Frittierter Fisch von der Mosel – was des einen Traditionsspeise ist, lässt der andere lieber bleiben. Und auch am Karfreitag landeten sicherlich auch einige Moselfische auf dem Teller – doch kann man diese überhaupt bedenkenlos essen? Frankreich hat den Verzehr von Moselfischen generell verboten. Zu hoch sei unter anderem der PCB (Polychlorierte Biphenyle)-Gehalt: krebserregende Chlorverbindungen, die sich in verschiedenen Fischen anreichern können. Vor allem große, alte und fetthaltige Fische aus dem Grenzgebiet der Mosel und Sauer sind laut der Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (ALVA), die 2022 vom Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau gegründet wurde, betroffen.
Die Mosel-Zustandsbewertung durch das Umweltministerium zeigt: Sowohl die biologischen Parameter, die Chemie, die Gewässerstruktur als auch die Durchgängigkeit der Mosel, die unter anderem die Wanderung der Fische ermöglicht, sind nicht gut. Doch was genau bedeutet das für die heimischen Fische? In Luxemburg gebe es keine kommerzielle Mosel-Fischerei – deshalb führe die ALVA keine offiziellen Kontrollen der Fische durch, die aus der Mosel gefangen werden: „Es ist aber bekannt, dass verschiedene Substanzen, die man in der Mosel findet, sich in Fischen anreichern können.“
Verzehr seit 2012 reguliert
Rheinland-Pfalz, das Saarland und Luxemburg arbeiteten eine gemeinsame Verzehrempfehlung aus. Der Verzehr der Moselfische in deutschen und luxemburgischen Gewässern ist seit 2012 reguliert – demnach dürfen Gelb- und Blankaale aller Größen, Weißfische über 40 Zentimeter und Welse über 50 Zentimeter nicht verzehrt werden. Für Weißfische unter 40 Zentimetern, Welse unter 50 Zentimetern und andere Fische wie Zander, Hecht oder Barsch (in allen Größen) gelten keine Einschränkungen. Da diese Empfehlungen auf Erwachsene abgestimmt sind, sollten Kinder auf den Verzehr von kontaminierten Fischen verzichten – nur junge Weißfische sind laut gemeinsamer Verzehrempfehlung unbedenklich.
Die Mosel hat ein großes Einzugsgebiet (eine große Region, aus der ein Fluss sich speist) und ist vielen Belastungen ausgesetzt. „Man spricht hier von multifaktoriellem Druck“, so das Wasserwirtschaftsamt. Zu diesen Belastungen gehören unter anderem der Ausbau der Siedlungen, die Abwässer von Industrie und Gewerbe, die Agrikultur sowie der Hafen, die Schifffahrt und der Weinbau. „90 Prozent des gereinigten Abwassers der Luxemburger Kläranlagen fließen durch Bäche und Flüsse in die Mosel.“ Im Falle einer Verunreinigung tausche die ALVA sich mit den Wasserwirtschaftsautoritäten aus, da ihre Expertise im Lebensmittelbereich gefordert sei – etwa bei Blaualgen in den Stauseen und dem einhergehenden Verzehrverbot von Stauseefischen.
Viele Belastungen
Um einen gemeinsamen Rahmen für den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen zu schaffen, wurde im Jahr 2000 die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) von der Europäischen Union verabschiedet. Der Zustand von Oberflächen- als auch Grundwasser soll geschützt und bis 2027 verbessert werden. „Die Wasserqualität von Bächen und Flüssen wird auf Basis der Vorgaben der WRRL durchgeführt“, heißt es vom Wasserwirtschaftsamt.
„Für Oberflächengewässer (Flüsse, Seen, Küstengewässer, etc.) wird der Unterschied zwischen dem ökologischen und dem chemischen Zustand gemacht.“ Der ökologische Zustand untersucht etwa biologische (Gewässerflora und -fauna), physikalisch-chemische (Sauerstoffgehalt, Temperatur, Nährstoffverhältnisse sowie Schadstoffe) und hydromorphologische (Wasserhaushalt, Durchgängigkeit und Gewässerstruktur) Merkmale. Die jeweiligen Grenzwerte können je nach Typologie des Flusses oder des Baches variieren. Es werde nach dem Prinzip „one out all out“ bewertet: Die finale Zustandsbewertung des Gewässers entspreche dem Zusammenlegen der Resultate der Qualitätskomponenten – wobei das schlechteste Resultat ausschlaggebend sei.
Schifffahrt als Problem
„Der kanalartige Verlauf der Mosel mit befestigten Ufern stellt ebenfalls eine große Beeinträchtigung für die Lebensraumqualität von Flora und Fauna dar“, erklärt das Wasserwirtschaftsamt. Durch den Eingriff des Menschen biete die Mosel keine vielfältigen Lebensräume mehr, die der ursprünglichen Biodiversität gerecht würden. Und auch die Schifffahrt beeinträchtigt das Abflussverhalten des Gewässers. „Die Schiffe verursachen einen unnatürlichen Wellengang und die Schleusen behindern die Wanderung von Fischen und anderen aquatischen Organismen, die in ihrer Laufbahn auf unterschiedliche Lebensräume angewiesen sind.“ Der Aal und die Meerforelle seien zum Beispiel sowohl auf Süßgewässer als auch auf das Meer angewiesen.
