Der Ökonom Daron Acemoglu ist überrascht und begeistert, dass er in diesem Jahr zu den Wirtschaftsnobelpreisträgern zählt. „Das ist einfach ein echter Schock und eine großartige Nachricht. Danke!“, sagte der 57-Jährige, als er zu der Preisbekanntgabe in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm zugeschaltet wurde. „So etwas erwartet man nie“, sagte er. „Es ist eine große Überraschung und Ehre.“
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die in den USA tätigen Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson. Sie werden für ihre Studien dazu ausgezeichnet, welche Rolle Institutionen für den Wohlstand von Nationen spielen. Acemoglu war vorab von mehreren Ökonomen als ein Favorit auf den diesjährigen Preis genannt worden.
Daron Acemoglu im Tageblatt
Daron Acemoglu arbeitet auch für die Agentur Project Syndicate, bei der Experten aus Wirtschaft und Politik aktuelles Geschehen und die Weltlage analysieren. Das Tageblatt veröffentlicht seine Texte exklusiv in Luxemburg. Acemoglu ist Wirtschaftsprofessor am MIT und hat gemeinsam mit Simon Johnson das Buch „Power and Progress: Our Thousand-Year Struggle Over Technology and Prosperity“ veröffentlicht.
Hier eine Auswahl seiner Artikel auf Tageblatt.lu
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Amerikas eigentliches Problem mit China
Die Welt braucht nicht mehr Länder, die unter chinesischen und russischen Einfluss geraten
Der in der Türkei geborene Acemoglu erhält den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften in diesem Jahr zusammen mit den ebenfalls in den USA tätigen Ökonomen Simon Johnson und James A. Robinson. Die drei Professoren werden damit für ihre Forschung zur Rolle von Institutionen für den Wohlstand von Nationen ausgezeichnet.
Häufig werden Preisträger in den USA wegen der Zeitverschiebung aus dem Schlaf gerissen, wenn ihnen die Nobel-Institutionen kurz vor der offiziellen Bekanntgabe telefonisch mitteilen, dass sie einen Nobelpreis erhalten. Acemoglu hatte in dieser Hinsicht Glück: Er befand sich nicht daheim in den USA, sondern in Griechenland. „Es ist ein wirklich guter Zufall, dass ich gerade in Athen bin. Es ist für mich also nicht 5.00 Uhr am Morgen“, sagte er. Das habe es auch einfacher gemacht, die Nachricht von seinem Nobelpreis aufzunehmen.
Fast eine Million Euro Preisgeld
Mit den Ökonomen sind alle Nobelpreisträger dieses Jahres gekürt. In der vergangenen Woche waren bereits die Nobelpreise in allen weiteren Preiskategorien vergeben worden. Während die Auszeichnungen in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie diesmal allesamt männlichen Forschern aus Nordamerika und Großbritannien zugesprochen wurden, gingen die Literatur- und Friedensnobelpreise jeweils nach Asien: Mit ihnen werden in diesem Jahr die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang und die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo ausgezeichnet.
Im Gegensatz zu diesen fünf Kategorien geht der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Er wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet. Er wird dennoch ebenso wie die weiteren Preise an Nobels Todestag am 10. Dezember feierlich überreicht und ist auch mit demselben Preisgeld wie die anderen Auszeichnungen verbunden – in diesem Jahr sind das elf Millionen schwedische Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie.
Im vergangenen Jahr war die US-Ökonomin Claudia Goldin mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden. Die Professorin der Elite-Universität Harvard wurde damit für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt geehrt. Nach Elinor Ostrom 2009 und Esther Duflo 2019 war Goldin damit erst die dritte Frau unter den bislang mehr als 90 ausgezeichneten Wirtschaftsnobelpreisträgern.
De Maart
Ich habe vor Jahren von Daron Acemoglu -Warum Natonen scheitern ,das er mit James a Robinson geschrieben hat , gelesen . Unser Wohlstand liegt nicht in Antikapitalistischen Errettungsphantasien ,sondern im Liberalismus in einer demokratisch pluralistischer Welt mit einer unabhaengigen Justiz .