Abgesehen von einzelnen negativen Jahren, wie beispielsweise 2008 oder 2022, ist das weltweite Vermögen seit Beginn des Jahrtausends stetig und kontinuierlich gewachsen, schreiben die Autoren des „Global Wealth Report 2025“. Und zwar sowohl insgesamt als auch in jeder größeren Region. Im Durchschnitt sei das Gesamtvermögen somit, nach Abzug von Schulden und Inflation, seit 2000 um jährlich 3,4 Prozent gestiegen.
Reicher werden jedoch nicht nur die Reichen, heben die Autoren weiter hervor. Nur die niedrigste Vermögensklasse (das heißt die der Menschen mit einem Vermögen von unter 10.000 US-Dollar) ist seit dem Jahr 2000 geschrumpft. Sie sei, was die Größe der Bevölkerungsgruppe angeht, in den meisten Weltregionen in den letzten 25 Jahren sogar von der nächsthöheren Klasse (zwischen 10.000 und 100.000 US-Dollar) überholt worden.
Was nun die Zahl der Menschen weltweit angeht, die ein Vermögen von einer Million Dollar oder mehr haben, so schätzt UBS sie auf 60 Millionen. Milliardäre gibt es dem Bericht zufolge insgesamt 2.860 in der Welt. 31 Personen derweil haben einen Privatbesitz von mehr als 50 Milliarden Dollar. Das sind fast doppelt so viele wie vor einem Jahr. Zusammen besitzen diese 60 Millionen Menschen fast die Hälfte des Gesamtvermögens der Welt, so die UBS.

Geografisch sind die US-Dollar-Millionäre ungleich in der Welt verteilt: Vier von zehn Millionären sind in Nordamerika wohnhaft, deutlich mehr als in jeder anderen Region. Westeuropa folgt mit etwas mehr als einem Viertel der von der Studie erfassten Millionäre. China und Südostasien beherbergen jeweils etwa jeden zehnten Millionär. Lateinamerika, Osteuropa und der Nahost- und afrikanische Raum machen jeweils etwa nur etwa 1,5 Prozent der weltweiten Millionäre aus.
60 Millionen Millionäre in der Welt
Neu hinzugekommen sind im Laufe des Jahres 2024, laut der Schweizer Bank, 680.000 Dollar-Millionäre. Prozentual gesehen war der stärkste Anstieg in der Türkei zu verzeichnen, wo die 8-Prozent-Marke (rund 7.000 Personen) überschritten wurde, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Wachstum von 5,8 Prozent, was rund 13.000 Neuzugängen entspricht.
In absoluten Zahlen stieg die Zahl der Millionäre im Jahr 2024 in den Vereinigten Staaten am stärksten an, mit durchschnittlich über tausend Menschen pro Tag. In China betrug der Anstieg mehr als 380 Menschen pro Tag.
Allerdings war letztes Jahr nicht die ganze Welt ein fruchtbarer Boden für Millionäre: Japan verlor im vergangenen Jahr 33.000 Millionäre (ein Minus von 1,2 Prozent). Negative Zahlen wurden jedoch auch aus einigen europäischen Ländern gemeldet: Beispielsweise verzeichneten Tschechien, Deutschland und Griechenland leichte Rückgänge. Andere Länder wie Belgien oder Luxemburg verbuchten UBS zufolge ein kleines Plus.
Unabhängig von der Zahl der Millionäre hat sich auch das Vermögen in ihrem Besitz, je nach Weltregion, 2024 unterschiedlich entwickelt. So ist der Besitztum in den USA und in Osteuropa um rund 12 Prozent gewachsen, in China um 3,4 Prozent, während er in Westeuropa um 1,5 und in Lateinamerika um 4,3 Prozent rückläufig war.
Bemerkenswert ist dabei, dass die UBS erneut sowohl Luxemburg als auch die Schweiz als die beiden Länder mit der höchsten Pro-Kopf-Dichte an Millionären bezeichnet. Mehr als jeder siebte Erwachsene ist Dollar-Millionär. Dabei schneide die Schweiz 2024, im Gegensatz zum Vorjahr, ganz leicht besser ab als das Großherzogtum.
An vier weiteren Orten der Welt gilt jeder Zehnte als Millionär: Dies sind in absteigender Reihenfolge Hongkong, Australien, die Vereinigten Staaten und die Niederlande. Monaco ist nicht Teil der Stichprobe.