Der ursprüngliche Fischbestand, der aus 30 heimischen Arten besteht, habe sich durch den Umbau der Mosel zur Schifffahrtsstraße stark verändert. „Durch die verschiedenen Gefahren ist das Gleichgewicht des Ökosystems gestört“, so das Wasserwirtschaftsamt. „Dies wirkt sich früher oder später auf die Biodiversität aus, wobei es zu einer Verschiebung, Verdrängung und – im Extremfall – zum Aussterben von Artenpopulationen kommt.“

De Maart
Nach 3 Bratfischen bjeibt doch ein Viertelliter Dieselöl für's Auto.....guten Appetit!
Ich habe die ganze negative Entwicklung unserer Fischbevölkerung miterlebt. Als mein Nachbar mich vor 70 Jahren zum Angeln an Mosel und Sauer mitgenommen hat, waren die Fischbestände sehr hoch. Viele Stände waren auch die Woche hindurch besetzt und jeder Angler hatte am Abend seine "Friture" sicher. Irgendwann vor 30-25 Jahren war ein deutlicher Rückgang zu verspüren und ungefähr zu diesem Zeitpunkt sind trotzdem die Komorane erschienen. Ich habe miterleben müssen, dass nach und nach alle Arten immer seltener wurden, ich möchte mich nicht darauf festlegen, ob verschiedene von ihnen nicht sogar ausgestorben sind. Auch der staatliche Fischbesatz hat stark nachgelassen. Sollte man mich in dem Punkt zurückpfeiffen, so kann ich nur aus meiner Erfahrung berichten.
Sinn firun 40 Johr ee Mol mat engem Touristenscheff vun Grevenmacher iwert d'Musel an De gefuhr. Do hun se aus der Bordkichen, 5kg eidel Konservebechsen an d'Musel gepucht.
Do kann een feschen go'en fir Blechschrott ze sammelen !
An aus deem Maschtepull wëllt eis Regierung (Wilmes) ons Drénkwâsser verkafen. Fësch aus dem biologesch a chemesch verseuchten sténkegen Floss solle mer net iessen mee mir sollen/mussen d'Wâsser doraus drénken. Wéi ass et mam Geescht, schumm dir iech da guer net?
Den Fesch aus der Musel duerf du net iessen, mee d'Wasser kannst du bedenkenlooss drenken !
Wan et jo net di selwescht Verwaltung wir dei' bei'des seht !
Kompetenz zweifelhaft !
Schifffahrt zerstört das Gleichgewicht des Ökosystems, esou steet ennert der Foto.
Honnerten Leit sin am Märt um Verzehr vun Muself!esch gestuerwen, d'Cargolux huet gëschter 49 Tonnen Kerosin iwert Rheinland Pfalz an Saarland aafgeheit, an...an.. bei enger Maarche Gourmande gin grouss Oplagen gemaach fir d'Opstellen vun engem Dixiklo.
Aale, gibt es die überhaupt noch in unseren Gewässern? Opa ging immer auf Aal in der Woltz. Ab Ende der 60-ger war es vorbei mit Opas Aalen. Hat der geschimpft über die Moselaner. Warum eigentlich?
Aber, die verbliebenen Fische können sich freuen, die Mosel wird ja jetzt zum "Trinkwasserreservoir"!
Alle welche mit Genuss gebackene Moselfische verzehren kann ich gerne beruhigen.
Kaum ein Fisch in den Restaurants kommt aus der Mosel sondern aus Züchtereien aus dem nahen Deutschland.
Und auf den Fouerfësch oder Aschermittwoch braucht man auch nicht zu verzichten denn das sind Merlan oder Aiglefin aus dem Meer.
Dass da vielleicht ein Microgramm Plastik dazugehört ist eine andere Geschichte.
Die Sauer ist nicht kanalisiert und trotzdem tot. Ab Ettelbrück wenn die "d'Uelzecht duerech d'Wiese sténkt.. ." und anschiessend der Sauer den Rest gibt ist Schluss mit Fisch.
Die Mosel war bis vor Jahren noch gut mit Fisch( Barsch,Rotauge,Zander,Hecht usw. besetzt)
Dann kam die Grundel. Die putzt den gesamten Laich weg und hat die anderen Arten verdrängt.
Hinzu kommt dann die chemische Belastung und die Schifffahrt. Vor Jahren konnte man noch ab und zu tote Fische am Ufer sehen.Heute nicht mehr.
Warum? Weil es fast keine Fische mehr gibt.
Und der armselige Rest ist dann ungenießbar. Horden von Fischern und Kormoranen verrieten noch vor etlichen Jahren,dass es noch viel Fisch gab. Das ist vorbei.