Wormeldingen„Vun der Musel a soss keen …“: Sara Rinnen ist die 24. Rieslingkönigin

Wormeldingen / „Vun der Musel a soss keen …“: Sara Rinnen ist die 24. Rieslingkönigin
Für ein Jahr Botschafterinnen des Rieslings: Sara Rinnen mit ihren Prinzessinnen (v.l.) Lilli Hippert, Anne Kelsen und Tessy Marx Foto: Herbert Becker

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Grevenmacher: „Muselmetropol“. Remich: „Pärel vun der Musel“. Wormeldingen: „Häerz vun der Musel“. Treffender kann man die bekannten Weinbaugemeinden entlang des Stroms nicht bezeichnen. Im „Herzen der Mosel“ feierte man an diesem Wochenende drei Tage zu Ehren der Königin der Reben, dem Riesling.

Unzählige Wein- und Crémantfreunde waren bei nochmals sommerlichen Temperaturen unterwegs zwischen „Deisermillen“ und „Häremillen“, um die besten Erzeugnisse der Winzer von Ehnen, Wormeldingen, Wormerberg, Ohn und Machtum zu verkosten. 15 renommierte Weinbaubetriebe hatten ihre Weinkeller und Vinotheken geöffnet und offerierten vornehmlich die Weine des letzten Erntejahrgangs und natürlich auch die prickelnden Perlen. Nicht unproblematisch dagegen gestaltet sich die in der vergangenen Woche begonnene Lese in den Rebenhängen entlang des Flusses, haben die Wetterkapriolen der vergangenen Wochen nicht nur erntereifes Lesegut hinterlassen.

Multikulturelles Festprogramm

Cortège durch die pittoresken Gassen von Ehnen
Cortège durch die pittoresken Gassen von Ehnen Foto: Herbert Becker

Das alljährliche Highlight des populären Weinevents ist der Freitagabend. Im „Centre culturel“ steht die Krönung der Rieslingkönigin auf der Agenda. Zur 24. Rieslingkönigin gekrönt wurde Sara Rinnen aus Ehnen, die nach fünfjähriger Amtszeit als Prinzessin das würdevolle Amt als Weinbotschafterin für den Riesling von ihrer Vorgängerin Céline Max übernahm. Gemeinsam mit ihren Prinzessinnen Anne Kelsen, Tessy Marx und Lilli Hippert wird sie für ein Jahr die Winzer, den Wein und den Crémant bei zahlreichen Besuchen im In- und Ausland repräsentieren.

Bis auf den letzten Platz besetzt war das einladende Auditorium im „Centre culturel“. Unter den zahlreichen Ehrengästen machten die Minister Henri Kox und Lex Delles, IVV-Präsident Roby Ley und der Generaldirektor der Domaines Vinsmoselle, André Mehlen, den Gastgebern ihre Aufwartung. Ein wahres Stelldichein gaben sich fast ein Dutzend Weinköniginnen von Mosel und Saar, darunter die Mosel-Weinkönigin Marie-Sophie aus Klüsserath (D), die Weinkönigin Lilian aus Trier und, last but not least, die erst vergangene Woche inthronisierte Luxemburger Weinhoheit Loredana.

Eng „Kippchen“ vun der „Koeppchen“

Sonderabfüllung: der Königinnenwein aus dem Hause Keyser-Kholl
Sonderabfüllung: der Königinnenwein aus dem Hause Keyser-Kholl Foto: Herbert Becker

Das Festkomitee unter Federführung des neuen Präsidenten Claude Pundel und der „guten Seele“ Lis Steinmetz offerierte der Gästeschar ein spektakuläres, multikulturelles Unterhaltungsprogramm, eröffnet von der „Wormer Musek“ und der „Wormer Chorale“ mit dem Song „Celebrate good times“. Dieses Motto galt dann auch für die dreistündige Soirée: orientalische Klänge beim traditionellen Bauchtanz von Jalia Kamar, unterhaltsame musikalische Einlagen von Godart und Schier und eine von den Winzern fachlich und kurzweilig kommentierte Weinprobe. Pit Pundel von „Pundel Vins Purs“ kredenzte einen Crémant mit Namen „Kippchen“, in Anlehnung an die in Luxemburg gebräuchliche Bezeichnung für ein Glas Crémant. Die drei folgenden Rieslinge stellten die Domaines Vinsmoselle, die Winery Jeff Konsbrück sowie das Domaine Keyser-Kholl. Letzterer war dann auch der von Sara Rinnen persönlich auserwählte diesjährige Königinnenwein. „Dëst Joer sinn ech de Fournisseur de la Cour“, meinte Frank Keyser schmunzelnd. Das Highlight des Abends folgte dann mit der Krönung und Inthronisation der 24. Rieslingkönigin. Ihre Vorgängerin Céline Max übergab ihr nach einem für sie ereignisreichen Jahr Schärpe und Krone.

