Die Diskussion über die Rentenreform läuft in Luxemburg auf Hochtouren. Von Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres lief die erste Befragung der breiten Öffentlichkeit zu diesem Thema. Vergangene Woche hat die Regierung die ersten Resultate veröffentlicht. Im Gespräch mit 100,7 hat sich die Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, Martine Deprez (CSV), am Dienstag zur Rentendebatte geäußert.
Der Ministerin zufolge bestätigt die Befragung, dass sich die Menschen für das Thema interessieren und konkrete Gedanken darüber machen. Deprez selbst habe aus Zeitgründen nur einige der insgesamt 2.000 Beiträge gelesen, könne diese jedoch in drei Hauptpunkte zusammenfassen: „Die Menschen möchten etwas Gerechtes, etwas Nachhaltiges und etwas Flexibles.“
Konkrete Vorschläge könne sie derzeit jedoch noch nicht machen. Die gesammelten Ideen würden in der Partizipationsphase formalisiert und mit Experten besprochen. „Wir haben ja jetzt noch nicht ausgerechnet, was der eine oder andere Vorschlag bedeuten würde“, sagt Deprez. Über allen Vorschlägen stünde jedoch, dass das System nachhaltig finanzierbar gemacht werden müsse.
Ein konsensfähiges Paket
Es gehe darum, aus den Ideen ein konsensfähiges Paket zu schaffen: „Ich denke, mit all den Diskussionen, die ich bisher hatte, dass wir auf einen Konsens kommen können.“ Aktuell sei das System „definitiv“ nicht abgesichert, was um 2028 oder 2029 zu Diskussionen um die Absicherung führen werde. Dass alle betroffenen Akteure einverstanden sind, sei nicht das Ziel und in der Politik auch nicht möglich. Man müsse diskutieren, um den breitestmöglichen Konsens zu finden. Experten zufolge sei es notwendig, noch in dieser Legislatur etwas zu unternehmen. Dabei gehe es nicht um drastische Einschnitte, sondern darum, zu verhindern, dass in zehn Jahren drastischere Maßnahmen ergriffen werden müssen.
In den kommenden Wochen seien Debatten unter Experten geplant. Die Diskussionsrunden sollen jeweils aus nicht mehr als 30 Personen bestehen. Wer genau in der Arbeitsgruppe vertreten ist, soll laut Ministerin in der ersten Februarwoche bekannt werden.
Ein Abschluss der Gespräche sei für Mitte bis Ende Mai vorauszusehen. Zu dem Zeitpunkt werde man auch als Regierung eine definitive Position festlegen können. Auf Regierungsebene werde man sich „zeitnah“ zusammensetzen, um über das Ganze zu diskutieren.
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
Die Regierung hat zwar die Bürger gefragt aber nachher wird sowieso das machen was sie will....
Die "ungerechten" Renten haben eine einzige Ursache: die im Privatsektor gezahlten Gehälter sind viel zu niedrig um eine angemessene Rente zu gewährleisten! Wenn die Gehälter nämlich auf dem richtigen Level wären, dann wären die Renten auch wesentlich höher. Ich frage mich sowieso schon lange, warum es noch Menschen in den Privatsektor zieht. Die paar vorgeschriebenen, lächerlichen Examen können doch nicht ein Grund sein. Fazit: Zahlt den angepassten Lohn, und die Renten werden automatisch gerecht. Um das Rentensystem zusätzlich nachhaltig zu gestalten gibt es ein logisches Instrument: die stetig steigende Lebenserwartung muss in der Berechnung des monatlichen Beitrags stark mit einbezogen werden. Abscheulich hingegen wäre jede Verlängerung der Arbeitszeit oder Verkürzung der Zuwendungen. Das ginge voll auf die Kosten unsere Jugend! Wieso sollten unsere Kinder und Enkeln im Alter nicht mehr angemessen leben können? Doch hoffentlich nicht damit heute die Bankmanager, Statistiker, Unternehmer, Politiker oder preisgekrönte Wirtschaftskommentatoren ein Leben im überflüssigem Luxus genießen können.