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Luxemburg-StadtZukunft ungewiss: Gemeinde prüft Alternativen zur Flüchtlingseinrichtung in Bonneweg

Luxemburg-Stadt / Zukunft ungewiss: Gemeinde prüft Alternativen zur Flüchtlingseinrichtung in Bonneweg
Seit rund drei Jahren mietet die Stadt Luxemburg das Hotel Graace in Bonneweg, damit dort Menschen aus der Ukraine unterkommen können Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Im Jahr 2022 haben Flüchtlinge aus der Ukraine in einem Hotel in Bonneweg ein vorübergehendes Zuhause gefunden. Eine zeitlich begrenzte Konvention zwischen „Hëllef um Terrain“ (HUT) und der Stadt Luxemburg zu dem Projekt wurde bislang aber nicht verlängert. Denn: Der zukünftige Standort der Einrichtung ist ungewiss.

In den kleinen, aber feinen Zimmern des Hotels leben aktuell 26 Ukrainerinnen
In den kleinen, aber feinen Zimmern des Hotels leben aktuell 26 Ukrainerinnen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Insgesamt 26 Frauen aus der Ukraine leben laut Angaben der Stadt Luxemburg aktuell im Hotel Graace in Bonneweg. Als sich der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine im Februar 2022 verschärfte, mietete die Stadt Luxemburg die rund 30 Zimmer in dem Hotel, um darin ukrainische Flüchtlinge unterzubringen. Nun allerdings ist nicht mehr sicher, ob die Frauen weiter in den Räumlichkeiten in der rue Sigismond bleiben werden. „Das Projekt soll bestehen bleiben, aber es ist unsicher, ob das weiter an diesem Ort der Fall sein wird“, teilte Patrick Goldschmidt (DP) am Freitag auf Nachfrage vom Tageblatt mit. 

Der bei der Stadt Luxemburg für die Dienststelle vom kommunalen Immobilieneigentum zuständige Schöffe erklärte: „Laut aktuellem Stand gehen wir davon aus, bis zum Sommer nicht mehr dort zu sein und im Laufe des ersten Semesters eine Alternative zu finden.“ Diese könnte sich laut dem liberalen Politiker eventuell auch nicht mehr auf dem Gebiet der Hauptstadt befinden. Er unterstreicht allerdings, dass die Gemeinde sich weiter zu ihrem Engagement verpflichtet.

Lange Diskussion

In den vergangenen Wochen und Monaten liefen Goldschmidt zufolge die Diskussionen mit dem Besitzer. Bereits Mitte Dezember hatte die für mehrere Themen im sozialen Bereich zuständige Schöffin Corinne Cahen (DP) in einer Gemeinderatssitzung darüber informiert, dass noch mit dem Hotelbesitzer geklärt werden müsse, wie es weitergeht. „Unsere kommunalen Dienste scheinen nun eine Einigung mit ihm gefunden zu haben“, so Goldschmidt am Freitag. Der Politiker wies darauf hin, dass die Entscheidung allerdings noch nicht schriftlich festgehalten wurde und der Schöffenrat diese noch nicht formell getroffen hat.

Die Stadt Luxemburg und das Hotel

Als Russland im Februar 2022 die Ukraine verstärkt angriff, mietete die Stadt Luxemburg rund 30 Zimmer eines neuen Hotels in Bonneweg, um darin Geflüchtete unterzubringen. Während einer Gemeinderatssitzung im März 2022 hieß es, dass die Stadt die Vier-Sterne-Einrichtung in der rue Sigismond während sechs Jahren pachten würde. In der Zeit zuvor hatte der Besitzer des Hotels dieses der Gemeinde zum Kauf angeboten, die allerdings ablehnte. Als die Stadt die ehemalige Schlosserei später dann doch erwerben wollte, war der Besitzer nicht mehr zu einem Verkauf bereit – wie Schöffe Laurent Mosar (CSV) damals in der Ratssitzung erklärte. Bis zum Skandal bei der Caritas war die Caritas Trägerin der Einrichtung. Diese Rolle übernahm – nach dem Unterzeichnen einer vorübergehenden Konvention mit der Gemeinde – von Anfang Oktober bis Ende Dezember 2024 „Hëllef um Terrain“ (HUT).

Der Hotelbesitzer wollte Fragen zu dem Thema nicht beantworten und verwies darauf, dass er die Räumlichkeiten lediglich besitzt und an die Gemeinde vermietet. Daher sei die Stadt die Ansprechpartnerin. Diese will übrigens, dass der Verein „Hëllef um Terrain“ (HUT) – der seit Oktober 2024 Träger der Einrichtung ist – das auch weiter bleibt. Wegen der Ungewissheit in Bezug auf den Standort wurde die vorübergehende Konvention mit der Hilfsorganisation allerdings bis jetzt nicht verlängert. Aber, so Patrick Goldschmidt: „Wir wollen das Projekt weiterführen und gemeinsam mit HUT eine Lösung finden. Wir hoffen, dass das schnell möglich sein wird.“ 


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