KonjunkturKrise im Bausektor: Unternehmen bekommen  weitere Hilfe 

Konjunktur / Krise im Bausektor: Unternehmen bekommen  weitere Hilfe 
Der Luxemburger Bausektor leidet unter der Lage der aktuellen Konjunktur Foto: Christian Muller

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Die im Bausektor tätigen Unternehmen warnen seit Monaten vor den Folgen der einbrechenden Konjunktur. Nachdem die Regierung Ende Juni ein 150 Millionen Euro schweres Maßnahmenpaket zu ihrer Unterstützung angekündigt hatte, kam nun diese Woche noch ein weiteres Instrument hinzu.

Angesichts der Krisensituation im Bausektor ergänzt die „Société nationale de crédit et d’investissement“ (SNCI) ihre Palette an Finanzierungsinstrumenten. Das teilte die Regierung diese Woche in einer Pressemeldung mit. In Zusammenarbeit mit ihren Partnerbanken biete sie nun die Möglichkeit der Finanzierung des außerordentlichen Bedarfs, der sich aus der Krise ergibt. Dies für Unternehmen aus den Bereichen Bau, Rohbau, technische Ausrüstung und Fertigstellung. Die SNCI ist ein staatliches Kreditinstitut, das auf die mittel- und langfristige Finanzierung von luxemburgischen Unternehmen spezialisiert ist. 

Die SNCI kann bis zu 80 Prozent des Gesamtbedarfs dieser Firmen finanzieren, unter der Voraussetzung, dass die restlichen 20 Prozent von der zwischengeschalteten Bank finanziert werden. Der Verwaltungsrat der SNCI hat in seiner letzten Sitzung einen Gesamtbetrag von 100 Millionen Euro für diesen Zweck festgelegt. Zusammen mit der Kofinanzierung durch die Banken komme man so auf eine mögliche Kreditsumme von insgesamt fast 125 Millionen Euro.

„Durch die Bereitstellung dieser Finanzierungsmöglichkeit verstärkt die SNCI die bereits bestehenden staatlichen Maßnahmen zugunsten des Baugewerbes und des Zugangs zu Wohnraum, die unter einer erheblichen Verlangsamung ihrer Tätigkeit leiden“, so Wirtschaftsminister Franz Fayot. „Die von der SNCI angebotene Sauerstoffzufuhr kann den kleinen und mittleren Handwerksbetrieben helfen, das sehr schwierige wirtschaftliche Umfeld zu überstehen“, so Tom Oberweis, Präsident der Handwerkskammer.

Situation „spitzt sich weiter zu“

Die neue Finanzierungsmöglichkeit sieht nun Darlehen mit einer maximale Laufzeit von fünf Jahren und einer anfänglichen tilgungsfreien Zeit für die Rückzahlung des Kapitals von maximal zwei Jahren vor. Darüber hinaus ist eine vorzeitige Rückzahlung ohne Strafgebühren möglich. Dies soll den Unternehmern ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Verwaltung ihrer Liquidität zu einem Zeitpunkt bieten, an dem sie diese am dringendsten benötigen. Um den Verwaltungsaufwand für das betroffene Unternehmen so gering wie möglich zu halten, erfolgt die Finanzierung indirekt über die Hausbank des Kunden.

Die „Fédération des artisans“ warnte am Mittwoch derweil, dass sich die Situation im Wohnungsbau wie erwartet weiter zuspitze. „Der Aktivitätsrückgang, der sich über die vergangenen Monate im Bauhauptgewerbe bemerkbar machte, fängt nun auch an, sich durch weitere Gewerke zu ziehen. (…) So wie es momentan aussieht, steht der Hochbau spätestens Anfang nächsten Jahres vor massiven Konjunkturproblemen samt Konkursen und Entlassungen, falls das Ruder bis dahin nicht herumgerissen werden kann.“

Als weiteren Sorgenpunkt bezeichnen die Handwerker die Tatsache, dass „Staat und Gemeinden zunehmend Aufgaben internalisieren, die vorher an lokale Handwerksunternehmen vergeben wurden“. Dies betreffe die Wartung von technischen Anlagen, Reparatur und Instandsetzungsarbeiten aber auch Tätigkeiten in der Gebäudereinigung und sogar im Lebensmittelbereich. In der Folge gingen den Unternehmen dringend benötigte Aufträge verloren, und immer mehr würden sich die Frage stellen, ob sich eine Investition in die Ausbildung künftiger Mitarbeiter noch lohne, so der Verband. „Von wirtschaftlicher Seite wäre es für den Steuerzahler allemal günstiger, diese Aufgaben in der Privatwirtschaft zu lassen, anstatt dass Staat und Gemeinden mit viel Kosten und Aufwand eigene Strukturen schaffen, die der Allgemeinheit keinen Mehrwert bieten.“

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Nomi
21. September 2023 - 10.50

Eng obligatoresch Bankgarantie anfei'eren dei' all Johr vun (15%) vum Bebefiss gespèeisst gett, an kann an schwei'eren Zeiten ungezaapt ginn. Dann brauch den Stei'erzuehler net emmer an d'Taesch gefuhr ze krei'en !!!