CoronavirusSchwimmbad-Eröffnungen am Freitag noch nicht möglich

Coronavirus / Schwimmbad-Eröffnungen am Freitag noch nicht möglich
Die „Escher Schwemm“ bereitet sich auf ihr Comeback vor: Ab 6. Juli soll wieder trainiert werden können. Die technische Instandsetzung, die normalerweise im August stattfindet, wird vorgezogen. Dies bedeutet, dass in den Sommerferien nicht geschlossen werden muss. Foto: Julien Garroy

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Weder in Bettemburg, Esch oder Düdelingen werden die lokalen Schwimmbäder heute wieder ihre Türen für das breite Publikum öffnen können. Man wolle sich die nötige Vorbereitungszeit lassen, um alle Sicherheitsvorkehrungen umsetzen zu können, heißt es auch aus der Coque. Während es sich bei einigen Betreibern nur um ein paar Tage handeln soll, werden die Anlagen der Strassener „Les Thermes“ erst in Wochen wieder einsatzbereit sein.

144 Sportler – dies ist die Anzahl der Schwimmer, die ab Dienstag wieder täglich in der Coque zugelassen sein werden. Das Sicherheitskonzept der Anlage auf Kirchberg sieht vor, dass maximal 24 Personen gleichzeitig (während je zwei Stunden) in beiden Becken trainieren dürfen. Auch die Aufteilung ist klar definiert worden: Vier Personen dürfen sich im 25-Meter-Becken aufhalten, 20 im doppelt so langen Becken. Alle zwei Stunden wird das Reinigungspersonal im Einsatz sein, um die Umkleiden, Masken-Körbchen und Sanitäranlagen zu desinfizieren.

Dieses Sicherheitskonzept, speziell zugeschnitten auf die Anforderungen der Coque, soll in den nächsten Tagen vom Innenministerium an die zuständigen Gemeinden verschickt werden und als eine Art Orientierungsdokument dienen. Aber nicht alle Betreiber sind in der Lage, gleich wieder Besucher zu empfangen. Jutta Kleiber, Direktorin der „Thermes“, fühlte sich am Montagabend regelrecht „überrumpelt und überfahren. Wir waren seit den Ankündigungen von Sportminister Dan Kersch immer von einer Wiedereröffnung am 31. Juli ausgegangen. Stattdessen war zum Schluss dieser Pressekonferenz dann zum ersten Mal die Rede von diesem Freitag.“ 

Finanzielle Sorgen

Dabei wird es noch mindestens sechs Wochen dauern, ehe die „Thermes“ wieder Gäste empfangen können. „Wir wollten die Zeit bis Ende Juli dafür nutzen, um ein paar Renovierungsarbeiten durchzuführen.“ Fliesen wurden ersetzt, im Moment entsteht ein virtuelles Aquarium auf einer Videoleinwand und im Außenbereich wird unter Hochdruck an einem Outdoor-Wasserspielplatz gearbeitet. „Acht Firmen sind täglich im Einsatz. Wir haben die Anlage deshalb in acht Bereiche eingeteilt, damit sich niemand über den Weg läuft. Jede Firma hat einen separaten Zugang“, sagte Kleiber. 

Online-Reservierungen, Abstände, Hygieneregeln und „ein großer Teil Eigenverantwortung“ werden ab frühestens Mitte Juli die Grundlage für den Badespaß darstellen. Während in der Sommermonaten normalerweise bis zu 45.000 Kunden pro Monat gezählt werden, soll nach der Entstehung eines angepassten Sicherheitskonzepts bis zu einem Drittel dieser Gäste wieder Zugang im Schwimmbad gewährt werden können. „Unsere Hauptaufgabe ist im Moment, zu analysieren, was uns erwarten wird. Wir brauchen eine Risikobewertung pro Becken, Umkleide usw.“, erklärte die Vizepräsidentin der EWA (European Waterpark Association). Die finanziellen Konsequenzen einer Eröffnung mit täglich nur 144 Kunden seien für Kleiber aufgrund der Heizkosten, Schwimmmeister und des nötigen Personals untragbar.

Berechnungen

Dies gilt auch für viele kleinere Bäder. In den Videokonferenzen haben die Kollegen regelmäßig über die aktuellen Probleme diskutiert, berichtet die „Thermes“-Direktorin. Auch Gerry Schmit, Geschäftsführer der „An der Schwemm“ in Bettemburg, wies auf die finanziellen Schwierigkeiten hin. „Eine Möglichkeit wäre es, nur halbtags zu öffnen, damit sich die Schwimmlehrer nicht kreuzen. Wird einer krank, müssen wir ansonsten ganz schließen.“ Dies aber wiederum hätte zur Folge, dass das Schwimmbad nur während einer Schicht geöffnet wäre. „Und jeder kann sich vorstellen, dass 70 Euro Eintrittseinnahmen für ein dutzend Angestellte nicht reichen wird …“

Da in Bettemburg keine individuellen Umkleidekabinen zur Verfügung stehen, kommen große organisatorische Sorgen auf die Betreiber zu. Unterschiede gibt es ebenfalls bei den Reglementen in Deutschland und der Schweiz: Während einerseits die Anzahl der Bahnen ausschlaggebend für die Besucherzahlen sein soll, schlägt die andere Faustregel gemessen an den Quadratmetern vor. Am Bettemburger Beispiel würden also entweder 10 oder 31 Sportler zugelassen sein. „Wir berechnen derzeit, wie das aussehen könnte“, sagte Schmit. 

In drei bis vier Wochen will das Bettemburger Schwimmbad wieder seine Türen öffnen. Bis dahin wird, genau wie in Esch, eine Revision der Anlage durchgeführt. Nach der Erstellung eines Hygienekonzepts bleibt aber noch eine andere Frage offen: Derzeit ist nicht klar definiert, ob das Gesundheitsministerium dieses Dokument nur begutachten oder aber gutheißen wird. Dies könnte zusätzlichen einen Einfluss auf die Daten der Eröffnungen haben.