Montag24. November 2025

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Budget 2026Sanem plant wichtige Investitionen – und stellt die Schulinfrastruktur in den Mittelpunkt

Budget 2026 / Sanem plant wichtige Investitionen – und stellt die Schulinfrastruktur in den Mittelpunkt
Im Gemeinderat wurde am Montag das Budget präsentiert Foto: Editpress/Julien Garroy

Schulkapazitäten, Wohnraum und Gemeindeinfrastruktur stellen laut LSAP-CSV-Gemeindekoalition die drei wichtigsten Prioritäten des Budgets 2026 dar. 

„2026 wird ein Jahr von essenziellen Investitionen, nicht von ‚nice to have‘“, sagt Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz (LSAP) während der Präsentation des Budgets 2026 am Montag im Gemeinderat. Das Geld fließe im Wesentlichen in Projekte, „die gemacht werden müssen, damit unsere Gemeinde funktioniert“. Insbesondere das stetige Wachstum in der Gemeinde gebe den Ton bei den Ausgaben an. „Ende 2026 sollen 20.300 Einwohner in der Gemeinde leben“, sagt Asselborn-Bintz. Aktuell sind es 19.700. „Dieses Wachstum bringt Verantwortung mit sich.“ Es gebe primär drei Herausforderungen: Die Lohnkosten seien gestiegen, Material- und Baukosten seien weiter hoch und die technischen Dienste der Gemeinde seien „am Limit“, da die Nachfrage am Angebot steige. Die Prioritäten bleiben, das kommt auch im Gemeinderat zu Wort, die gleichen wie 2026. Am Freitag wird das Budget im Gemeinderat diskutiert.

 Grafik: Louis Elsen

Neue Schulen für die Gemeinde

Sanem hat mit Kapazitätsproblemen an den Schulen zu kämpfen. Das macht Asselborn-Bintz am Montag sehr deutlich. Die Lage sei dringend. 7.856.065 Euro fließen 2026 in Schulprojekte. Ein großer Batzen davon (5 Millionen) ist für den Bau eines neuen Bildungs- und Betreuungskomplexes für Kinder in Sanem vorgesehen – schon 2025 waren 5,5 Millionen dafür vorgesehen. Das Projekt wird Sanem in den kommenden Jahren weiter begleiten, weitere Ausgaben (11,35 Millionen) sind für die nächsten Jahre vorgesehen. Zudem sind knapp 300.000 Euro für die Fertigstellung der „Maison relais“ neben der Schule 2000 in Zolver vorgesehen. Außerdem finden sich unter dem Posten Bildung zwei Millionen Euro, die in die Renovierung der Schule Zolver-Zentrum fließen sollen. Dieser Schritt sei aufgrund des Zustands des Gebäudes „unvermeidbar“. Und auch für die Schule Beles-Post sei eine zeitnahe Renovierung nötig. In beiden Fällen können die Gebäude während der Arbeiten nicht genutzt werden. Deswegen habe die Gemeinde im Budget 2026 eine provisorische Struktur vorgesehen, die polyvalent eingesetzt werden kann. Da sie mehrfach zum Einsatz kommt, habe man sich dazu entschieden, eine solche zu kaufen und nicht zu mieten. Außerdem sind die Erneuerung des Schulhofs in Sanem, eine Annexe am Chemin rouge und die provisorische Einrichtung auf dem Scheierhaff im Budget vorgesehen. „Die Kinderbetreuung mit dem Bau von weiteren ‚Maison relais’ und Schulen bleibt für uns auch in Zukunft eine Priorität“, betont Bürgermeisterin Asselborn-Bintz am Montag.

Umweltschutz

Im Vergleich mit 2025 stockt Sanem das Budget für Umweltschutzprojekte um 62,17 Prozent auf. Insgesamt sollen 5.711.625 Euro ausgegeben werden. Ein Großteil der Summe geht an Abwasserprojekte, darunter die Beteiligung am Sammelkanal des „By-Pass Mondercange“ für 886.405 Euro und 800.000 für „hydrologische und hydraulische Verbesserungen am Helgebaach und am Rouerbaach in Sanem“.

Erschwingliches Wohnen

Der größte Geldposten im außerordentlichen Budget geht an die Anschaffung von neuen Gebäuden und Straßenarbeiten. 5,4 Millionen sind vorgesehen für das Projekt „Belval Nord“. Im Viertel sollen u.a. Räumlichkeiten für eine „Équipe de proximité“ sowie für medizinische oder paramedizinische Aktivitäten gekauft werden. Zudem soll dort eine Mehrzweckhalle für Vereine hinkommen. Den zweitgrößten Posten stellen 920.000 Euro für Straßenbauarbeiten im Chemin rouge in Belval dar. 507.000 Euro sind für erschwinglichen Wohnungsbau für den Ankauf von drei Wohnungen in der Wohnsiedlung Metzerhéicht in Beles vorgesehen. 

Schulden

Sanem muss die Finanzen im Auge behalten. Das räumen sowohl die Bürgermeisterin als auch die Schöffin Nathalie Morgenthaler in ihren Reden ein. In der Präsentation der ordentlichen Ausgaben kommt die CSV-Schöffin auch auf den Schuldenberg zu sprechen. Am 31. Dezember 2025 steht eine Gesamtschuld von rund 34,4 Millionen Euro zu Buche. Bis Ende 2026 will die Gemeinde diese auf 31,8 Millionen senken. Auch weil die Gemeindeverantwortlichen 2026 keine weitere Verschuldung vorsehen. Sanem liegt auf Platz zwölf der meistverschuldeten Gemeinden in Luxemburg. Morgenthaler verteidigt: „Ich will darauf aufmerksam machen, dass sich das Bild ändern würde, wenn man den Kredit, den wir dem Staat für das CDI-Gebäude auf Belval vorstrecken, herausrechnet.“ Dieser beträgt 14,6 Millionen. Das Innenministerium habe in einem Schreiben betont, dass empfohlen wird, keine neuen Schulden aufzunehmen, wenn dies nicht notwendig sei. Morgenthaler warnt allerdings, dass, sollte es notwendig sein, für den technischen Dienst neue Gebäude sowie neue Schulen und „Maison relais“ zu bauen, man nicht umhinkomme, künftig „in den sauren Apfel zu beißen“.