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MedienberichtTrinkwasserknappheit: Die Mosel soll Luxemburgs Durst stillen

Medienbericht / Trinkwasserknappheit: Die Mosel soll Luxemburgs Durst stillen
Ein Fluss, zwei Getränke? Foto: Herbert Becker/Editpress

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Die Mosel in Luxemburg ist bekannt für ihren Wein, in Zukunft soll sie nun auch Wasser liefern. Denn der Stausee wird den Trinkwasserbedarf in absehbarer Zeit nicht mehr decken können.

Die Mosel soll künftig als Trinkwasserquelle für Luxemburg dienen. Umweltminister Serge Wilmes (CSV) will den größten Fluss des Landes gesetzlich als strategische Wasserreserve verankern. Das schrieb das Luxemburger Wort vergangene Woche. Was bislang nur geprüft wurde, soll nun Realität werden. Geplant ist eine Aufbereitungsanlage in Schengen, die täglich bis zu 50.000 Kubikmeter Moselwasser trinkbar macht. Ein entsprechender Passus stand bereits im Koalitionsvertrag der CSV-DP-Regierung, jetzt gibt es auch einen dazugehörigen Gesetzesentwurf.

2022 hatte die damalige Umweltministerin Joëlle Welfring („déi gréng“) in einer parlamentarischen Antwort auf eine DP-Anfrage preisgegeben, dass die Regierung eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat (das Tageblatt berichtete). Der Haken: Die Wasserqualität der Mosel ist, gelinde gesagt, durchwachsen. Laut EU-Wasserrichtlinie wurde ihr ökologisches Potenzial als „unbefriedigend“ eingestuft. Verschlechtert hat sich die Lage zwar nicht, verbessert aber auch nicht.

Stausee liefert 60.000 Kubikmeter Wasser täglich

Das Trinkwassersyndikat Sebes deckt mehr als 50 Prozent der Trinkwasserversorgung Luxemburgs ab und erreicht damit rund 90 Prozent der Bevölkerung. Der Obersauer-Stausee liefert laut dem EU-Programm zur Entwicklung ländlicher Wirtschaft (Leader) rund 60.000 Kubikmeter Wasser täglich – doch das reicht bald nicht mehr. Grundwasser allein kann die Lücke nicht füllen: Zu große Entnahmen lassen den Spiegel sinken, Brunnen können nur zeitweise helfen. Ohne den Stausee gäbe es schon heute Engpässe. Durch den Klimawandel muss man sich zudem auf längere Trockenperioden einstellen. Zusammen mit dem steigenden Verbrauch riskiert Luxemburg so, irgendwann auf dem Trocknen zu sitzen. Ohne Mosel dürfte die Selbstversorgung in Zukunft schwierig werden.

Bleibt das Damoklesschwert namens Cattenom: Das französische Atomkraftwerk liegt flussaufwärts. Sollte es dort zu einem schweren Unfall kommen, könnte radioaktiv belastetes Wasser in die Mosel gelangen. Die Regierung plant daher Frühwarnsysteme: Messstationen, Rückhaltebecken, Sicherheitsprotokolle. Ein Restrisiko bleibt. Und doch scheint der politische Wille klar: Die Mosel soll helfen, Luxemburgs Durst zu stillen. Nicht mehr nur mit Wein, sondern mit Wasser.

Grober J-P.
22. April 2025 - 23.33

@JJ / Bin aber jetzt sehr traurig, als Miseler kein Playdoyer für Rivaner oder Riesling.
Mit 16 war ich in Ferien beim Winzer in Ahn, durfte mit in die Weinberge, hatte damals meinen ersten Schwips, es gab feinen Riesling, zum Frühstück!!!

Nomi
22. April 2025 - 12.59

Politiker, obgepasst : Domadder seht dir den Ascht off ob deem der setzt !

Nomi
22. April 2025 - 11.36

Dann macht emol een Inventar vun den Klaeranlagen vun hanner Nanzesch bis Waaserbelleg. An wann dann eng do aas, och een Qualitei'tsaudit vum Waasser firdrun an hannendrun !

An et geht jo net nemmen em Privatkanalisatio'un, mee och em Industrieoofwasser.

Bei Chemieanalysen foend een nemmen daat waat een sicht. Mee do kennen nach 1000 aaner Molléculen an fro kommen !

JJ
22. April 2025 - 10.04

Ein Thema das schon vor 40 Jahren akut war. Der Bauwahn war damals schon einen Gedanken wert was Wasser und Kanalisation eines Landes, mit demnächst 1 Mio Menschen, anbelangt.
Jetzt also Wasser aus der Mosel. Als Miseler kann ich nur sagen: na denn Prost. Der Zustand der Wasserqualität ist lamentabel.Bei warmen Sommern ohne Niederschlag sinkt auch die Mosel auf sehr knappen Wasserstand wo die Schifffahrt sogar beeinträchtigt wird.
Aber heuer kann man mit moderner Technik neben guter Aufbereitung sogar Geschmacksnoten beigeben. Ich bin für Erdbeergeschmack. Also ...weitermachen wie bisher. Wohnungen braucht das Land.

Marlon
22. April 2025 - 9.53

Aus deem knaschtegsten Gewässer vu ganz Lëtzebuerg soll Drénkwasser gin. An dobéi gët ëmmer gesôt et soll ee kéng Fësch aus der Musel iessen. Fir wéi wéi domm gi mir gehâlen? De Fransousen hire ganze Knascht inklusiv Cattenom soll erausgefiltert gin. Fir ze lâchen wann et net esou traureg wär. Prost an op är Gesonheet Här Wilmes!

Grober J-P.
22. April 2025 - 9.23

"Die Mosel soll Luxemburgs Durst stillen" Ja, aber bitte nur mit Rivaner! Man frage mal die Rotaugen was sie vom Moselwasser halten! 😊