LuxemburgSo viele Tests zur Früherkennung von Darmkrebs werden pro Jahr in Luxemburg durchgeführt

Luxemburg / So viele Tests zur Früherkennung von Darmkrebs werden pro Jahr in Luxemburg durchgeführt
Darmkrebs gilt in Luxemburg als zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Das Gesundheitsministerium möchte sein Programm zur Früherkennung von Darmkrebs progressiv leichter zugänglich machen Foto: Freepik

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Das Gesundheitsministerium möchte sein Programm zur Früherkennung von Darmkrebs leichter zugänglich machen und veröffentlicht Ergebnisse der vorangegangenen Kampagnen.  

Darmkrebs gehört in Luxemburg zur zweithäufigsten Todesursache durch Krebs. Das berichtete das Radio 100,7 vor Kurzem. Im März stand der Kampf gegen Darmkrebs im Mittelpunkt einer Präventionskampagne des Gesundheitsministeriums: Im Zwei-Jahre-Rhythmus werden Einladungen für ein Screening an Personen zwischen 55 und 74 Jahren verschickt. In den vergangenen drei Jahren wurden 194.730 Einladungen verschickt und 52.504 Tests durchgeführt, bei denen 3.779 positiv ausfielen. Das antwortet die Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) auf eine parlamentarische Anfrage der DP-Abgeordneten André Bauler und Gusty Graas.

Das Programm zur Früherkennung von Darmkrebs hat im Januar 2021 begonnen, dies infolge eines Pilotprogramms, das von 2016 bis 2019 lief, schreibt die Ministerin. In der Pilotphase konnten die Teilnehmenden zwischen einer Darmspiegelung und einem Test, um Blut im Stuhlgang festzustellen, welches auch Test FIT genannt wird, entscheiden. Die Beteiligungsquote lag bei 25 Prozent: rund 40.000 FIT-Tester und 2.775 Darmspiegelungen wurden zwischen 2016 und 2019 gemacht. 1.387 Personen hatten dabei mindestens einen Polypen im Darm, davon wurde bei 523 Polypen ein „hohes Risiko“ festgestellt. Bei 91 Personen wurde Darmkrebs festgestellt, schreibt Deprez. Die Einstufung von „hohem Risiko“ bedeutet, dass das Risiko besteht, zeitnah Krebs zu entwickeln.

Das neue Programm, welches seit 2021 läuft, sieht zunächst einen FIT-Test vor. Fällt dieser positiv aus, besteht erst die Möglichkeit einer Darmspiegelung, schreibt die Ministerin. Aus den Daten des Gesundheitsministeriums geht hervor, dass in den Jahren von 2021 bis 2023 zwischen 63.000 und 66.000 Einladungen verschickt wurden. Anfragen für Test-Kits gab es in den drei Jahren 60.960, durchgeführt wurden mit 52.504 deutlich weniger. 16.644 Tests wurden im Jahr 2021 durchgeführt, für 2022 und 2023 sind mit jeweils 18.350 und 17.510 Tests die Ergebnisse bisher nur provisorisch. Deprez betont nämlich, dass es wichtig sei zu beachten, dass die Einladungen 23 Monate gültig sind, wodurch die Resultate von 2022 und 2023 noch provisorisch seien. Insgesamt lag die Antwortquote auf die Einladungen während der drei Jahren bei 35,23 Prozent.

Weiter betont die Ministerin, dass ein positiver Screening-Test noch kein definitiver Nachweis für Darmkrebs sei, die Diagnose müsse noch mit weiteren Mittel, zum Beispiel einer Darmspiegelung, bestätigt werden. 

Die Tests werden ab September 2024 direkt in den Apotheken verfügbar sein, um so den Zugang zum Screening zu vereinfachen. Zudem werden die Testkits automatisch an Teilnehmer geschickt, die bereits an einem Screening teilgenommen haben.  Das Screening ist kostenlos und wird von der Gesundheitsdirektion und der nationalen Gesundheitskasse finanziert. Jährlich kostet das Programm den Staat rund 500.000 Euro.