Kayl/TetingenTod eines Sechsjährigen bei Hausbrand vor zwei Jahren: „Ermittlungen laufen noch immer“

Am 6. Dezember kommt der Nikolaus – ein Tag, auf den sich vor allem Kinder besonders freuen. An eben diesem Tag kam es in Kayl vor genau zwei Jahren zu dramatischen Ereignissen: In einem Mehrfamilienhaus in der rue du Commerce brach ein Feuer aus, ein sechsjähriger Junge kam dabei ums Leben. Außerdem wurden zehn Menschen bei dem nächtlichen Großbrand verletzt, insgesamt sechs Familien und 23 Personen verloren an dem Tag ihr Zuhause. Ein Zuhause, das es mittlerweile nicht mehr gibt. Denn das nach der Tragödie während langer Zeit abgesperrte und unbewohnte Haus wurde im Mai abgerissen. 

Warum in diesem am 6. Dezember 2022 ein Brand ausbrach, wurde bislang nicht offiziell mitgeteilt. „Die Ermittlungen laufen noch immer“, teilt die Pressestelle der Justiz auf Anfrage mit. Und erklärt: „Auch wenn der Untersuchungsrichter bereits eine ganze Reihe an Aufgaben abgeschlossen hat, hat die Kriminalpolizei noch einige Arbeiten zu erledigen.“ Über Informationen, um welche Arbeiten es sich dabei handelt, verfügt die Staatsanwaltschaft nicht. Auch kann deren Pressestelle nicht sagen, wann die Ermittlungen beendet sein werden. Diese teilt noch mit, dass zwei Gutachten in dem Fall abgeschlossen sind. 

Was mit dem Grundstück unter der Nummer 60 in der Handelsstraße geschehen soll, ist nicht bekannt. Der Gemeinde Kayl/Tetingen liegt aktuell keine Anfrage für eine Baugenehmigung vor – wie die Pressestelle der Kommune mitteilt. Weiter heißt es, dass die Gemeinde keine Informationen zu Eigentümerverhältnissen herausgeben kann. „Das Grundstück gehört einem privaten Eigentümer. Er muss mit seiner Versicherung schauen, wie es dort weitergeht und kann dann Pläne für ein neues Gebäude bei der Gemeinde einreichen, die konform zum Bautenreglement sind“, erklärt der Bürgermeister von Kayl/Tetingen, Jean Weiler (CSV). Er gibt an, dass die Gemeinde aktuell nicht mehr zu dem Fall weiß als vor einem Jahr.

Die Angehörigen des verstorbenen Jungen sind laut den Informationen von Jean Weiler zurück nach Portugal gezogen. Der Bürgermeister weist aber darauf hin, dass die Gemeinde nur über den Werdegang der Familien Bescheid weiß, die noch in Kayl/Tetingen leben. „Zwei Familien wohnen in unseren Notwohnungen. Wir haben ihnen aber nahegelegt, eine neue Unterkunft zu suchen. Denn sollte es hier erneut einen Notfall geben, haben wir keine freien Wohnungen mehr“, so Jean Weiler. Er verweist auf die allgemeinen Probleme rund um bezahlbaren Wohnraum, die ihm zufolge nicht besser geworden sind. Mitglieder anderer Haushalte, die einst in dem inzwischen abgerissenen Haus wohnten, haben in Nachbargemeinden ein neues Zuhause gefunden.

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