Bei der durchschnittlichen Vermögenshöhe pro Erwachsenem liegen die Schweiz (687.166 Dollar), die USA und Hongkong mit mehr als 600.000 Dollar an der Spitze. Auf dem vierten Platz weltweit folgt der durchschnittliche Luxemburger mit einem Besitz von 566.735 Dollar.
Luxemburgs Vermögensverteilung relativ ausgewogen
Spannender für Luxemburg wird die Zahlenreihe jedoch, wenn man sich die Mediane und nicht den arithmetischen Durchschnitt anschaut. Der Median ist der mittlere Wert einer Zahlenreihe, bei dem genau die Hälfte der Personen darunter und die andere Hälfte darüber liegt. Bei der medianen Vermögenshöhe pro Erwachsenem liegt das Großherzogtum (mit einem Vermögen von 395.340 Dollar) nämlich an erster Stelle, gefolgt von Australien und Belgien.
Diese Diskrepanz zwischen Durchschnitt und Median verdeutlicht, dass Luxemburgs Vermögensverteilung trotz der hohen Millionärsdichte relativ ausgewogen ist – ein Zeichen für eine breite Mittelschicht mit solidem Vermögen.

Untersucht für diese 16. Ausgabe des „UBS Global Wealth Report 2025“ wurden 56 Märkte, die für über 92 Prozent des weltweiten Vermögens stehen. Für die nächsten fünf Jahre prognostiziert der Report, dass Nordamerika und Großchina die Haupttreiber des globalen Vermögenswachstums bleiben werden. Es wird erwartet, dass bis 2029 über 5,34 weitere Millionen Menschen neu zu den Dollar-Millionären hinzustoßen werden.
Von den untersuchten Ländern war die Ungleichheit am größten in Brasilien, Russland und Südafrika. An „gleichsten“ verteilt waren die Vermögen in der Slowakei, Belgien und Katar. Auch Japan, Luxemburg und Australien schnitten gut ab.
In den letzten fünf Jahren hat die Gleichheit dabei in 26 der untersuchten 56 Märkte zugenommen, ist in 29 zurückgegangen und in einem, nämlich Schweden, ist sie unverändert geblieben, so die Autoren. Am stärksten zugenommen hat die Gleichheit in den Vereinigten Staaten, Thailand und dem Vereinigten Königreich, während sie in den Niederlanden, Österreich und Griechenland am stärksten zurückgegangen ist.
Dass der „Global Wealth Report“ deutlich mehr Millionäre in Luxemburg zählt als etwa der „World Wealth Report“ von Capgemini, liegt an der Methodologie. Nettovermögen ist im vorliegenden Bericht als der Wert der finanziellen Vermögenswerte plus der realen Vermögenswerte (hauptsächlich Wohnraum) der Haushalte, abzüglich ihrer Schulden, definiert. Bei Capgemini wird nur das investierbare Vermögen (also ohne die eigene Wohnung) in die Rechnung mit einbezogen. Capgemini hat 2024 hierzulande 43.600 Millionäre gezählt.
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Ja, Schulden werden abgezogen. Steht im ersten Abschnitt:
"Im Durchschnitt sei das Gesamtvermögen somit, nach Abzug von Schulden und Inflation ..."
Dies für alle, die drauf los schreiben, nachdem sie den Titel und das Fettgedruckte - ohne den Artikel - gelesen haben.
Was für eine Dumme aussage von UBS .
Die Statistik is irreführend weil man auch Immobilienbesitz eingerechnet hat aber auch wenn man Eigenheimbesitzer ist ist man noch lange kein Millionär.....so einer hat 1 Million auf der Bank liegen würde ich sagen...uns das ist nicht jeder siebter Einwohner im Länd'schen
Jeder 7. in Luxemburg Millionär? Aber nur weil man Eigentumswohnungen mit einbezieht und dies sicherlich zum aktuellen landesüblichen Wert. Werden die aufgenommenen Kredite dazu eigentlich auch abgezogen? Ich denke nicht.
Andere Untersuchungen haben auch ergeben, dass in Luxemburg der Anteil an Eigentumswohnungen gegenüber Mietwohnungen zurückgeht, was angesichts der Immobilienpreise nicht wundert. Die, die noch keine Eigentumswohnung haben, können sich auch immer weniger eine solche leisten. Hierzu etwas ansparen und gleichzeitig Miete zahlen ist auch fast unmöglich. Wen wundert's dass ebenfalls immer mehr junge Menschen so lange wie möglich (meist kostenlos) im "Hotel Mama" bleiben.