Vor etwas mehr als zwei Wochen bot sich in Esch ein kurioses Bild: Menschen liefen im Dunkeln durch die Straßen – und leuchteten mit dem Handy auf den Boden. Das berichten Augenzeugen. Auch auf Facebook haben sich Leute über den Vorfall ausgetauscht. Denn die ganze Stadt war in Dunkelheit gehüllt. Die Straßenlaternen hatten es am 20. März verpasst, anzuspringen.
Was war passiert? „Um 18.55 Uhr hätte die Beleuchtung einschalten müssen, bei Einbruch der Dunkelheit“, schreibt die Gemeinde Esch auf Nachfrage des Tageblatt. Etwas später, gegen 19.15, wurde der Bereitschaftsdienst informiert. Um 21.10 Uhr war der Fehler dann behoben. Die Beleuchtung war schon etwas früher durch einen manuellen Eingriff wieder angegangen.
Der Ursprung des Ausfalls ist in der Wartung eines Transformators zu finden. Doch nicht die Arbeiten des Netzbetreibers Creos am Transformator des Umspannwerks Oxylux sind verantwortlich – sie führten lediglich zu einer Kettenreaktion. An deren Ende steht ein ausgeschalteter Leistungsschalter, ein Gerät, das elektrische Leitungen vor Überlast und Kurzschluss schützen soll.
Arbeiten am Umspannwerk
Denn durch die Arbeiten am Transformator mussten die Stromleitungen umgeschaltet werden, damit die Versorgung von Esch ausschließlich übers Umspannwerk Ehleringen erfolgt, schreibt die Stadt. Esch hat nämlich zwei Rundsteueranlagen, die derzeit nicht gemeinsam laufen dürfen, da sie sonst einander stören würden. Die Rundsteueranlage im Umspannwerk Oxylux wurde für die Zeit der Wartungsarbeiten also abgeschaltet.
Als die Rundsteueranlage Oxylux wieder in Betrieb genommen wurde, geschah der Fehler. Dabei wurde übersehen, dass ein Leistungsschalter ausgelöst hatte oder mit ausgeschaltet war. Genau dieser Schalter ist für eine untergeordnete Steuerung zuständig, die wiederum für die Kommunikation mit der Leitstelle sorgt. „Dies führte dazu, dass die Befehle, die über eine Ethernet-Schnittstelle von der Leitstelle in der rue du Moulin kommen, nicht empfangen wurden“, schreibt die Gemeinde. Das Resultat: Die Beleuchtung im südlichen Teil von Esch wurde nicht rechtzeitig eingeschaltet.
Lösungsansätze
Die Gemeinde hat auch gleich Lösungsansätze parat, wie in Zukunft ein solcher Fehler vermieden werden könnte. „Kurzfristig“ könnte ein Warnhinweis an der Rundsteueranlage über die Kontrolle der Stromversorgung der untergeordneten Steuerung angebracht werden.
„Mittelfristig“ könnten die Warnungen der Rundsteueranlage in das System zu Überwachung, Steuerung und Datenerfassung der Gemeinde eingebunden werden. Auch die Wiederherstellung der Synchronisation der beiden Escher Rundsteuersender ist eine Option, damit diese wieder störungsfrei miteinander funktionieren.
„Langfristig“ könnten die Rundsteuerempfänger durch solche mit einer Rückfalllösung zur Verhinderung des Totalausfalls eines Systems ersetzt werden. Diese Maßnahme sei besprochen worden, könne „jedoch leider nur mit erhöhtem Aufwand (finanziell und zeitlich) umgesetzt werden“, schreibt die Gemeinde. Denn nahezu 200 Rundsteuerempfänger müssten durch Empfänger einer neueren Generation ausgetauscht werden. Vielleicht muss es dann doch zuerst der Warnhinweis richten.
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