SolidaritätVon Leudelingen nach Wassylkiw bei Kiew: 101 Lkws mit Hilfsgütern für die Ukraine

Solidarität / Von Leudelingen nach Wassylkiw bei Kiew: 101 Lkws mit Hilfsgütern für die Ukraine
Konstante Hilfe für die Ukraine: Die Vereinigung „Hëllef fir ukrainesch Kanner“  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Vereinigung „Hëllef fir ukrainesch Kanner“ (H.U.K.) hat gestern Donnerstag ihren 100. und 101. Lkw auf die lange Reise in die Westukraine geschickt. An Bord: Schulmobiliar und Güter des täglichen Gebrauchs. Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine reicht bereits in die 1990er Jahre zurück.

Förderbänder verbinden den Lagerraum in Leudelingen mit dem Anhänger an der Zugmaschine aus Lwiw. Fleißige Hände schieben Schultische und prall gefüllte Tüten weiter, bis sie in den Laderaum gehoben und dort verstaut werden, neben Schultafeln und Matratzen. Der Lkw ist der erste, der an diesem Tag beladen wird. Ein zweiter folgt am späten Nachmittag.

Am frühen Abend soll es losgehen. Ziel ist die 2.100 km entfernte Kleinstadt Wassylkiw, 30 Kilometer westlich von Kiew. Seit 1999 arbeite man mit der rund 35.000 Einwohner zählenden Stadt zusammen, sagt H.U.K.-Präsident Jeannot Majerus. Die Vereinigung war im selben Jahr gegründet worden. Mit ihr wurde eine wenige Jahre zuvor gestartete humanitäre Hilfsaktion organisatorisch eingefasst. Bereits 1995 hatte ein Lkw 24 Tonnen Hilfsgüter nach Chotow gebracht. 1998 folgte ein Hilfskonvoi mit gleich drei Lastwagen. In der Zwischenzeit hat man seinen Arbeitsrhythmus erreicht. Jährlich werden 30 bis 60 Tonnen Sachgüter aus Leudelingen in die Ukraine an notleidende Familien transportiert.

Fünf Schulklassen sollen dieses Mal mit Bänken, Stühlen und Tafeln ausgerüstet werden. Gespendet wurden sie von der Gemeinde Leudelingen, die das Schulmobiliar ausrangiert hatte. Plastiktüten mit Kleidern, Decken, Matratzen füllen die Zwischenräume auf.

Majerus zeigt uns den gut gefüllten Lagerraum in einer ehemaligen Scheune. Im Mezzanin harren hunderte leere Bananenkisten ihrer weiteren Bestimmung. Vollgepackt sind hingegen bereits tausend andere im Erdgeschoss. Sie werden am Nachmittag in den zweiten Lkw geladen. Durch ihre Ausmaße eignen sich diese von einer großen Supermarktkette gespendeten, strapazierfähigen Kartons bestens dazu, einen Anhänger ohne Zwischenräume zu beladen.

In einem separaten Kellerraum warten dicht gedrängt Fahrräder für Erwachsene und Kinder, Einräder, Kunststoff-Camions und Schaufelbagger, Flachbildfernseher, Autokindersitze, Kinderwagen, Schultaschen mit Schulmaterial, Kinderstühle, Teppiche, Stofftiere und vieles mehr auf den Abtransport. Neben 8,9 Tonnen Kleidung und 2,4 Tonnen Schuhe. Das Ganze würde zur Ausstattung eines gut sortierten Warengeschäfts reichen.

So gut wie alles, was der Vereinigung überlassen wird, wird weitergeleitet, sagt Jeannot Majerus. Man nehme Spenden wie Schuhe, Kleidung und Zubehör, Stofftiere, Schulmaterial, Hygieneartikel usw. entgegen, heißt es. Die ehrenamtlichen Helfer verpacken sie für den Transport. Unterstützung bekommen die Vorstandsmitglieder von ukrainischen Frauen und Männern, die der Krieg in die Flucht getrieben hat.

Interessierte können ihre Spenden jeden ersten Samstag im Monat im H.U.K.-Lager, 60, rue Eich in Leudelingen, abgeben.