittel werden große Hoffnungen gesetzt – es soll Straßen und Parkplätze auf dem Limpertsberg während der 20 Tage entlasten. „Wir hoffen, dass alle Menschen aus dem Osten auf dem Kirchberg parken und die Tram nutzen, um zur Schueberfouer zu gelangen“, sagte Bürgermeisterin Lydie Polfer während der Pressekonferenz am gestrigen Freitagmorgen.

Immerhin gibt es auf Kirchberg nicht weniger als 5.000 Stellplätze. Dazu kommen, wie gewohnt, vier „Park and Rides“ mit noch einmal 4.200 Parkplätzen sowie gratis Shuttlebussen. An allen Zebrastreifen in der allée Scheffer werden Sicherheitsbeauftragte stehen, um die Besucher auf die Tram aufmerksam zu machen.

Zwar sind hier auch Ampeln, die Stadt Luxemburg möchte jedoch auf Nummer sicher gehen. Schließlich seien die Menschen noch nicht an die Straßenbahn gewöhnt. Um zu verhindern, dass vor allem Kinder über die Schienen laufen, werden Absperrungen hinter den Buden in der allée Scheffer aufgestellt. Dort, wo die Tram nicht fährt, werden Seile in die Schienen gelegt, damit niemand stolpert.

roger wohlfart
19. August 2018 - 15.48

Von der Tram zur Geisterbahn und der Achterbahn und wieder zurück!