Wie viel darf eine Gemeinde für das Rahmenprogramm des Thronwechsels ausgeben? Während die Bürgermeisterin von Luxemburg-Stadt, Lydie Polfer (DP), sich weigert, die Kosten zu beziffern, hat Düdelingen im Gemeinderat für einen ordentlichen Sonderkredit von 500.000 Euro gestimmt. Viel Geld, das letztendlich nicht komplett aufgebraucht wird.
„Laut einer ersten Einschätzung werden wir etwa 75 bis 80 Prozent des Budgets benutzen“, sagt der Düdelinger Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) auf Tageblatt-Nachfrage. Heißt: Zwischen 375.000 und 390.000 Euro wird die Kommune für Konzerte, Choreografien und alles, was dazugehört, ausgeben. Es sei allerdings noch zu früh, eine genaue Zahl zu nennen – die Gemeinde habe die definitiven Rechnungen noch nicht erhalten. Sobald dies der Fall sei, werde die Stadtverwaltung das mitteilen. „Genauso transparent, wie wir die halbe Million im Gemeinderat gestimmt haben“, sagt Biancalana.

Der ordentliche Sonderkredit hat im Vorfeld des Thronwechsels für viel Gesprächsstoff gesorgt. Der Begriff „Kredit“ deutet zwar auf das Leihen von Geld hin, doch die Gemeinde habe sich für die Finanzierung kein Darlehen genommen. Im ordentlichen Budget 2025, das am vergangenen Dezember gestimmt wurde, ist ein Bonus von rund 7,5 Millionen Euro vorgesehen. Die Kosten der Thronwechsel-Veranstaltung werden von diesem Überschuss abgezogen. „Wir sind im ordentlichen Bereich, sodass das in dem Sinne kein Darlehen ist – es ist eine zusätzlich neue Ausgabe“, sagt Biancalana.
Blankoscheck
Der LSAP-Bürgermeister habe bisher nur positives Feedback für das Düdelinger Rahmenprogramm erhalten. Diese Einschätzung teilt auch Gemeinderätin Michèle Kayser-Wengler (CSV). „Wenn man eine der vier ausgewählten Gemeinden ist, die den Grand-Duc empfängt, dann muss es uns auch etwas wert sein“, sagt Kayser-Wengler. Über die Show in Düdelingen werde auch jetzt noch viel geredet. „Das ist eine gute Werbung für unsere Stadt“, meint die Oppositionspolitikerin. Die Kosten für dieses Event findet sie angebracht. „Es gibt Budgetüberschreitungen, bei denen wir nicht viele Erklärungen bekommen, was uns nicht gefällt. Das hier haben wir voll und ganz getragen.“
Yves Steffen, grünes Gemeinderatsmitglied, gefiel die Show ebenfalls sehr gut. Doch: „Ich weiß noch immer nicht, wie sich dieses Budget zusammensetzt. Deswegen haben wir uns bei der Abstimmung während der Gemeinderatssitzung enthalten“, sagt Steffen. Die Funktion eines Gemeinderates sei es, die Arbeit des Schöffenrates zu kontrollieren. „Das war bei diesem Blankoscheck nicht möglich“, meint der Politiker.
Carole Thoma von „déi Lénk“ war nicht auf der Veranstaltung, weil sie während des Gemeinderates gegen den Sonderkredit gestimmt hat. Der Grund: „Im Juli haben wir ein Darlehen von 20 Millionen Euro genommen – dann eine halbe Million auszugeben, um unsere Monarchie zu feiern, ist für uns nicht der richtige Weg“, sagt Thoma.
Das Tageblatt hat ebenfalls bei den anderen vier betroffenen Gemeinden nachgefragt, wie viel die Veranstaltungen und der Empfang des großherzoglichen Paares kosteten. Grevenmacher beschloss während des Gemeinderats am 26. September „einstimmig einen Kredit von 20.000 Euro für die Feierlichkeiten“. Für Steinfort und das „Hôpital intercommunal Steinfort“, das der Grand-Duc besuchte, entstanden keine zusätzlichen Kosten. Luxemburg-Stadt konnte die Zahlen vor Redaktionsschluss nicht nennen. Wiltz und das Staatsministerium haben nicht auf unsere Anfrage reagiert.
De Maart

Herausgeschmissenes Geld, das man hätte anders verwenden können, z.B. sozialen Wohnungsraum schaffen statt dieses Firlefanz...
Benevolat ade?