In Esch soll ein Brotautomat aufgestellt werden. Das Vorhaben stößt nicht nur auf Zustimmung: Die Befürchtung ist, dass die Maschine den lokalen Bäckern zuviel Konkurrenz macht.
Die Stadt Esch ist wieder mal Vorreiter. Diesmal aber nicht etwa in sozialen, sondern in technologischen Fragen. Auf dem Parkplatz am Lallinger Friedhof, gegenüber dem Café „Le Pirate“, wird bald ein Selbstbedienungsautomat für Brotwaren aufgestellt. Die 4 Meter lange, 1,60 Meter breite und 2,41 Meter hohe Maschine fasst bis zu 120 Baguettes von drei verschiedenen Sorten. Den Verantwortlichen nach soll zuerst eine Sorte Baguette angeboten werden. Am Mittwoch verabschiedete der Gemeinderat einen nicht unumstrittenen Pachtvertrag über 240 Euro im Monat mit der Firma Pakt SA aus Strassen, die in Luxemburg die alleinigen Rechte für die Nutzung und den Verkauf von Panivending-Produkten hat.
Das französische Unternehmen Panivending stellt Verkaufsautomaten für Brot her. Über 150 solcher Automaten stehen bereits in Frankreich. Die Automaten sind mit dem Internet verbunden und können demnach von überall aus überwacht und bedient werden. Entgegen anderslautenden Meldungen wird der Automat nicht der erste seiner Art in Luxemburg sein. In Mondorf steht bereits ein solcher, der sich dem Vernehmen nach seit einigen Monaten größerer Beliebtheit erfreut.
Das Brot, das künftig in Esch verkauft wird, werde jedoch nicht von Panivending geliefert, sondern von einem Bäcker aus Strassen, erklärte die Geschäftsführerin von Pakt am Mittwoch auf Nachfrage. Um welchen Bäcker es sich handelt, wollte sie aber nicht verraten. Der Automat werde täglich gereinigt und mit vorgebackenen Baguettes nachgefüllt, die dann direkt vor dem Verkauf noch einmal zehn Sekunden aufgebacken werden, damit sie ihren typischen Duft entfalten. Auf diese Weise könne der Verkauf gefördert werden, heißt es auf der Internetseite von Panivending. Der Vorteil des Automaten: Er hat sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag geöffnet.
Opposition tut sich schwer
Nicht nur „déi Lénk“ tat sich am Mittwoch „ganz schwer“ mit diesem Pachtvertrag, wie Rat Marc Baum meinte. Seine Partei sehe es lieber, wenn statt Automaten der lokale Einzelhandel in Esch gefördert werde. Baum kritisierte auch, dass der Automat nicht von einem Bäcker aus Esch, sondern von einer „Boîte“ aus Strassen beliefert werde.
Die LSAP befürchtet, dass der Automat dem Bäcker in Lallingen Konkurrenz machen könnte, wie Rätin Taina Bofferding monierte. Rat Henri Hinterscheid bezeichnete die Maßnahme als „absolut kontraproduktiv“ für den lokalen Bäcker, der nur 80 Meter vom Automaten entfernt sein Geschäft betreibe.
Der Einzelhandel in Lallingen sei eh schon zurückgegangen, bedauerte Hinterscheid. Zudem seien mehrere Tankstellen in dem Viertel, die ebenfalls Brot verkaufen und bis in den späten Abend geöffnet sind. Selbst die Mehrheitsvertreter von „déi gréng“ stimmten dem Pachtvertrag nur „unter Vorbehalt“ zu. Voraussetzung sei, dass man nach einem Jahr Bilanz ziehe, was der Automat bis dahin gebracht habe, sagte Rat Luc Majerus, der Fragen nach der Rentabilität und dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen durch den Lieferwagen aufwarf. Auch dem grünen Schöffen Martin Kox kam das „Ja“ bei der Abstimmung nur sehr zögerlich über die Lippen.
