Wegen der Coronakrise„Schueberfouer“-Zeit ohne Kirmes: Heute wäre eigentlich der Startschuss gefallen

Wegen der Coronakrise / „Schueberfouer“-Zeit ohne Kirmes: Heute wäre eigentlich der Startschuss gefallen
Eigentlich wäre an diesem Freitag der Startschuss für Luxemburgs größte Kirmes gefallen Foto: Editpress/Anne Lommel

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Lachende Kinder, laute Sirenen und farbige Lichter: Die Schueberfouer versetzt die Stadt Luxemburg alljährlich in einen Ausnahmezustand. Doch im Corona-Jahr ist das – wie so vieles andere – ganz anders als sonst: Eine Kirmes gibt es nicht, und statt einer Party wird zum Auftakt der „Fouer“-Zeit eine Statue enthüllt.

Eigentlich hätte dieser Freitagabend, am 21. August 2020, ein richtiger Feiermoment sein sollen: Ganz feierlich hätte die Eröffnung der 680. Ausgabe der Schueberfouer stattfinden sollen. Die Veranstaltung ist ein Highlight im Veranstaltungskalender der Hauptstadt und seit 1340 Tradition. Doch in diesem Jahr müssen „Fouer“-Fans auf die Kirmes verzichten. Die mit über zwei Millionen Besuchern größte Festveranstaltung der Großregion fällt dem Coronavirus zum Opfer und der Glacis-Platz verwandelt sich dieses Jahr nicht wie sonst zu einem kunterbunten Jahrmarkt. 

Trotz der Umstände will die Stadt Luxemburg diesen Moment mit einer Zeremonie würdigen, die Johann den Blinden feiern soll. Denn er ist eine Schlüsselfigur in der Geburt der Schueberfouer und einer der berühmtesten Herrscher in der Geschichte des Luxemburgs. Die Stadt hat deshalb ein Denkmal, das zu Ehren von „Jean l’Aveugle“ 1975 errichtet wurde, renovieren und seine Umgebung neu gestalten lassen.

Am 20. Oktober 1340 verlieh Johann der Blinde der Stadt Luxemburg das Recht, jährlich eine achttägige Handelsmesse abzuhalten. Den Messebeginn setzte er auf den Vorabend des Sankt-Bartholomäus-Tages (24. August) fest. Die unmittelbare Nähe der Messe zu einer Handelsstraße, die Oberitalien über Straßburg und Luxemburg mit Brabant und Flandern verband, sowie ihr günstig gelegener Termin ermöglichte den Aufstieg der Messe zu regionaler Bedeutung.

Statt eine Runde über die Schueberfouer zu drehen, enthüllen Serge Wilmes (CSV) vom hauptstädtischen Gemeinderat und die Schausteller ein renoviertes Johann der Blinde-Denkmal in Limpersberg
Statt eine Runde über die Schueberfouer zu drehen, enthüllen Serge Wilmes (CSV) vom hauptstädtischen Gemeinderat und die Schausteller ein renoviertes Johann der Blinde-Denkmal in Limpersberg
Klugscheisser
22. August 2020 - 20.14

Kirmes ist Kirchweih. Die Fouer ist keine solche.