31. Dezember 2025 - 15.15 Uhr
Domaine TageblattRückblick auf ein ereignisreiches Jahr im Weinberg
Sanfter Rebschnitt


Unseren ersten Einsatz im Weinberg hatten wir am 7. Januar. Wir haben nicht nur erfahren, was der sanfte Rebschnitt ist, sondern auch, was es bedeutet, bei Wind und Wetter den ganzen Tag draußen zu arbeiten. Unsere Redaktionssekretärin Carole Ries, Infografikerin Jenny Füldner sowie unsere Marketing-Beauftragte Sandra Castiglia trotzten dem Schneegestöber und schnitten Rebstock für Rebstock zurück.
Ministerielle Unterstützung
Ein Tag reichte allerdings nicht aus, um unsere 30 Ar zurückzuschneiden. Am zweiten Tag erhielten wir Unterstützung von CSV-Landwirtschaftsministerin Martine Hansen. Die Politikerin zögerte keine Sekunde und nahm gleich die Rebschere in die Hand. Unter den aufmerksamen Augen von Winzerin Corinne Kox und dem Präsidenten der Privatwinzer, Guy Krier, erklärten wir der Ministerin, wie man beim sanften Rebschnitt vorgehen soll.

Verkostung mit den Lesern
Nach den ersten Arbeiten im Weinberg war es erst einmal an der Zeit für eine Verkostung mit unseren Lesern im Domaine Kox. Neben interessanten Gesprächen mit den Lesern lernten wir auch so einiges über Wein. Lokalchef Cédric Feyereisen nahm fleißig Notizen, was dem ungläubigen Blick von Politikchef Sidney Wiltgen nach zu beurteilen wohl nicht allzu oft vorkommt.


An die Arbeit!
Dann ging es wieder an die Arbeit. Zum Abschluss der Winterarbeiten mussten die Rebstöcke gebunden werden. Wieder einmal haben wir uns einen Tag mit Minusgraden ausgesucht. Laurent, Mirek und Théo vom Domaine Kox zeigten uns die moderne Methode mit einer Drahtschnur. Antonio führte uns in die Kunst des Rebenbindens mit Weidenzweigen ein. Er erwies sich als strenger Lehrmeister. „Non, ça c’est pas bon.“ Diesen Satz von Antonio hörte jeder von uns, manche häufiger als andere. Lokaljournalistin Sandra Schmit hatte jedenfalls eine klare Präferenz für die moderne Methode, während Sportjournalistin Christelle Diederich besser mit den Weiden zurechtkam. Am Ende des Tages waren aber alle Reben gebunden.


Roadtrip entlang der Mosel
Unsere Reben waren also versorgt, doch wir wussten immer noch nicht so genau, welchen Wein wir aus den Trauben herstellen wollten. Um das herauszufinden, begaben sich unsere Infografikerin Jil Scheuer und ich auf einen Roadtrip entlang der Mosel und sammelten Rivaner bei unterschiedlichen Winzern. Trotz der Stapelkünste von Jil reichte der Platz in der Kühlbox nicht aus. Wir schafften es dennoch, die Flaschen gut gekühlt zur Verkostung mit Önologe Jean Cao zu bringen. Am Ende stand fest: Unser Rivaner soll trocken, frisch und fruchtbetont werden.


Frühjahrsputz und Sonnenbrand
Im Frühjahr ging es wieder zurück in den Wéngert. Junge Triebe an den Rebstöcken müssen abgebrochen werden, was unserem Politikjournalisten Julian Dörr zu Beginn nicht leichtfiel. Die Arbeit nimmt Zeit in Anspruch und so langsam wird es kompliziert, den Redaktionsalltag und unsere Arbeit als Winzer unter einen Hut zu bekommen. So kam es auch mal vor, dass sich Cédric allein im Weinberg wiederfand, ihn niemand vor der Sonne gewarnt hatte und er den Einsatz mit einem Sonnenbrand bezahlte. Infografikerin Kim Kieffer war die Einzige, die beim Entblättern der Reben an eine Kopfbedeckung gedacht hatte.


Großaufgebot für die Lese
Die Lese wollten sich dann die wenigsten aus der Redaktion entgehen lassen. Nicht einmal Sidney, der scheinbar etwas Mühe mit der frühen Startzeit hatte. Am Ende hatten wir über zwei Tonnen Trauben geerntet. Und wir hatten reichlich Glück mit dem Wetter, sodass Co-Chefredakteur Armand Back seinem Ruf als Schönwetterwinzer gerecht werden konnte.


An die Flasche
Der Most war im Fass, und dort wird unser Wein auch noch ein paar Wochen bleiben, bis der Ausbau abgeschlossen ist. Erste Kostproben sind aber bereits vielversprechend. Jetzt brauchen wir noch die richtigen Flaschen. Das ist das Hoheitsgebiet unserer Infografiker und da traut sich auch niemand, ihnen reinzureden. Die Burgunderflasche haben sie am Ende auch deshalb ausgewählt, weil sie ihnen am meisten Spielraum fürs Etikett lässt. Vom Etikett haben wir seitdem allerdings nichts mehr gehört. Dabei drängt die Zeit so langsam. Vielleicht tut sich ja etwas, wenn sie das hier lesen …


Viele interessante Begegnungen
Es war jedenfalls schön, in diesem Jahr Zeit mit den Kollegen außerhalb der Redaktion zu verbringen. In dem Sinne war unser Projekt bereits jetzt ein Erfolg. Die Domaine Tageblatt hat uns aber auch viele Begegnungen mit interessanten Menschen beschert. Junge Winzerinnen und Winzer wie Corinne Kox, Michèle Mannes, Jeff Konsbrück oder Bob Molling, die allesamt mit großer Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehen. Ebenso hatten wir ein interessantes Gespräch mit den beiden ehemaligen Weinbauministern Fernand Boden und Romain Schneider. Mit Martin Wiederkehr und Jacqueline Achermann vom Weinbauzentrum Wädenswil in der Schweiz haben wir uns auf die Spuren von Hermann Müller-Thurgau, dem Erfinder des Rivaners, begeben. Dann wären da noch die Beamten aus dem Weinbauinstitut in Remich um Direktor Serge Fischer, Weinkontrolleur Pol Thill oder die Marketing-Beauftragte Claire Sertznig, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite standen. Unser Wein ist noch nicht abgefüllt und das Projekt Domaine Tageblatt noch nicht abgeschlossen. 2026 geht es weiter.


De Maart

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