Russland und die Ukraine haben sich bei ihren Gesprächen in Istanbul nach Angaben des russischen Verhandlungsführers auf einen weiteren Gefangenenaustausch geeinigt. Beide Seiten wollen jeweils 1200 Kriegsgefangene übergeben, wie Wladimir Medinski am Mittwoch vor Journalisten sagte. Moskau habe Kiew zudem vorgeschlagen, die Leichen von 3000 getöteten Soldaten zu übergeben, fügte der Leiter der russischen Delegation hinzu.
Zudem habe Russland „kurze Waffenruhen mit einer Dauer von 24 bis 48 Stunden“ am Frontverlauf angeboten. In dieser Zeit sollten Sanitäter und Soldaten die Möglichkeit erhalten, Verletzte und Getötete zu bergen.
Medinski fügte hinzu, dass die Positionen der Kriegsparteien zur Beendigung der Kämpfe nach „langen“ Diskussionen über die in Memoranden ausgetauschten Forderungen weiterhin „sehr weit“ voneinander entfernt seien.
Russland und die Ukraine hatten am Mittwochabend im türkischen Istanbul zum dritten Mal direkte Gespräche über den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine geführt. Ultimatives Ziel der Verhandlungen sei es, „diesen blutigen Krieg so schnell wie möglich zu beenden“, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan. Der Kreml hatte die Erwartungen an das Treffen aber bereits im Vorfeld gedämpft.
Bei den vorherigen zwei Verhandlungsrunden in Istanbul hatte es mit Blick auf eine Waffenruhe keinerlei Fortschritte gegeben. Einziges konkretes Ergebnis war ein Gefangenenaustausch zwischen beiden Seiten.
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