Menschen in NotRotes Kreuz Luxemburg: „Einrichtungen stoßen an ihre Grenzen“

Menschen in Not / Rotes Kreuz Luxemburg: „Einrichtungen stoßen an ihre Grenzen“
 Archivfoto: Editpress

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Der Winter macht sich allmählich in Luxemburg bemerkbar und die Temperaturen nähern sich dem Gefrierpunkt. Demnach müssen Menschen in Not umso stärker geschützt werden – doch die Mittel des Staates sind beschränkt. Darum will das Luxemburger Rote Kreuz Hilfsbedürftigen und Hausbesitzern unter die Arme greifen.

In Luxemburg werden derzeit fast 1.500 Menschen in Not in Wohnungen und Häusern untergebracht, die unter Beteiligung des Roten Kreuzes kostenlos oder gegen Miete zur Verfügung gestellt werden. Doch: „Die Prekarität nimmt zu und unsere Aufnahmeeinrichtungen stoßen an ihre Grenzen“, stellt das Rote Kreuz Luxemburg fest.

Darum will das Rote Kreuz selbst Hand anlegen und zusätzliche Unterstützung anbieten: Entweder über eine „gestion locative sociale“, wo das Rote Kreuz selbst Mieter wird und sich um die Bezahlung der Miete kümmert – oder der Mieter unterzeichnet direkt den Mietvertrag mit dem Eigentümer und das Rote Kreuz bürgt für die Miete und die Behebung eventueller Schäden. Der Eigentümer könne so sogar von gesetzlich vorgesehenen Steuervorteilen profitieren.

Es sei indessen nicht das Ziel der Organisation, Menschen in Not in prekären Verhältnissen zu halten, sondern ihnen im Gegenteil die Möglichkeit zu geben, aus diesen herauszukommen, erklärt Fred Noël, Leiter des CLES-Dienstes des Roten Kreuzes, in der Pressemitteilung.

„Damit die ärmsten der Armen nicht auf der Strecke bleiben“

„In diesem Jahr haben die Einwohner Luxemburgs eine unglaubliche Solidarität gezeigt, um die Menschen, die vor dem Konflikt in der Ukraine flüchteten, zu unterstützen“, meint Nadine Conrardy, Direktorin der Abteilung „Action et santé sociales“ des Roten Kreuzes Luxemburg. Dieser solidarische Akt habe bereits die Verbindung zu den Hausbesitzern gestärkt, auch wenn diese natürlich ihre Wohnungen nicht ewig frei zur Verfügung stellen könnten, so die Pressemitteilung weiter.

Eine Garantie für die Zahlung der Miete, die soziale Betreuung des Mieters, eine regelmäßige Überwachung und die Übernahme von eventuellen Instandsetzungskosten gehören zu den Maßnahmen, die das Rote Kreuz übernehmen möchte, um Menschen in Not bei der Suche einer Unterkunft zu helfen: „Damit die ärmsten der Armen nicht auf der Strecke bleiben“, schreibt die Organisation in einer Mitteilung vom Freitag.

Interessierte Eigentümer können sich auf der Website der Organisation informieren oder unter der E-Mail-Adresse logement@croix-rouge.lu sich direkt an das Rote Kreuz wenden.