Donnerstag23. Oktober 2025

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Angriffe europaweitRussische Spionage in Luxemburg? Frieden und Bettel klären auf

Angriffe europaweit / Russische Spionage in Luxemburg? Frieden und Bettel klären auf
Wegen eines Hackerangriffs im Jahr 2024 waren mehrere staatliche Internetseiten nicht erreichbar  Symbolbild: Nicolas Armer/dpa

Sabotage, Spionage und Hackerangriffe: Russische Geheimdienste intensivieren ihre Aktivitäten in Europa. Luxemburg bleibt bislang verschont, schreiben Luc Frieden (CSV) und Xavier Bettel (DP). Das Großherzogtum verstärke jedoch die Wachsamkeit und Zusammenarbeit mit Partnern.

Die deutschen Nachrichtendienste haben am 14. Oktober in einer Bundestagsanhörung vor einem zunehmend aggressiven Vorgehen russischer Geheimdienste gewarnt. Die Zahl der Spionage- und Sabotageakte habe europaweit ein neues Ausmaß erreicht. Neben wirtschaftlichen und politischen Institutionen könnten auch Menschenleben in Gefahr sein.

Sabotageakte und Spionage treffen gesamte EU

Die russischen Aktivitäten beschränken sich laut den deutschen Behörden nicht auf bestimmte Länder. Auch in Luxemburg wird die Sicherheitslage beobachtet. Die CSV-Abgeordnete Octavie Modert brachte in einer parlamentarischen Anfrage einen Brandanschlag in Deutschland zur Sprache. Am Flughafen Leipzig war ein DHL-Paket in Brand geraten – Russland gilt als mutmaßlicher Verursacher. Modert fragte Premierminister Luc Frieden (CSV) und Vizepremier Xavier Bettel (DP), ob ähnliches auch in Luxemburg passiert sei.

„Im Kontext des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben sich die Aktivitäten russischer Geheimdienste in den EU-Mitgliedstaaten intensiviert“, antworteten der Premier und der Vizepremier. Auf die konkrete Frage, ob Fälle von Sabotage oder Spionage in Luxemburg bekannt seien, erklärten Frieden und Bettel jedoch, dass vergleichbare Vorfälle bislang nicht bekannt seien.

Ganz verschont blieb Luxemburg jedoch nicht: Im März des vergangenen Jahres waren mehrere staatliche Internetseiten aufgrund eines Hackerangriffs – vorgeblich aus Russland – nicht erreichbar. Über Telegram bekannten sich prorussische Cyberkriminelle zu der Tat. Auch die Internetseite des Tageblatt geriet ins Visier der Hacker. Der Grund: angeblich mangelnder Respekt der Redaktion.

Cyberangriffe auf Luxemburg: Keine Einzelfälle

Reporter.lu berichtete zudem, dass Anfang März im Jahr 2024 ein SES-Satellit Ziel eines russischen Störsignals war. Nicht nur Luxemburg war damals betroffen, auch Frankreich, die Niederlande und Schweden meldeten ähnliche Vorfälle. Insgesamt sechs europäische Satelliten sollen von den Attacken betroffen gewesen sein.

Der Luxemburger Geheimdienst arbeite präventiv, um mögliche Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren. Dabei kooperiert er sowohl mit öffentlichen als auch mit privaten Akteuren im Land. Ziel sei es, die „nationale Resilienz gegenüber Spionageaktivitäten“ zu erhöhen, geht aus der Antwort von Frieden und Bettel hervor.

Hybride Bedrohungen wie Sabotage und Spionage seien regelmäßig Thema auf EU- und NATO-Ebene. Im Rahmen internationaler Zusammenarbeit tauscht Luxemburg sich mit Partnerdiensten aus, um Maßnahmen gegen mögliche russische Angriffe zu entwickeln.