Luxemburgs Krankenhäuser befinden sich seit einer Woche in Phase 3. Aufgrund der steigenden Anzahl von Covid-19-Patienten, die auf den Normal- und Intensivstationen behandelt werden, hatte die nationale Krisenzelle am 14. Dezember diese Stufe des Krankenhaus-Aufstockungsplans ausgelöst. Seitdem können verschiedene Operationen verschoben werden. Zurzeit geht es dabei ausschließlich um Eingriffe, die keine direkten Auswirkungen auf die Gesundheit des Patienten haben.
Dr. Alain Schmit von der Ärztevereinigung AMMD erklärt gegenüber dem Tageblatt, dass Eingriffe, die in Tageskliniken durchgeführt werden, derzeit nicht betroffen sind. Anders sieht es bei medizinischen Maßnahmen aus, die einen Krankenhausaufenthalt oder sogar eine Reanimation unmittelbar nach der Operation erfordern.
Behandelnder Arzt entscheidet
Die genaue Art des Eingriffs, die eventuell verschoben werden kann, kann Schmit zufolge nicht näher beschrieben werden. Der behandelnde Arzt müsse Fall für Fall entscheiden, welche Patienten dafür infrage kommen können.
Andere Ärzte nennen auf Tageblatt-Nachfrage hin vor allem Hüft- und Knieoperationen, auf die Patienten jetzt trotz eines Termins vielleicht länger warten müssen. Wie viel Geduld diese Patienten jetzt aufbringen müssen, ist schwer vorauszusehen. Dr. Schmit gibt zu bedenken: „Von nun an ist es schwierig, diese nicht dringenden Eingriffe zu planen, und es besteht die Gefahr, dass sie um bis zu zwei Monate verschoben werden müssen.“
AMMD-Chef Schmit zeigte sich am Montag gegenüber RTL auch unzufrieden mit der Kommunikation der Regierung. Laut ihm ist in jüngster Vergangenheit niemand aus der Covid-19-Krisenzelle der Regierung an die Ärzte herangetreten. „Wir sind mitten in der Pandemie – und dafür haben wir ja eine Krisenzelle“, sagte Schmit. „Dass die über Monate nicht den Kontakt zur Ärzteschaft sucht, ist absurd.“
De Maart
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