Ukraine-KriegUkraine meldet „erfolgreichen“ Angriff auf russische Luftabwehr auf der Krim

Bei dem nächtlichen Angriff sei ein „strategisch wichtiger Standort des russischen Luftabwehrsystems“ an der Westküste der Krim getroffen worden, teilte die ukrainische Armee am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Das russische Verteidigungsministerium meldete derweil, acht auf die Halbinsel gerichtete Marschflugkörper abgeschossen zu haben.

Die ukrainische Armee erklärte, ihre Streitkräfte hätten „erfolgreich“ den Standort des Luftabwehrsystems an der Westküste getroffen. Nähere Einzelheiten nannte sie zunächst nicht. Die russischen Behörden äußerten sich zunächst nicht dazu. Der russische Telegram-Kanal Rybar, welcher der russischen Armee nahesteht und dem mehr als 1,2 Millionen Konten folgen, sprach von einem „kombinierten Angriff“ Kiews auf die Krim.

Den Angaben zufolge feuerten die ukrainischen Streitkräfte zwei Raketen vom Typ ATACMS auf die westliche Krim. Russische Versuche, die Raketen abzuschießen, seien gescheitert. Es habe jedoch keine größeren Schäden gegeben, meldete Rybar. Kurz darauf seien drei ukrainische Marinedrohnen vor Sewastopol entdeckt worden. Sewastopol ist Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim.

Das russische Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, acht ukrainische Storm-Shadow-Marschflugkörper zerstört zu haben. Diese hätten auf die Krim gezielt. Nach Angaben des von Moskau eingesetzten Gouverneurs von Sewastopol wurde ein Mensch durch herabfallende Trümmerteile verletzt.

Ukrainische Angriffe auf russische Gebiete haben seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni zugenommen. Die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim wird regelmäßig ins Visier genommen, da sie Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte und eine wichtige Nachschubroute für die russischen Streitkräfte in der Süd- und Ostukraine ist.

Bei einem russischen Raketenangriff auf Hafeninfrastruktur in der südukrainischen Region Odessa wurden nach Angaben der örtlichen Behörden zwei Menschen verletzt. Ziel des Angriffs sei eine Werft für Schiffsreparaturen gewesen, teilt Regionalgouverneur Oleh Kiper über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ein Verwaltungsgebäude und Ausrüstung der Werft seien beschädigt worden. Zuvor hatte Russland in der Nacht nach ukrainischen Angaben mehrere andere Regionen mit Raketen und Drohnen attackiert. Dabei habe die Luftabwehr alle Angriffe abgefangen, teilt das ukrainische Militär auf Telegram mit. Es habe sich um zwölf russische Drohnen und zwei Raketen gehandelt.