Montag17. November 2025

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LeichtathletikTop 20 als Ziel: Ruben Querinjean will bei der Straßenlauf-EM cool bleiben

Leichtathletik / Top 20 als Ziel: Ruben Querinjean will bei der Straßenlauf-EM cool bleiben
Die Spezialdisziplin von Ruben Querinjean sind die 3.000 m Hindernis im Sommer Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Erst die Freiluft-Europameisterschaften in Rom, dann die Olympischen Spiele von Paris. Ruben Querinjean machte im vergangenen Jahr plötzlich große Schritte auf der internationalen Leichtathletik-Bühne – und sorgt nun auch in der Wintersaison für Aufsehen. Bei der Straßenlauf-EM will er es am Sonntag über 10 km in die Top 20 schaffen.

Ruben Querinjean begann seine Straßensaison mit einem Ausrufezeichen. In Lille stellte er im März mit 28,25 Minuten über 10 Kilometer einen neuen Landesrekord auf – und verbesserte die alte nationale Bestmarke von Charel Grethen um beeindruckende 46 Sekunden. Es war zugleich das einzige Straßenrennen, das der 23-Jährige in diesem Winter bestritt. Mit seiner starken Leistung qualifizierte er sich aber auf Anhieb für die Europameisterschaften in Louvain und Brüssel. Nach der EM in Rom, den Olympischen Spielen in Paris und der Cross-EM in Antalya im vergangenen Jahr steht Querinjean damit am Sonntag (9.30 Uhr) vor seinem nächsten Auftritt auf der großen internationalen Bühne.

Während andere Athleten im Winter die Halle bevorzugen, hat sich Querinjean bewusst für eine Saison im Matsch und auf der Straße entschieden. „In den vergangenen Jahren konnten wir im Winter kein Ausdauertraining machen, weil ich immer verletzt war“, erklärt er. „Wir konnten eigentlich nie eine Basis für die Ausdauer legen, die es auch im Sommer für die 3.000 m Hindernis, auf denen mein Fokus liegt, braucht. Das dadurch entstandene Loch wollten wir in diesem Winter mit längeren Trainings füllen.“ Obwohl die Distanzen unterschiedlich sind, bot sich eine Kombination aus Cross und Straßenlauf als die perfekte Lösung an. 

„Im Cross läuft man ungefähr 20 km/h. Über 10 Kilometer auf der Straße ungefähr 22 km/h und auf den 3.000 m Hindernis ungefähr 23 km/h. Wir haben damit den perfekten Übergang vom Cross auf die Straße und danach die 3.000 Meter Hindernis geschaffen. Das ist optimal. In der Halle wäre das aufgrund der Geschwindigkeiten schwieriger geworden“, erklärt Querinjean, der nun vor seinen zweiten Europameisterschaften in diesem Winter steht. 

Auf das eigene Können vertrauen

Mit seinem 24. Platz bei der Cross-EM im Dezember war Querinjean nicht zufrieden. „Ich bin ein bisschen enttäuscht über die Platzierung, denn ich hatte mir eigentlich die Top 20 in den Kopf gesetzt“, sagt er. „Ich denke, dass ich an dem Tag auch die Waffen hatte, um es besser zu machen. Ich habe das Rennen aber nicht gut gemanagt.“

Daraus hat er seine Lehren gezogen. Bei der Straßenlauf-EM in Belgien will er nicht mehr die gleichen Fehler machen. „In Antalya bin ich zu schnell gestartet. Ich habe zu viel Energie in die Anfangsphase des Rennens gesteckt, deswegen wurde ich am Ende müde“, blickt der Olympionike zurück. „In Louvain will ich mehr auf mein Können vertrauen. Ich werde versuchen, das Rennen etwas cooler anzugehen und dann am Ende mehr herauszuholen. Ich hoffe, dass das mir hilft, ein gutes Ergebnis zu machen.“ 

Der FLA-Athlet hat erneut die Top 20 ins Visier genommen. „Diesmal will ich das auch wirklich umsetzten“, sagt er. „Aber es wird hart. Es gibt eine sehr hohe und enge Leistungsdichte. Vom 10. bis zum 25. Platz in der Meldezeit liegen alle sehr beisammen.“

Bereits am Tag nach der EM wird Querinjean dann ins Höhentrainingslager in die Pyrenäen reisen, um sich auf den Sommer vorzubereiten. Das nächste Ziel des 23-Jährigen: Die Weltmeisterschaften in Tokio (13. bis 21. September).

Auch Lieners, Bruls und Wolter am Start

Der luxemburgische Leichtathletik-Verband schickt bei den Straßenlauf-Europameisterschaften ein Quartett ins Rennen. Neben Ruben Querinjean startet auch Luxemburgs Landesmeisterin Sandra Lieners am Sonntag über 10 km. Insgesamt werden 7.500 Läufer und Läuferinnen das Rennen in Angriff nehmen. Neben den offiziell von den Nationen nominierten Athleten durften sich nämlich erstmals überhaupt auch Amateure für die EM einschreiben. European Athletics versucht damit die Attraktivität des Wettbewerbs zu steigern. Insgesamt werden so 30.000 Läuferinnen und Läufer bei den Straßenlauf-Europameisterschaften zusammenfinden. Im Programm stehen neben den 10 km auch die Titelkämpfe im Marathon und Halbmarathon. Hier starten die Luxemburgerinnen Margaux Bruls über 42,2 km, sowie Anny Wolter über die halbe Distanz.

Das Programm

Straßenlauf-EM in Brüssel und Louvain:
Am Samstag:

10.00 Uhr: Halbmarathon (Anny Wolter)
Am Sonntag:
9.30 Uhr: 10 km (Sandra Lieners, Ruben Querinjean)
10.15 Uhr: Marathon (Margaux Bruls)