Samstag18. Oktober 2025

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EditorialSpaß für die einen, Lärm für die anderen: Waren die „Francofolies“ zu laut?

Editorial / Spaß für die einen, Lärm für die anderen: Waren die „Francofolies“ zu laut?
Timmy Trumpet war einer der Acts, die am Wochenende für gute Stimmung sorgten – und Lärm Foto: Vincent Lescaut/L’essentiel

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Ist man eine Spaßbremse, wenn man sich über den Lärm eines Festivals beschwert? Wann ist ein Konzert zu laut? Vergangenes Wochenende haben sich wohl etliche Menschen diese Frage gestellt – oder auch nicht. Denn viele von ihnen konnten diese schnell mit „jetzt“ beantworten. Wenn die Bewohner anderer Gemeinden den Text der Lieder mitsingen können, muss man sich als Organisator doch fragen, ob der Spaß von etwa 40.000 Menschen das Ärgernis von doppelt so vielen wert ist.

Aus dem Bekanntenkreis und online haben sich in den vergangenen Tagen etliche Menschen über das Festival „Francofolies“ in Esch beschwert. Zu laut, zu lange. Dabei waren es nicht nur Menschen aus der Südstadt, die die fetten Beats stundenlang und ohne Eintrittsticket genießen durften. Monnerich, Schifflingen, Kayl, Sanem und wahrscheinlich weitere – die Schallwellen verbreiteten sich vom „Gaalgebierg“ aus in der gesamten Region. In diesen vier Gemeinden und Esch wohnen etwa 86.000 Menschen. Nicht jeder kann einfach das dreifach verglaste Fenster schließen und gut ist. Viele Menschen wurden von den Vibrationen in den Schlaf gewogen – oder eben in den Halbschlaf.

Schlafen war sicherlich auch für die Bewohner des Tierparks auf dem „Gaalgebierg“ nicht möglich – und das drei Abende in Folge. Hundebesitzer wissen, wie empfindlich verschiedene Vierbeiner auf Lärm reagieren. Den Tieren, die nur ein paar hundert Meter von diesem Spektakel entfernt wohnen, erging es sicherlich ähnlich. Vor allem deswegen ist die Wahl des Veranstaltungsorts absolut nicht verständlich. Es gibt genügend Ecken in und um Esch, die für ein Konzert unter freiem Himmel genutzt werden könnten. Trotzdem entscheidet die Gemeinde, das Event in einem Naherholungsgebiet, hoch über der Stadt, neben einem Tierpark, abzuhalten. Hinzu kommt der benachbarte Spielplatz, der für mehrere Wochen geschlossen werden musste.

In Esch gibt es mittlerweile viele Freiluft-Festivals und -Konzerte: Unter anderem „Francofolies“, „Fête des hauts-fourneaux“, „Culture Forest Festival“ und zweimal LOA. In den Sommermonaten kommt es also regelmäßig vor, dass Escher sich mit Lärm als Wochenend-Erscheinung abfinden müssen.

Dabei scheint sich der Schöffenrat bewusst zu sein, dass Krach bei den „Francofolies“ ein potenzielles Problem darstellt. Vor zwei Jahren zündeten die Veranstalter noch Feuerwerk am Ende der Show. Während einer Gemeinderatssitzung bestätigte der zuständige Schöffe Pim Knaff (DP) als Reaktion auf eine Frage der LSAP, dass man in Zukunft bei Kulturveranstaltungen auf den Abschluss durch ein Feuerwerk verzichten würde. Das war eine gute Entscheidung und natürlich sind ein paar Minuten Böller wesentlich lauter als Musiker Marc Rebillet, der im Bademantel auf der Bühne steht und seine Loops durch die Lautsprecher bläst. Aber das stundenlange Dröhnen der Elektromusik bis ein Uhr nachts stellt ebenfalls ein erhebliches Problem dar – für Mensch und Tier. Vielleicht sollte sich also auch der Escher Schöffenrat die Frage stellen: Wann ist ein Konzert zu laut? Und muss es wirklich auf dem „Gaalgebierg“ stattfinden?

Festivals, Volksfeste und dergleichen sorgen regelmäßig für Lärmbeschwerden in Wohngebieten. Was denken Sie darüber?

Müller Erwin
12. Juni 2025 - 14.21

Ich habe leider "Francofolie", oder die "folie des francs" jeden Tag, ich brauche dafür kein überteuertes Festival mit einem Line-up für nur einige Wenige.

TonTon
10. Juni 2025 - 11.44

Et ass op jidfer Fall super professionell organiséiert.
Rouh wärten mer All enges Daags fannen mee bis dohinn ass en besschen Liewen nétt schlecht.

Knuppert
10. Juni 2025 - 10.35

Et geet engem schon déck op de Kéis. Et ass net nëmmen déi nie endend schlecht a vill ze hârt Musek mee och déi vill ze vill besoffen/domm/drogéiert Männlein und Weiblein déi méngen se missten méi hârt wéi d'Musek an all déi âner gröhlen. An dann tuten se och nach nodeem se all Autosdieren 10 X op an zou genknuppet hun iert se da mat engem schwéieren Gasfouss an engem ongedämften Auspuff d'Stroose veronsécheren. Da kommt schon Freude auf!

Karin Schanen
10. Juni 2025 - 10.34

Schlimm und respektlos Mensch und Tier gegenüber...diejenigen,welche die Erlaubnis für solche "Feste"geben, wohnen sicherlich nicht in dieser Gegend ! Na ja,es sind doch nur Tiere und die anderen Menschen sind uns doch egal...unsere Gesellschaft von heute eben.

Tommy Trombone
10. Juni 2025 - 8.32

Die Musikqualität nimmt nicht mit der Lautstärke zu. Im Gegenteil.Mangelndes Talent wird da schon einmal mit Radau übertüncht.Einige Stunden an der Grenze der Beslastbarkeit schaden nicht nur dem Trommelfell. Ob Francofolies oder E-Lake,die Anwohner haben einfach nur Pech gehabt.