Montag24. November 2025

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Sechs Milliarden Notfallhilfe

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"Harvey" könnte nach ersten Schätzungen zur teuersten Naturkatastrophe in der Geschichte der USA werden.

Nach den schweren Verwüstungen durch Sturm „Harvey“ im Süden der USA könnte die Regierung von Präsident Trump nach einem Medienbericht knapp sechs Milliarden Dollar (fünf Milliarden Euro) an Hilfsgeldern freigeben. Wie die Washington Post am Donnerstagabend (Ortszeit) meldete, seien das Weiße Haus und der Kongress darüber im Gespräch. Präsident Donald Trump könnte demnach schon am Freitag einen solchen Antrag stellen.

Konkret solle der ausgeschöpfte Katastrophenhilfefonds der Katastrophenschutzbehörde Fema 5,5 Milliarden erhalten, weitere 450 Millionen könnte die für Kleinunternehmen zuständige Behörde SBA für Notfallkredite erhalten. Trump hatte den Opfern in Texas rasche Hilfe versprochen. Die 6 Milliarden wären nach dem Bericht nur ein erster Teil eines großen Hilfspaketes aus Washington.

„Harvey“ könnte nach ersten Schätzungen zur teuersten Naturkatastrophe in der Geschichte der USA werden. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte bereits am Mittwoch erklärt, er erwarte alleine Kosten für die Nothilfe der Bundesregierung von weit mehr als 100 Milliarden Dollar.

Indes stieg die Zahl der Todesopfer in Texas von 32 auf 39. Das forensische Institut im Bezirk Harris County meldete am Donnerstagabend (Ortszeit), dass sieben weitere Menschen im Zuge der Flutkatastrophe verunglückt seien. Houston, eine der am stärksten durch „Harvey“ getroffenen Städte, liegt in Harris County.

Mittlerweile sind nach Behördenangaben mehr als 87.000 Wohnungen und Häuser rund um Houston beschädigt worden. In ganz Texas wurden rund 7.000 Gebäude vollständig zerstört.

Pegel fällt

Zwei Tage nach Trump machte sich am Donnerstag auch dessen Vize Mike Pence ein Bild von der Lage in Texas. Er besichtigte unter anderem eine Kirche, die durch „Harvey“ beschädigt wurde, und umarmte Betroffene. In Jeans und Cowboystiefeln gekleidet, sprach er den Flutopfern Unterstützung zu: „Wir werden jeden Schritt, den ihr geht, bei euch bleiben, bis wir den Südosten von Texas größer und besser als je zuvor zurückgebracht haben.“

Im Raum Houston floss das Hochwasser nach tagelangen Überschwemmungen allmählich ab. Behördenmitarbeiter rechneten damit, dass die meisten Überschwemmungen bis zum Freitagabend oder Samstagmorgen zurückgegangen sein würden.

Feuerwehrleute, Polizisten und freiwillige Helfer gingen von Haus zu Haus, um nach möglichen weiteren Toten oder Überlebenden zu suchen. Der geplante Schulstart in Houston am Montag wurde um zwei Wochen auf den 11. September verschoben.

Die akute Hochwassergefahr verlagerte sich indes in den Osten von Texas und Louisiana. In den Orten Beaumont und Port Arthur nahe der Grenze stieg der Wasserpegel. Die meisten aus Port Arthur führenden Straßen waren überschwemmt, in Beaumont gab es kein Leitungswasser mehr, weil die Pumpstation überflutet wurde.

Energieminister Rick Perry kündigte an, 500.000 Barrel Rohöl freizugeben, um einen extremen Anstieg der Benzinpreise zu verhindern. Das Weiße Haus versuchte zudem, illegale Einwanderer in den Katastrophengebieten zu beruhigen. In Notfällen, in denen es zunächst um eine sichere Unterkunft, Lebensmittel und Wasser gehe, solle sich niemand ohne Papiere Sorgen machen, sagte ein Heimatschutzberater Trumps. Auf Betroffene werde nicht abgezielt, solange sie neben ihrer illegalen Einreise keine anderen Verbrechen begangen hätten. In Notunterkünften werde es keine Durchsuchungen geben.

dpa/AP