Montag3. November 2025

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Tour de LuxembourgÜber Höhepunkte, Favoriten und Luxemburger: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Tour de Luxembourg / Über Höhepunkte, Favoriten und Luxemburger: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Ben Healy gehört bei der Tour de Luxembourg zu den Favoriten auf den Gesamtsieg Foto: Thibault Camus/AFP

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Am Mittwoch startet die 85. Ausgabe der Tour de Luxembourg (2. Pro). Wer kann sich auf der Königsetappe in Vianden behaupten? Welche Favoriten kommen für den Gesamtsieg infrage? Und was kann man von den Luxemburgern erwarten? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die traditionsreiche Rundfahrt.

Wie sieht die Strecke der 85. Ausgabe aus?
Wie Präsident Andy Schleck bei der Pressekonferenz vergangenen Donnerstag betonte, war es den Organisatoren wichtig, Etappen für alle Fahrertypen zu gestalten. So finden sich Strecken für Puncher, Sprinter, Kletterer, Ausreißer und Zeitfahrer. Das abwechslungsreiche Profil sorgt dafür, dass jeder Fahrer seine Chance bekommt – sei es in den kurzen Anstiegen, auf der Sprintankunft oder beim Einzelzeitfahren.

Was ist der Höhepunkt der Rundfahrt?
Der Höhepunkt ist zweifellos Etappe 3, deren Ziel im Schloss von Vianden liegt. Bereits 2023 gelang es den Organisatoren, diesen historischen Ort für die Ziellinie zu wählen. Die Bilder der ankommenden Fahrer vor der imposanten Kulisse gingen damals um die Welt und setzten einen bleibenden Maßstab für die Tour de Luxembourg. „Das ist die Etappe, auf der ich am nervösesten bin“, gibt Schleck zu – nach der erfolgreichen Premiere 2023 könnte der Tour-de-France-Sieger von 2010 in diesem Jahr vielleicht etwas gelassener sein.

Wer sind die Favoriten auf den Gesamtsieg?
Für den Gesamtsieg kommen gleich mehrere Radsportler infrage. Um die Tour zu gewinnen, muss man sowohl auf der Königsetappe in Vianden als auch beim Zeitfahren am Samstag in Niederanven überzeugen. Auch die Etappen 1 und 5 sind nicht zu unterschätzen, denn dort kann man wertvolle Sekunden verlieren – ebenso gilt es, die Bonussekunden im Auge zu behalten, die über Sieg oder Niederlage entscheiden könnten.

Ben Healy (EF Education-EasyPost) gehört zu den großen Favoriten. Der Ire gewann 2023 die Etappe in Vianden und will nun seine Form für die Weltmeisterschaften in Ruanda testen. An seiner Seite fährt mit Richard Carapaz, Olympiasieger von 2021, ein explosiver Kletterer, dem die kurzen, steilen Anstiege entgegenkommen. Ein Wermutstropfen für Carapaz: Das Zeitfahren ist nicht seine Paradedisziplin.

Kein Problem mit dem Zeitfahren hat Mathias Skjelmose (Lidl-Trek). Der Sieger der Luxemburg-Rundfahrt 2022 glänzt sowohl in den Bergen als auch im Zeitfahren. Seine gute Form bewies er zuletzt bei den kanadischen WorldTour-Rennen: Platz 4 in Québec und Rang 17 in Montréal. Zudem kann er sich auf ein starkes Team stützen, u.a. mit Tao Geoghegan Hart, Lennard Kämna und Toms Skujins.

Auch UAE Team Emirates-XRG ist stark vertreten, allen voran Brandon McNulty, der zuletzt den GP Montréal und die Tour de Pologne gewann. Der 27-Jährige ist in hervorragender Verfassung, ist ein starker Zeitfahrer und kann zudem klettern – ideale Voraussetzungen für den Gesamtsieg.

Von den französischen Teams gilt es Romain Grégoire (Groupama-FDJ) zu beachten, Sieger der Tour of Britain, der sowohl kurze Anstiege als auch Zeitfahren beherrscht. Bei Ag2r La Mondiale führt Nicolas Prodhomme das Team an, unterstützt von Aurélien Paret-Peintre und Andrea Vendrame – ein starkes Trio für die vorderen Plätze. Nicht zu vergessen: Jordan Jegat (TotalEnergies), Marc Hirschi (Tudor), der 2023 die Luxemburg-Rundfahrt gewann, und Tibor del Grosso (Alpecin-Deceuninck).

Ist wie bei der Vuelta mit Demonstrationen zu rechnen?
Nach den pro-palästinensischen Protesten bei der Vuelta war dieses Thema auch in Luxemburg präsent. Bei der Pressekonferenz wurde Schleck gefragt, ob sich die Organisatoren auf mögliche Proteste vorbereiten. Die Antwort: Nein. Da das Team Israel-Premier Tech, gegen das sich die Proteste bei der Vuelta hauptsächlich richteten, nicht am Start ist, gehen die Organisatoren nicht von Demonstrationen aus. „Für uns hat die Sicherheit der Fahrer oberste Priorität. Sollte wider Erwarten doch etwas passieren, reagieren wir selbstverständlich“, so Schleck.

Was ist von den Luxemburgern zu erwarten?
Der letzte luxemburgische Erfolg auf heimischem Boden liegt acht Jahre zurück: 2017 gewann Jempy Drucker die 1. Etappe in Bascharage. Für die heimischen Fahrer wird es in diesem Jahr schwer, einen Etappensieg zu wiederholen. Zwar kennen sie die Strecken genau, doch internationale Konkurrenten sind besonders aufmerksam, sobald sich Luxemburger absetzen. Arthur Kluckers (Tudor) gilt als starker Zeitfahrer, doch ein Etappensieg wird schwierig. Mats Wenzel (Kern-Pharma) will seinen zehnten Platz aus dem Vorjahr verbessern – ein durchaus realistisches Vorhaben des 22-Jährigen. Für die Nationalmannschaft, bei der nur Espoirs mitfahren, gilt es nicht nur Erfahrung zu sammeln, sondern auch mutig mitzufahren. Arno Wallenborn fuhr 2024 auf der letzten Etappe auf Platz zwölf. Tour de l’Avenir-Etappensieger Mathieu Kockelmann kann seinen Sprint nun auch auf diesem Niveau testen. 

Im Überblick

Die Etappen der 85. Tour de Luxembourg:
1. Etappe, 17. September: Luxemburg-Knuedler – Luxemburg-Fëschmaart (152,8 km)
2. Etappe, 18. September: Remich – Mamer (168,4 km)
3. Etappe, 19. September: Mertert – Vianden (170,5 km)
4. Etappe, 20. September: Einzelzeitfahren in Niederanven (26,3 km)
5. Etappe, 21. September: Mersch – Luxemburg-Stadt (176,4 km)