Vorbeugen ist leichter als löschen: Nationaler Brandschutztag am 10. Oktober

Vorbeugen ist leichter als löschen: Nationaler Brandschutztag am 10. Oktober
Brand- und Rauchmelder: Die kleinen Dinger können Großes bewirken, ab 2020 sollen sie im Prinzip obligatorisch sein, so Innenministerin Taina Bofferding. Foto:dpa-tmn

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Die ersten Minuten bei einem Feuer sind entscheidend. Als Bürger gut informiert zu sein und die richtigen Verhaltensregeln zu kennen, sind als vorbeugende Maßnahmen beim Brandschutz nicht zu unterschätzen. In diesem Sinne hat das Innenministerium den 10. Oktober zum nationalen Präventionstag erklärt. Am Donnerstag ist die erste Auflage.

Der 10.10. ist ein Datum, das man sich leicht merken kann und das man auch für die Zukunft im Kopf behalten soll. Der 10. Oktober, dieses Jahr ein Donnerstag, gilt ab jetzt nämlich als nationaler Brandschutz-Präventionstag.

Prävention ist ein wichtiges Thema, denn vorbeugen ist besser als löschen. In diesem Sinne gehören eine umfassende Information und eine Sensibilisierung für mögliche Gefahren und gute Ratschläge unbedingt dazu. Prävention ist wichtig, weil Brände dadurch im besten Falle gar nicht erst entstehen – und wenn doch, ihre Konsequenzen möglichst klein gehalten werden können, weil gut informierte Bürger wissen, was zu tun ist und dementsprechend schnell reagieren können.

„Deshalb brauchen wir wachsame Bürger in einer wachsamen Gesellschaft“, sagt Innenministerin Taina Bofferding. Aufmerksame Bürger, die nicht nur Alarm schlagen, wenn Feuergefahr in Verzug ist, sondern die auch selber dazu beitragen, Risiken zu mindern und so mögliche Katastrophen verhindern.
Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Bevölkerung auch so informiert werden, dass sie ihrer Rolle sozusagen als „Wachhund“ gerecht werden kann. Selbst scheinbar kleine Alarmhandlungen können im Alltag bereits viel bewirken, so wie es auch im Bereich der Ersten Hilfe der Fall ist.

Neuer Präventionskurs

In diesem Sinne organisiert das CGDIS ab Frühjahr 2020 einen neuen Präventionskurs, der sich an alle richtet, die im Notfall gewappnet sein möchten. Bei diesem insgesamt 16-stündigen kostenlosen Kurs wird eine nachhaltige Wirkung angestrebt. „Ich hoffe, dass wir den Bürgern vermitteln können, wie sie Unfälle vermeiden können“, sagt Bofferding.

Die Kurse des CGDIS wollen die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen fördern, und das besonders im häuslichen Umfeld, wo ein Drittel aller CGDIS-Einsätze stattfinden. Im Klartext bedeutet das, dass die Sicherheit im Haushalt im Mittelpunkt steht, der Brandschutz in den eigenen vier Wänden, das Verhalten, wenn es brennt, oder eben die Vorsorge, dass es nicht brennt.

Vorsorge heißt zum Beispiel, keine Kerzen unbeaufsichtigt brennen lassen, keine noch glühenden Zigaretten wegwerfen oder Vorsicht beim Umgang mit Feuerwerkskörpern oder Sprühkerzen und ähnlichem.

Ein wichtiger Baustein in der Vorbeugung sei aber auch der Feuer- oder Rauchmelder. Diese kleinen Dinger können vor großem Schaden bewahren und Leben retten, ist die Ministerin überzeugt.

Die Rauchmelder-Kampagne im letzten Jahr hatte einen großen Erfolg. Der Gesetzentwurf, der den Einbau solcher Melder obligatorisch macht, sei auf der Zielgeraden. Bofferding hofft, dass das Gesetz zum 1. Januar 2020 in Kraft treten kann.

Die Vorbeuge-Kampagne des Innenministeriums wird auch auf der kommenden Messe „Home and Living“ vorgestellt, die vom 12. bis zum 20. Oktober in der Luxexpo The Box stattfindet. Information sind auch auf Facebook zu finden, wo das Innenministerium seit geraumer präsent ist, um Bürger zu erreichen, die sich von klassischen Kampagnen nicht so angesprochen fühlen.

Entstanden ist der neue Kurs aus den Erfahrungen, die mit den bisherigen Erste-Hilfe-Kursen gemacht wurden, so Steve Mack, Leiter des nationalen Ausbildungszentrums des CGDIS. Nun möchte man einen Schritt weiter gehen. Die 16 Stunden können individuell belegt werden: mehrere Stunden zusammen oder an einem Wochenende.

Die ersten Minuten

„Die ersten Minuten zählen“, sagt Steve Mack. Dabei geht es erstens um die Gefahren im Haushalt. Zweitens um die Freizeit, beispielsweise beim Grillen. Drittens um die Sicherheit mit Kindern und Tieren, damit die nicht unbeabsichtigt ein Feuer auslösen, durch herumliegende Zündhölzer beispielsweise. Viertens steht der Brandschutz in den eigenen vier Wänden im Mittelpunkt, also durch Anbringung von Feuer- oder Kohlenmonoxidmeldern. Fünftens geht es darum, zu zeigen, wie man sich richtig verhält, wenn es trotz aller Vorsicht brennt, und sechstens um die Handhabung eines Feuerlöschers.

Alle Informationen zum Kurs finden sich unter: cours.cgdis.lu. Die Kurse werden das ganze Jahr über angeboten und sind gratis.

Im Rahmen des Aktionstages findet am Donnerstag um 19 Uhr im Düdelinger Kulturzentrum „opderschmelz“ ein Vortrag mit dem deutschen Brandschutzexperten Klaus Maurer statt. Es geht unter anderem um die Erfahrungen, die in der norddeutschen Stadt Hamburg mit dem Feuermelder-Gesetz bisher gesammelt wurden.