Genüsslicher Augen- und Ohrenschmaus zum Finale des Programms: Sara Rinnen hatte sich als Lieblingslied den Klassiker „Kättche, Kättche, breng mer nach e Pättchen …“ gewünscht. Zu ihrem anfänglichen Entsetzen und Erstaunen brachte man ihr und Prinzessin Anne Kelsen je ein Saxofon – sie sind beide seit Jahren aktive Mitglieder der „Wormer Musek“. Gemeinsam mit dem gesamten Orchester intonierten sie den allseits beliebten moselländischen Gassenhauer und das Publikum sang begeistert mit.

Schwierige Lage in den Rebenhängen

Am Samstagnachmittag wurde der Festreigen mit einem Empfang an der Esplanade in Ehnen eingeleitet. Bürgermeister Max Hengel konnte eine illustre Gästeschar begrüßen, darunter mit Paulette Lenert, Henri Kox, Lex Delles und Claude Haagen gleich vier Minister und, allen voran, die neue Rieslingkönigin Sara Rinnen mit ihren Prinzessinnen. In diesem Rahmen nahm die Confrérie St-Cunibert die scheidende Rieslingkönigin Céline Max in ihren Orden auf. Begleitet von der „Wormer Musek“ zog der Tross anschließend durch die pittoresken Gassen des schmucken Weindorfs und besuchte die am Fest teilnehmenden Weingüter.

Charmante Botschafterin der Königin der Reben: die neue Rieslingkönigin Sara Rinnen
Charmante Botschafterin der Königin der Reben: die neue Rieslingkönigin Sara Rinnen Foto: Herbert Becker

Auch in Machtum, Ehnen, Wormeldingen und auf dem Wormerberg füllten sich am frühen Abend schon die Terrassen und Vinotheken. Ein gut funktionierender Shuttleservice trug Sorge dafür, dass die Besucher auch unbeschwert dem Wein- und Crémantgenuss frönen konnten.

Etwas ungünstig fiel das Fest aus Sicht der Winzerbetriebe, da die diesjährige Lese schon früher startete als ursprünglich erwartet. Das erfahren wir u.a. von Nicolas und Mathieu Schmit in Ahn. Die Terrasse ist vollbesetzt, die beiden innovativen Jungwinzer jedoch stehen mit Stiefeln und Arbeitskleidung zusammen mit den Erntehelfern im Kelterhaus und verarbeiten das Lesegut vom Tage. „Das Wetter hat uns in den letzten Wochen einige Streiche gespielt“, erklärt Nicolas Schmit. „In einigen Parzellen haben wir Einbußen von bis zu 70 Prozent zu verzeichnen. Enorm viel Handselektion ist gefragt; das, was wir ernten, ist aber von guter Qualität.“

Am Sonntag luden die Winzer bereits ab 11.00 Uhr zum Verkosten ein. Viele Winzerküchen boten zum Mittag deftige und moseltypische Spezialitäten an, ideale Vermählungen zu Wein und prickelnden Perlen. Während sich zwischen Machtum und Ehnen die Erntehelfer in den Weinbergen tummelten und die Traktoren mit gefüllten Traubenbütten entlang der Weinstraße zuckelten, vergnügten sich die passionierten Weinfreunde bei für den Weingenuss idealen Spätsommertemperaturen.

Am Abend fand dann der Reigen der vinophilen Events seinen Abschluss. Verweisen wir aber noch gerne auf die traditionelle „Hunnefeier“ am 15. Oktober am Dreiländereck in Schengen und wünschen den Winzern eine erfolgreiche Weinlese.

hs2001
17. September 2023 - 21.59

Sorry, Frank Keyser... bei dengem Numm sinn zwou kéieren d'Buchstawen duercheneen geroden...

Richteg ass: Keyser-Kohll