Chris Schleimer: Es scheint, als würden wir es tatsächlich hinbekommen mit unserem Tageblatt-Rivaner. Gut, wir hatten tatkräftige Unterstützung vom Domaine Kox. Gab es für dich dennoch Momente, in denen du am Projekt gezweifelt hast?
Cédric Feyereisen: Ja, schon. Eigentlich haben mich die Zweifel von Anfang an begleitet. Als die Kollegen dann irgendwann etwas weniger Zeit hatten als zu Beginn, weil sie halt auch noch ihre Arbeit in der Redaktion erledigen mussten, gab es schon den einen oder anderen komplizierteren Moment zu überstehen.

Domaine-Tageblatt-Newsletter
Das Projekt ist ambitioniert und soll Einblicke in die Welt der Winzer verschaffen. Die Tageblatt-Redaktion versucht dieses Jahr, ihren eigenen Wein herzustellen; in einer wöchentlichen Serie berichten wir über Erfolg und Misserfolg und geben dabei tiefere Einblicke in die Welt des Weinbaus.
Bleiben Sie über unsere Erfolge und Misserfolge informiert: Hier geht’s zu unserem Newsletter.
C.S.: Aber auch uns fehlte es immer mal wieder an Zeit. Es war eigentlich schwieriger, die wöchentlichen Artikel zu schreiben, als die Arbeit im Weinberg gestemmt zu bekommen.
C.F.: Dass uns die Arbeit im Weinberg so leicht gefallen ist, lag nicht zuletzt an der Begeisterung, die intern zu spüren war, aber du hast recht, die Zeit war schon ein Problem. Doch es ist auch schön, zu sehen, dass „Domaine Tageblatt“ ähnlich gut von außen wahrgenommen wird und scheinbar Anklang findet. Ich bin noch nie zuvor so oft auf eine Artikelreihe angesprochen worden wie auf dieses Projekt.
Man hat auf jeder Veranstaltung gleich ein Small-Talk-Thema.
C.S.: Und das Projekt hat noch etwas Gutes: Man hat auf jeder Veranstaltung gleich ein Small-Talk-Thema. Was hat dir bislang denn am besten gefallen?

C.F.: Das war der Tag, an dem ich allein im Weinberg war. Irgendwann hatte ich die Handgriffe raus und es stellte sich eine Routine ein. Ich mag körperliche Arbeit und sehe sie als Ausgleich zu unserem Journalisten-Alltag. Da kommt die körperliche Betätigung oftmals zu kurz. Was war dein Highlight?
C.S.: Ich würde sagen, die Tage, an denen wir als Redaktion im Weinberg gearbeitet haben. Es hat Spaß gemacht, außerhalb des Büros Zeit mit den Leuten zu verbringen. Nachdem wir die Trauben gelesen hatten und die Arbeiten in unserer Parzelle damit abgeschlossen waren, war das schon ein etwas komisches Gefühl.
C.F.: Es war auf jeden Fall ein gutes Teambuilding. War irgendetwas anders, als du dir es im Vorfeld vorgestellt hattest?
C.S.: So einiges. Ich denke da aber vor allem an den Tag nach unserer Lese. Ich hatte Laurent Kox gefragt, ob ich vorbeikommen könnte. Er meinte ja, aber sie würden den Most ja nur noch abfüllen. Ich habe nichts erwartet und habe dann doch mehrere Stunden dort verbracht. Es waren noch so viele Kleinigkeiten zu tun, die für einen Winzer selbstverständlich sind, für mich aber komplett neu waren.
C.F.: Ich bin etwas neidisch, dass ich an dem Tag nicht dabei war. Ich dachte, es ergibt keinen Sinn, vorbeizukommen, weil ja nicht viel zu tun sei. Hätte ich gewusst, was du alles machen musstest, dann wäre ich mitgekommen.
C.S.: Der Tag hat einiges über den Winzerberuf ausgesagt. Es war ein Sonntag, aber für Winzer ist es selbstverständlich, dass an jedem Tag Arbeit anfällt.
C.F.: Und es hat gezeigt, dass wir absolut keine Ahnung vom Beruf hatten. Denn das war ja das eigentliche „Weinmachen“. Jetzt ist der Wein im Fass, aber ich habe noch immer nicht das Gefühl, dass ich weiß, wie es geht. Ich könnte definitiv nicht allein Wein produzieren.
C.S.: Vielleicht liegt es an dem Tag in der Kellerei, aber ich denke schon, dass ich es hinbekommen könnte. Zumindest in der Theorie. Aber ich habe gemerkt, wie sehr es auch auf Erfahrung ankommt. Als ich nach ein paar Tagen wieder in der Kellerei war, hat Kellermeister Marc sofort am Geruch erkannt, dass die Hefe Stickstoff benötigte. Ich musste mit der Nase ans Fass und habe auch nur deshalb etwas gerochen, weil er mich darauf hingewiesen hat.
C.F.: Immerhin hast du unseren Wein schon riechen können. Und schmecken!
Mein Urlaub kam wirklich zum schlechtesten Zeitpunkt.
C.S.: Ach ja, du hast den Federweißen ja verpasst. Der kam auch gut an in der Redaktion.

C.F.: Das freut mich für die Kollegen. Mein Urlaub kam wirklich zum schlechtesten Zeitpunkt. Bei den nächsten Etappen werde ich aber dabei sein. Ich bin gespannt, wie unser Wein nächste Woche, einen Monat nach der Lese, schmecken wird.
C.S.: Noch ist Domaine Tageblatt nicht abgeschlossen, aber würdest du ein solches Projekt noch einmal machen?
C.F.: Absolut. Schon allein, um aus dem Alltag auszubrechen. Ich finde es auch auf einer persönlichen Ebene extrem bereichernd. Mal schauen, ob wir noch andere Möglichkeiten für ähnliche Konzepte finden. Wie sieht es denn bei dir aus?
C.S.: Ich wäre auch wieder dabei. Ich habe mich oft gefragt, ob das Projekt durch eine genauere Planung besser geworden wäre, aber ich denke, es lebt auch von der Spontanität und einer Prise Chaos.
C.F.: Beide Aspekte werden uns wohl auch noch bis zum Schluss der Serie begleiten. Ich freue mich auf jeden Fall auf unser erstes Glas Rivaner.
Tipps und Feedback
Wollen Sie uns bei unserem Projekt unterstützen, uns Tipps und Feedback geben, dann kontaktieren Sie uns über unsere Facebook-Seite oder per E-Mail an [email protected].
De Maart
Als Miselerjong hun ech al Mettwoch ären Artikel iwert
äre Wengert am Tageblatt gelies.Et huet mer heinsdo
beim liesen d'Schmunzelen op d'Lepsen bruet.
Selbsverständlech kann en Ufänker am Wengert net déi Arbecht kennen déi é Profi Wenzer huet,mai bei
der Firma Kox woar der gut opgehuwen.Är begeschterung fir de Wengert huet mer Immens gut gefall an huet bestemt och bei Ären Lieser den Waibau e bessen no bruet. Ech soen Iech vilmols merci fir déi Schéin Seit am Tageblatt an wenschen
Iech,wann Ären Rivaner färdeg ass,Prost a guden genoss JangGerges