Ein treibender Groove und der Bass an der richtigen Stelle – mit dem Opener „Cabrio“ droppt Tun Tonnar nicht nur einen Banger, der Sommerstimmung aufkommen lässt, sondern stellt auch die restlichen Songs der Platte in den Schatten. Zwar können Tracks wie „Stau“ und „De Gudden“ definitiv mit dem Opener mithalten, doch scheint das Album in der Mitte stellenweise abzuflachen. Trotzdem kann man jetzt schon behaupten, dass Turnup Tun und DJ Nosi mit ihrem gemeinsamen Song „Stau“ nach „Schëdden“ und „Marrakesch“ einen weiteren Partyhit für jüngere Generationen hingelegt haben, der mit seinem einprägsamen Pre-Chorus und Refrain sicherlich Ohrwurmpotenzial hat. Schade, dass Tracks wie „Wackel“ oder „Sloppy“, die fast schon etwas peinlich klingen, weder klanglich noch inhaltlich mit den restlichen Titeln des Albums harmonieren und damit leider etwas aus der Rolle fallen.
Umso verblüffender kommt der Abschlusssong mit seinem tiefgründigen Songtext und seinen genial eingesetzten Gitarrenriffs einher. Auch wenn das Intro von „War et dat wäert“ zunächst wenig vielversprechend klingt, nimmt der Song gleich an Fahrt auf und überzeugt letztlich doch auf ganzer Linie: Die rockigere Bridge und der poppige Chorus stimmen einwandfrei mit den Strophen überein. Vor allem aber kommt Tonnars Stimme hier zum ersten Mal richtig zur Geltung.
Auch wenn „Schlëmme Summer“ etwas durchwachsen ist und sich nicht jeder Song der Platte zeigen oder vielmehr hören lässt, beweist Turnup Tun gemeinsam mit KünstlerInnen wie beispielsweise Koko47 oder Sixo, mit denen er für dieses Album zusammenarbeitete, dass die luxemburgische Rap-Szene durchaus etwas drauf hat, es aber noch Luft nach oben gibt.
Anspieltipps: Cabrio, Stau, De Gudden, War et dat wäert
Bewertung: 6/10
Also alleng dé Bleck... seet alles, : f_ letzebuerg..., net dirt!