Dienstag11. November 2025

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GedenkfeierVor 120 Jahren starb der Musiker und Komponist Laurent Menager

Gedenkfeier / Vor 120 Jahren starb der Musiker und Komponist Laurent Menager
Gedenkfeier bei Laurent Menagers Denkmal: Die Büste stammt vom Künstler Jean Mich Foto: Editpress/Claude Lenert

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Vor 120 Jahren starb der „Nationalkomponist“ Laurent Menager. Mit einer kleinen Gedenkfeier gedachte der Pfaffenthaler Gesangverein „Sang a Klang“ dessen Gründer auf dem Friedhof „Sichenhaff“. Dieses Jahr feiert der Verein zudem seinen 165. Geburtstag und das 100-jährige Bestehen seines Sängerheims.

Allein die Tatsache, dass sich 120 Jahre nach seinem Tod ihm zu Ehren Menschen an seinem Grab versammeln, zeigt, welche Bedeutung dem Komponisten Laurent Menager heute noch zukommt. Ein Dutzend Mitglieder und Freunde des Gesangvereins „Sang a Klang“ hatten es sich am Nachmittag des 5. Februar trotz Kälte nicht nehmen lassen, um am Denkmal des Vereinsgründers eine Gedenkfeier zu organisieren, mit kleinen musikalischen Auszügen aus Menagers bekanntesten Liedern, wie „Eng Tréin“ und „D’Margréitchen“.

Den Verein zieht es allerdings nicht jedes Jahr zum Monument auf den Friedhof „Sichenhaff“, doch dieses Jahr ist ein besonderes, da gleich drei Gedenktage auf dem Vereinskalender stehen. Zum Ersten ist es der bereits erwähnte 120. Todestag. Laurent Menager wurde am 10. Januar 1835 als Sohn eines Bäckers im Pfaffenthal geboren und starb am 7. Februar 1902 im Alter von 67 Jahren. Sein Begräbnis wurde damals zu einem gesellschaftlichen Großereignis, an dem um die 6.000 Menschen teilnahmen, unter ihnen der damalige Staatsminister Paul Eyschen und mehrere Abgeordnete. Unter anderem war Menager 46 Jahre lang bei der Stadt Luxemburg angestellt und unterrichtete an der Luxemburger Musikschule. Er leitete auch mehrere Chöre. Seine Kompositionen umfassen Chorwerke, Sinfonien, Operetten, Kammermusik und Musik für Militärkapellen. Auch vertonte er Gedichte von Michel Lentz („D’Margréitchen“) und Edmond de la Fontaine. Zusammen mit Jean Antoine Zinnen gründete er 1863 den „Allgemeinen Luxemburger Musikverein“, aus dem die heutige „Union Grand-Duc Adolphe“ (UGDA) entstand.

Neben dem 120. Todestag ihres Gründers feiert die „Chorale royale et grand-ducale Sang a Klang“ dieses Jahr zudem ihr 165-jähirges Bestehen. Am 29. Juni 1857 wurde der „Sang a Klang“, wie er gemeinhin genannt wird, als Männerchor gegründet und gilt laut dem im vorigen Jahr erschienenen Buch über das Viertel Pfaffenthal „Kanner o Kanner“ als ältester weltlicher Gesangverein der Hauptstadt. Der erste Dirigent des Chors war der Mitbegründer und Musiker Laurent Menager, nach dem übrigens auch eine Straße in dem Viertel benannt ist.

Zu guter Letzt feiert der Verein im April noch einen dritten Gedenktag, nämlich das 100-jährige Bestehen des Vereinshauses. Zwischen 1920 und 1922 baute sich der Verein in der rue des Trois Glands Nr. 1 sein eigenes Gebäude auf. Das damals von einigen Mitgliedern aus eigenen Mitteln finanzierte Vereinshaus befindet sich bis heute im Privatbesitz der Asbl. Quasi als „Geburtstagsgeschenk“ wurde das Haus voriges Jahr unter Denkmalschutz gestellt. Anlässlich einer offiziellen Geburtstagsfeier am kommenden 2. April wird der vierte Band der Gesamtausgabe von Laurent Menagers Werken sowie eine Menager-CD vorgestellt.