Donnerstag30. Oktober 2025

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Medienbericht„Wir sind auch Menschen“: ARTE beleuchtet Luxemburgs harte Linie gegen Obdachlose

Medienbericht / „Wir sind auch Menschen“: ARTE beleuchtet Luxemburgs harte Linie gegen Obdachlose
Polizisten können Bettler einen Platzverweis erteilen und sogar eine Geldstrafe verhängen Foto: Editpress/Claude Lenert

Luxemburg steht erneut im Fokus internationaler Medienberichterstattung – und wieder liegt der Fokus auf dem sogenannten Bettelverbot und der zunehmenden Armut im Land. Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE spart in seinem Beitrag nicht an Kritik.

Das sogenannte Bettelverbot in Luxemburg hat weitreichende Diskussionen ausgelöst, auch jenseits der Landesgrenzen. In einem rund fünfminütigen Beitrag aus dem ARTE-Journal vom Sonntag wird die Maßnahme erneut kritisiert. Der Sender hebt hervor: „Angesichts der wachsenden Armut steht Luxemburg vor einer Herausforderung.“ Dabei erinnert ARTE daran, dass die EU-Mitgliedstaaten beschlossen haben, die Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden.

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2023 gebe es in Luxemburg-Stadt etwa 200 obdachlose Menschen, wobei die Dunkelziffer deutlich höher liegen würde. Rund ein Drittel von ihnen sei auf Betteln angewiesen. Innenminister Léon Gloden (CSV) und die Stadt Luxemburg begründen das Verbot mit dem Kampf gegen „Bandenkriminalität“. Doch wie im Beitrag angemerkt wird, war Letztere bereits vor dem Verbot illegal. Somit würde die Sicherheitspolitik auf Kosten der Schutzbedürftigen verschärft werden. 

Eine Aussage des Obdachlosen David Sivy bringt das Ganze auf den Punkt: „Die wollen das nicht sehen. Die Stadt will ein schönes, sauberes Image, aber wir sind auch Menschen.“

Trotz des durchaus ernsten Themas dürfte der Beitrag dem einen oder anderen aufmerksamen Zuschauer dennoch ein hämisches Grinsen aufs Gesicht gezaubert haben: Der Sender hat sich nämlich einen kleinen Patzer geleistet. Er steckte die Bürgermeisterin und DP-Politikerin Lydie Polfer fälschlicherweise in die CSV.