Der Pachtvertrag wurde schließlich mit den Stimmen der Mehrheit angenommen. CSV-Politiker Christian Weis konnte die Bedenken seiner Ratskollegen zwar nachvollziehen und beurteilte den Standort des Automaten als nicht ideal. Den Ansatz fand er aber interessant. CSV-Schöffe André Zwally nahm es mit Humor und versicherte, dass ein Automat nicht gleich die ganze Geschäftswelt infrage stelle. Die Diskussion sei die gleiche, die damals bei der Einführung der Tankstellenshops geführt worden sei.
De Maart

wann d'baguette gudd sin ...
Die alteingesessenen Bäcker sind auch am Aussterben. Sie sind von Brotfabriken verdrängt worden.
Nein, wir brauchen es nicht unbedingt stark. Aber das sind Problemchen die sehr schnell zu Problemen werden können, die auch Sie irgendwo im Ländchen einholen werden @ n der Parad !
wie wär’s denn, wenn der alteingesessene Bäcker es mit noch besserer Qualität versuchen würde?
ech mengen,där braucht et nit staark,dohannen am Ländchen.Sin soss keng Problemercher ze leïsen?
Eis Gesellschaft brengt sech selwer emm !
Ech vermessen bei den Grengen hirt Haptargument fir "Lokales" ze foerderen fir di local Arbechtsplaatzen an manner vermeidbaren Transport !
Di Greng sinn Matsch-greng ! Net vertrauenswuerdeg !
Absolut richteg. Gudd Brout gët et nëmmen beim Bäcker. All dât ânert ass, Dir hut et geschriwen ...
die Gemeinde Esch / Alzette macht wirklich alles um dem Einzelhandel zu schaden, egal was man in Esch / Alzette kaufen will an Elektro - oder anderen Artikeln es ist nie in großer Stückzahl vorhanden, man ist gezwungen nach Foetz oder Belval zu fahren, ich werde auf jeden Fall mein Brot beim Bäcker kaufen und nicht die Ware vom Fließband die nach einer Stunde schon ungenießbar ist. Wenn man mal die Zone Pietonne in Esch hoch und runter läuft sieht sehr viele leerstehende Geschäfte, zu hohe Mieten nicht das richtige Publikum und jetzt Brotback Automaten, ohne mich.
Ich hoffe das andere auch so denken und den Einzelhandel weiter unterstützen.
Mein Backautomat steht in meiner Küche: Da weiss ich was in meinem Brot drin ist.
Ob déi méischt Konsumenten dat och e sou gesinn? Hoffentlech!
Alles wird automatisiert, robotisiert, anonymisiert, scheinbar zum Wohle der Konsumenten, die immer noch Menschen sind unter denen kein persönlicher Austausch mehr stattfindet. Der Tante Emma Laden gehört längst der Vergangenheit an, wird der Backer um die Ecke bald auch passé sein? Und bei der grossen Auswahl an Brotsorten, wer beratschlagt die Kunden? Etwa die eintönige Stimmen eines Roboters ?
Nun ob een "Brout" aus engem Automat keeft, bei enger grousser Produktiounsfirma oder ob der Tankstell, et ass souwiesou kee Brout , sondern eng mannerwaerteg Qualitéit . Déi Bàckeren déi hiert Handwierk geléiert hun wëssen genau wéi sie hieren Clienten eng 1A Wuer kënnen ubidden déi nun awer wierklech neischt méi mat dem "MatschBrout" ze dinn huet deen en iwerall an Plastikstuten ugebueden kritt. Also kee Probleem fir dat richtegt BäckerHandwierk .
Es wird vom Konsumenten abhängen ob er den Bäcker unterstützt oder den Automaten.
Die Maschine auf dem Vormarsch.Automontage,Müllabfuhr,öffentlicher Transport,automatische Kassen im Supermarkt, etc.
Ob der Bäcker der heute pleite gegangen ist wohl auch sein Brot an der Maschine abholt?