„Sie können nicht ohne mich“: Der Progrès-Stürmer reiste vom BVB-Trainingslager nach Niederkorn

„Sie können nicht ohne mich“: Der Progrès-Stürmer reiste vom BVB-Trainingslager nach Niederkorn

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Kempes Tekiela ist erst 21, hat allerdings schon einige Rückschläge in seiner Fußballkarriere einstecken müssen. Positiv überrascht von der Mentalität seiner Teamkollegen beim Progrès Niederkorn, fühlt sich der ehemalige Borusse bereit für die große Herausforderung am Donnerstag in Cork.

Zum ersten Mal in seinem Leben bezog der Deutsch-Pole Kempes Tekiela am Sonntagabend eine Wohnung ohne Mutter und Schwester. Der 21-Jährige, den sich Niederkorn aus der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund ausgeliehen hat, erklärte aber gleich: „Sie müssen noch ein paar Dinge wegen der Arbeit und der Wohnung klären, kommen aber nach. Sie können nicht ohne mich.“

Genau dieses Gefühl der Abhängigkeit soll er auch bei seinem neuen gelb-schwarzen Arbeitgeber auslösen: Bereits in der ersten Runde der Europa League (am Donnerstag in Cork/Irland) soll der Neuzugang eine Option für das Sturmproblem der Mannschaft von Trainer Roland Vrabec darstellen. Er selbst sieht kein Problem, vier Tage nach seiner Ankunft in Luxemburg gleich Verantwortung in der Startelf zu übernehmen.

Er habe es in seiner bisherigen Karriere nicht immer leicht gehabt, fuhr der vielseitige Stürmer fort. Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Als er am vergangenen Dienstag mit der Reserve der Borussen ins Trainingslager reiste, konnte er noch nicht ahnen, seinen Namen eine Woche später zum ersten Mal auf einer Spieler-Liste der UEFA zu lesen. „Es ging alles sehr schnell. Am Mittwoch kam der Anruf, am Donnerstag hatte ich sehr viel Papierkram zu erledigen. Meine Familie war etwas geschockt. Und seit Sonntag 18.00 Uhr bin ich hier.“ Mitbewohner ist Christian Silaj, der zweite BVB-Export des Teams. „Wir hatten den gleichen Trainer“, bemerkte Tekiela.

Positiven Eindruck hinterlassen hat auch ein anderer Kollege, „der mit dem Schopf“. Der verletzte Florik Shala hat gleich die Einführung übernommen. „Ich hatte hier gleich das Gefühl, gebraucht zu werden. Das ist wichtig.“ Der Linksfuß sieht sich selbst als guten Techniker mit der nötigen Schnelligkeit, die man als klassischer Mittelstürmer braucht. Wenn nötig, kann er ebenfalls auf den Flügeln auflaufen.

Die Liebe zum Fußball bekam er übrigens mit in die Wiege gelegt: „Meine Eltern lieben Fußball.“ Dies lässt auch sein Vorname durchblicken, den sie ihm gegeben haben. Jetzt hat er die Möglichkeit, dem Progrès die gleiche Freude zu bereiten, wie es „El Matador“ Mario Alberto Kempes 1978 für die Argentinier bei der Weltmeisterschaft getan hat.