Irgendetwas stimmt in den luxemburgischen Gemeindeverwaltungen nicht. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man verschiedenen Vorwürfen, die momentan durch die Presse geistern, Glauben schenkt. Gemeinderätin Carole Thoma („déi Lénk“) behauptet beispielsweise, im Düdelinger Rathaus soll ein „schlechtes Arbeitsklima“ herrschen. In Contern kritisieren Opposition und Gewerkschaften ein „toxisches Arbeitsklima“. Und laut Wort geht auch in Remich von „mieser Stimmung“ die Rede. Die Verantwortlichen streiten dies ab. Auch wenn die Umstände und Beweislagen für diese Vorwürfe bei jeder Gemeinde unterschiedlich sind, könnten diese drei Fälle auf ein nationales Problem hindeuten.
Diejenigen, die sich regelmäßig mit Gemeindepersonal unterhalten, wissen, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt. Vor allem seit Corona scheinen sich die Arbeitsbedingungen in den Kommunen – wie übrigens auch im Privatsektor – verschlechtert zu haben. Dabei kristallisiert sich oft ein Problem heraus: das Arbeitspensum. Die Gemeinden bieten immer mehr Leistungen an, der Staat gibt den Verwaltungen immer mehr Aufgabenbereiche und die auszuführenden Projekte werden immer komplexer.
Die Anzahl der Mitarbeiter scheint allerdings nicht proportional zu den Pflichten der Gemeinden zu wachsen. Kein Wunder: Denn wie aus der Tageblatt-Berichterstattung über die Budgets hervorgeht, befinden sich fast alle Kommunen auf Sparkurs – und das schon seit der Pandemie. Einige versuchen zwar, antizyklisch zu investieren, allerdings bleibt dann wenig Geld, um die eigene Mannschaft auf die nötige Größe aufzustocken.
Die etlichen Krisen und vor allem die mehrfache Erhöhung der Gehaltsindexierung haben die Kosten für die Gemeinden in den vergangenen Jahren erhöht. Die Personalkosten stellen meistens weit über 40 Prozent der Gesamtausgaben dar. „Wir hören, dass Druck und Profitdenken immer stärker werden in den Gemeinden“, sagte Alain Rolling, OGBL-Zentralsekretär für den öffentlichen Dienst, Mitte November während einer Pressekonferenz. Doch eine Gemeinde ist kein Unternehmen – die Priorität der Verwaltungen muss der Dienst an den Bürgern sein. Wenn dieser leidet, dann wurde an der falschen Stelle gespart. Und wenn die Mitarbeiter leiden, dann gilt das doppelt. Die Kommune hat die Aufgabe, wie alle Arbeitgeber, für das Wohl ihrer Angestellten zu sorgen.
Doch die Frage steht im Raum: Gibt es in Luxemburgs Gemeinden ein generell schlechtes Arbeitsklima? Eine allgemeingültige Antwort gibt es darauf sicherlich nicht. Doch das Innenministerium müsste mindestens versuchen, eine zu finden. Nach den drei kürzlich öffentlich gewordenen Vorwürfen müsste der verantwortliche Minister Léon Gloden eigentlich ebendiese Frage stellen – und sein Ministerium beauftragen, eine Antwort zu finden. Es ist unwahrscheinlich, dass das mutmaßliche schlechte Arbeitsklima in den drei Kommunen von heute auf morgen verschwindet. Vor allem, weil die Verantwortlichen die Vorwürfe vehement abstreiten.
Heutzutage wird auch über Sonderlinge gelästert und Witze gemacht. Und seitdem ich RTL Kommentare lese, weiss ich dass einige ihren Spass daran haben über Sonderlinge Witze zu machen. Aber wenn Sonderlinge sich dann gruppieren und über Normalos Witze machen, dann ist alles vorbei. Dann wird dem Personalchef das Szenario erklärt und alles in die Wege geleitet, damit ein paar Sonderlinge rausfliegen.
Was schief läuft. Früher gab es keinen Open Space, was für Leute die nicht jeden Tag mit 20 Leuten inkl. Chefs am Mittagstisch sitzen wollten, sehr gut war. Es gibt Leute die kommen besser klar mit Leuten die nur über die Arbeit reden, und es gibt Leute die kommen besser klar mit Leuten die vorwiegend über andere Dinge reden. Und heutzutage wurde alles so zugeschnitten, dass man schon in den Pausen gezwungen ist, aufzupassen was man sagt, weil die Chefs überall mithören. Es gibt keinen Platz mehr für Sonderlinge. Die werden zunehmend isoliert und rausgeschmissen. Damals hatte man Freunde auf der Arbeit, heute hat man nur noch Arbeitskollegen.